Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
antwortet.
    Shep schüttelt den Kopf. Charlie lacht und macht ein Hüsteln daraus.
    Ich kapiere und setze neu an. Diesmal ohne Namen zu benutzen. »Es geht um folgendes: Ich will, daß Sie genau zuhören, und ich will, daß Sie folgende Nummer anrufen …« Ich will, ich will, ich will , sage ich, und mache damit mein Anliegen sonnenklar. Charlie wirft sich bei meinem neuen Tonfall in die Brust. Er freut sich, mich stark und fordernd zu sehen. Anscheinend habe ich in all den Jahren doch etwas von Lapidus gelernt.
    »Der Laden heißt Purchase Out International, und Sie werden nach Arnie fragen«, erkläre ich ihm. »Lassen Sie sich an niemand anderen verweisen. Wir arbeiten nur mit Arnie zusammen. Wenn Sie ihn am Apparat haben, sagen Sie ihm, daß Sie heute noch einen vierstöckigen Kuchen brauchen, mit der Endzone Antigua. Er weiß, was das ist.«
    »Glauben Sie mir, Junge, ich weiß selbst, wie man Firmen tarnt«, unterbricht mich Bendini.
    »Jetzt nur nicht zurückzucken«, flüstert mir Charlie zu. Das mache ich auch nicht. Mein Blick ist scharf, und mein Gesicht ist gerötet. Endlich fühle ich meinen Pulsschlag.
    »Auf welchen Namen soll das Ganze laufen?« erkundigt sich Bendini.
    »Martin Duckworth«, sagen wir alle drei gleichzeitig.
    Ich könnte schwören, daß ich höre, wie Bendini die Augen verdreht. »Fein, Martin Duckworth«, wiederholt er. »Und das anfängliche Besitzrecht?«
    Er braucht einen weiteren falschen Namen. Welcher, ist egal, weil letztendlich alles Duckworth besitzen wird. »Ribbie Henson«, sage ich. Es ist der Name von Charlies imaginärem Freund, den er im Alter von sechs Jahren hatte.
    »Gut, Ribbie Henson. Und wie wollen Sie Arnies Rechnung bezahlen?«
    Verdammt! Daran hatte ich nicht einmal gedacht.
    Charlie und Shep wollen sich einmischen, aber ich winke sie zurück. »Sagen Sie ihm, wir zahlen, wenn wir die Originalunterlagen anfordern. Jetzt brauchen wir nur eine Bestätigung per Fax«, entscheide ich. Bevor Bendini Einspruch erheben kann, fahre ich fort: »Das macht er bei den großen Fischen immer. Sie zahlen erst, wenn das Geld da ist. Und sagen Sie ihm, wir sind Wale.«
    Charlie sieht mich an, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen. »Da zieht aber einer mächtig vom Leder«, flüstert er Shep zu.
    »Wann brauchen Sie es?« fragt Bendini.
    »Wie wär’s in einer halben Stunde?« antworte ich.
    Wieder eine kurze Pause. »Ich tue, was ich kann«, sagt Bendini dann unbeeindruckt. Er räuspert sich, um seinen nächsten Worten Nachdruck zu verleihen. »Und wie werde ich bezahlt?«
    Ich sehe Charlie an, er sieht zu Shep. Bendini klingt nicht wie die Art Bursche, denen man sagen kann: »Schicken Sie mir die Rechnung.«
    »Nennen Sie mir Ihren Preis«, sagt Shep.
    »Was bin ich Ihnen wert?« erwidert Bendini.
    Ich stelle mit einem Schlag auf den Freisprechknopf den Lautsprecher ab. »Fangt nicht an zu feilschen!« zische ich. »Uns läuft die …«
    »Ich gebe Ihnen Tausend in bar, wenn Sie es in einer halben Stunde erledigen können«, sagt Shep, nachdem er den Lautsprecher wieder eingeschaltet hat.
    »Einen Riesen?« fragt Bendini. »Jungs, ich pisse noch nicht mal für einen Riesen, selbst wenn ich muß. Das Minimum sind fünf.«
    Shep wirft mir einen panischen Blick zu, und ich sehe Charlie an. Mein Bruder schüttelt den Kopf. Klar, seine Keksdose ist immer leer. Während ich auf meine Uhr schaue, presse ich die Lippen zusammen. Man braucht Geld um Geld zu machen. Ich sehe Shep an und nicke beinah widerwillig. Charlie weiß, was das heißt. Dahin sind einige Business-School-Reserven und Krankenhausrechnungen.
    »Keine Sorge«, flüstert Charlie und legt mir eine Hand auf die Schulter. »Das ist noch eine Klammer, die wir Lapidus in den Kopf tackern.«
    »Gut, Sie kriegen es«, sagt Shep zu Bendini. »Wir weisen es Ihnen telegrafisch an, sobald wir aufgelegt haben.« Shep liest die Telefon- und Faxnummer von dem weißen Aufkleber auf der Faxmaschine ab, dankt dem Halsabschneider und legt den Hörer auf.
    Es herrscht Totenstille.
    »Ich glaube, das ist großartig gelaufen!« verkündet Charlie schließlich.
    »Es wird klappen«, unterbricht ihn Shep weniger euphorisch.
    Ich nicke rasch mit dem Kopf und werde dann langsamer. »Also glaubt ihr, daß es funktioniert?« frage ich besorgt.
    »Da haben wir’s … drei ganze Sekunden«, sagt Charlie. »Und schon kommt der alte Oliver wieder zum Vorschein.«
    »Solange Ihr Kumpel Arnie durchkommt …«, meint Shep.
    »Vertrauen Sie

Weitere Kostenlose Bücher