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Die Bankerin

Die Bankerin

Titel: Die Bankerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erholt aus –, Cornflakes aß und die Bildzeitung las. David holte die Flasche Whisky aus seinem Versteck und ließ ein Wasserglas vollaufen. Alexander sah ihn erschrocken an und fragte entsetzt: »Hey, was machst du denn da?«
    »Das siehst du doch, aber egal. Hör zu, Alexander, ich muß mit dir reden, es ist ernst. Ich habe eben wieder einen Anruf erhalten. Sie werden Maximilian umbringen, wenn ich nicht für Maximilian …«
    »Was?« fragte Alexander mit zusammengekniffenen Augen und ließ die Zeitung sinken. »Wenn du was nicht für Maximilian?«
    »Ich soll mich opfern. Sie wollen, daß ich für Maximilian sterbe. Sie werden sich irgendwann wieder melden und mir Bescheid geben.«
    »Du mußt die Polizei informieren! Und zwar sofort!«
    »Das habe ich doch schon lange getan«, sagte David in der Nebelwand. »Ich bin der letzte in der Reihe. Erst Meyer, dann Neubert, dann Holbein, und jetzt ich … Und sie werden mich nicht einmal beschützen können. Er sagte, es würde ihn nur einen Anruf kosten, und Maximilian wäre tot. Ich kann nichts tun.«
    »Du darfst nicht auf ihre Forderung eingehen …«
    »Welche Forderung? Sie stellen keine Forderung. Sie haben keine Geisel, sie wollen kein Geld, sie wollen nur mich! Und ich weiß nicht, warum. Das ist so pervers, daß ich es nicht begreife. Es gibt wahrhaft Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich nicht erklären lassen. Ich habe nichts verbrochen, und doch soll ich mein Leben verlieren. Ich soll mich einfach umbringen lassen.«
    David stellte die Flasche mit dem Restinhalt auf den Tisch und ging aus der Küche. Alexander sah ihm hinterher, sprang dann auf und packte ihn bei der Schulter. »Hör zu, was ich letztens zu dir gesagt habe, war nicht so gemeint. Ich will dir helfen. Egal was, ich will es einfach.«
    »Nein, das ist eine Sache zwischen denen und mir. Ich werde wissen, wann es soweit ist. Ich muß jetzt gehen. Ich bin am Nachmittag wieder da. Es wäre schön, wenn du hierbleiben könntest.« Er blieb in der Küchentür stehen, sah noch einmal Alexander an, kaute auf der Unterlippe und sagte dann:
    »Vielleicht hast du recht, vielleicht sollte ich doch noch einmal mit der Polizei sprechen. Vielleicht können sie Maximilian schützen.«
    »Sag ich doch. Und wenn sie Maximilian schützen können, dann können sie das auch bei dir.«
    »Okay, ich werde Henning anrufen.«
    David ging ans Telefon, wählte die Nummer von Henning. Er war selbst am Apparat.
    »Manfred, hier ist David. Ich habe eben einen Anruf erhalten. Der Mann hat gesagt, daß sie Maximilian töten werden, wenn, ja wenn nicht ich mich für ihn zur Verfügung stellen würde …«
    »Moment, Moment, was war das eben? Sie wollen dich töten?«
    »Mich oder meinen Sohn. Kannst du etwas für ihn tun?«
    »Wo genau ist er?«
    David beschrieb den Campingplatz.
    »Gut, wir stellen ihn rund um die Uhr unter Polizeischutz. Du brauchst keine Angst zu haben, daß dem Jungen etwas passiert. Und wie sieht es mit dir aus?«
    »Ich weiß nicht, ich weiß es wirklich nicht. Was soll ich tun?«
    »Öffne keine Pakete, und vor allen Dingen öffne keine Briefe, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Sollte ein Paket oder ein Brief ohne oder mit unbekanntem Absender kommen, dann informierst du uns sofort. Und versuch vor allem, das Haus abends so wenig wie möglich zu verlassen. Mehr kann ich dir nicht raten.«
    »Was ist mit dem Telefon, einer Fangschaltung?«
    »Ich sagte dir schon einmal, es dürfte ungeheuer schwierig sein, den Anrufer ausfindig zu machen, da er mit Sicherheit clever genug ist, nicht von zu Hause aus anzurufen. Aber ich verspreche dir, wir garantieren für die Sicherheit deines Sohnes.«
    »Danke, vielen Dank«, sagte David und legte auf. Dann wandte er sich an den hinter ihm stehenden Alexander. »Ichwerde mich jetzt auf den Weg machen. Ich bin am Nachmittag zurück.«
    Alexander nickte nur. David nahm noch einen letzten Schluck Whisky, der aber die Nebelwand nicht lichten konnte. Er lief durch die Urinpfütze, durch Glasscherben, er ignorierte die eingeschlagene Scheibe des Haustürfensters, er ging wie ein Roboter auf sein Auto zu. Er fuhr zu Esther. Er würde mit ihr sprechen. Es gab keine Zukunft für sie.
     
    Esther weinte, schrie, klammerte sich an David. David weinte, drückte sie ganz fest an sich und versuchte sie zu beruhigen, und Esther sagte, wenn David sterben müsse, dann wolle auch sie nicht mehr leben. Sie tranken, bis sie nur noch lallten und Esther betrunken in der

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