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Die baeuerliche Naturapotheke

Die baeuerliche Naturapotheke

Titel: Die baeuerliche Naturapotheke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markusine Guthjahr
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„Grünkraft“.
    Vielfältig wurden die frischen Kräuter im Frühjahr verwendet. Großmutters „Brennnesselspinat“ und „Löwenzahnsalat nach Bauernart“ sind heute noch beliebt. Auch den jungen Tieren kam die „Grünkraft“ zugute, so wurden Küken mit fein gehackten Brennnesseln, gemischt mit gekochtem Ei, aufgezogen.
    Sekundäre Pflanzenstoffe
    Frische Wildkräuter sind kleine Vitaminbomben, sie stimulieren die Verdauungs- und Entgiftungsorgane, wie Magen, Leber, Nieren und Darm. Außerdem regulieren sie den Blutdruck, entwässern und regenden Lymphfluss an. Ihr Vorteil ist die komplexe Zusammensetzung vieler Wirkstoffe. Wildkräuter enthalten neben Vitaminen und Mineralstoffen eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe. So enthält die Brunnenkresse nicht nur viel Vitamin C, sondern auch wertvolle Senfölglykoside, die für den typischen Geschmack und die gesundheitliche Wirkung ausschlaggebend sind. Ein anderes Beispiel ist der Löwenzahn, seine Bitterstoffe stimulierenden Magen und regen die Gallensaftproduktion an. Damit fördern sie die Fettverdauung und wirken außerdem entwässernd und harntreibend.
    Es ist allgemein wenig bekannt, dass in Wildkräutern wesentlich mehr Mineralstoffe und Vitamine enthalten sind als im Kulturgemüse. Sie enthalten durchschnittlich viermal mehr Vitamin C, doppelt so viel Provitamin A (Karotin) und die zweifache Menge an Mineralstoffen. Darüber hinaus enthalten Wildkräuter ätherische Bitterstoffe und weitere wichtige Pflanzeninhaltsstoffe, die stoffwechselaktivierend wirken.
    Wissenswertes
    Im Volksmund nennt man den Löwenzahn auch Pissblume oder Bettseicher, im Französischen Pissenlit.
     

    (Auszug aus einer Tabelle von Prof. W. Franke)

    Gundelrebe ist ein gesundes Frühjahrskraut und vielseitig verwendbar. (© I. Parusel)
     
    Für die Zubereitung wohlschmeckender Speisen eignen sich besonders gut junge Blätter von Brennnesseln, Giersch und Löwenzahn, aber auch Bärlauch, Sauerampfer, Vogelmiere und Taubnesseln sind vielseitig verwendbar, um nur einige Beispiele aus der reichhaltigen Wildflora zu erwähnen. Die genannten Pflanzen wachsen fast überall, sind relativ leicht zu erkennen und sind für eine vielfältige Kost roh oder gegart geeignet. Sie bieten einen guten Einstieg in die Wildkräuterpraxis. Seltener vorkommende Wildpflanzen sollten zunächst unter fachkundiger Anleitung oder mithilfeeines präzisen Naturführers genau bestimmt werden, damit es zu keiner Verwechslung kommt!
    Einige praktische Tipps zum Umgang mit Wildkräutern:
    • Möglichst junge zarte Blätter zu Salaten und Gemüse verwenden. Anfangs mischt man kleine Mengen Wildkräuter am besten mit Kulturgemüse, z.B. Blattsalat, Gurken, Tomaten oder Weißkohl, dann gewöhnt sich der Gaumen allmählich an den neuen Geschmack.
    • Die Kräuter müssen gut ausgelesen und so lange gründlich gespült werden, bis das Wasser klar ist. Wie bei allem Frischgemüsegilt auch hier: Möglichst bald verwenden!
    • Brennnesseln können „entschärft“ werden, wenn wir sie vor dem Verarbeiten mit Gummihandschuhendrücken, dann brechen die Spitzen der Brennhaare ab und sie brennen nicht mehr.
    • Sollte der Löwenzahn zu bitter sein, dann ist es ratsam, die Blattspitzen mit der Schere abzuschneiden, denn dort sitzen die meisten Bitterstoffe.
    • Sauerampfer wegen seines Oxalsäuregehalts nicht zu oft in größeren Mengen essen! Wer zu Nieren- und Gallensteinbildung neigt, sollte sich vom Arzt beraten lassen.
    Was beim Sammeln zu beachten ist
    Was beim Sammeln zu beachten ist
    Botanische Kenntnisse sind erforderlich, um ungenießbare oder sogar giftige Arten von essbaren Pflanzenunterscheiden zu können. Vor allem unter Doldenblütlern besteht die Gefahr der Verwechslung (z. B. Schierling). Das notwendige Wissen kann durch Kräuterseminare oder Flurbegehungen unter fachlicher Anleitung erworben werden. Ein detailliertes Pflanzenbestimmungsbuch mit guten fotografischen Abbildungen (im Buchhandel erhältlich) ist zum Kräutersammeln eine große Hilfe.
    • Die Pflückstellen müssen hygienisch einwandfrei sein, z. B. frei von Spritzmitteln und Gülle.
    • Waldgebiete, in denen Füchse heimisch sind, sollten wegen der Gefahr des Fuchsbandwurms gemieden werden.
    • Auch Straßenränder und Müllplätze sind zum Sammeln nicht geeignet, denn Kräuter nehmen Schadstoffe leicht auf, und der Bleigehalt kann bedenklich hoch sein!
    • Der eigene, natürlich bewirtschaftete Garten ist der beste Sammelort, dort

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