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Die Bankerin

Die Bankerin

Titel: Die Bankerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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mach dir nichts draus, am Ende des Monats wäre für mich sowieso Schluß gewesen. Tut mir leid, aber ich kündige. Und das ohne Wenn und Aber. Hast
du
das verstanden?«
    »Du kündigst? Daß ich nicht lache! Das kannst du gar nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Was, wenn ich deiner lieben Frau stecken würde, wo du dich die ganze Zeit, in der sie glaubte, du würdest arbeiten, rumgetrieben hast?«
    »Na und, tu’s!« meinte David schulterzuckend.
    »Du Kleingeist, du erbärmlicher! Du meinst, ich würde auf deinen Trick reinfallen? Ich weiß doch, wie sehr du dein Frauchen liebst, zumindest hast du das immer behauptet, und ein David von Marquardt lügt doch nicht, oder?«
    »Nein, das tut er nicht, aber die Zeiten ändern sich.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, daß Johanna und ich uns im Laufe der Zeit auseinandergelebt haben und wir uns erst jetzt klargeworden sind, daß wir uns nicht lieben. Es war eine Zweckgemeinschaft …«
    »Aus der immerhin vier Kinder hervorgegangen sind. Du machst dich lächerlich, David! Sie würde dich bluten lassen, erführe sie, was für ein Schwein du bist. Für mich bist du nurbedingt eins, sie aber würde dir ins Gesicht spucken! Glaub mir, ich kenne die Frauen. Wenn eine Frau sich betrogen fühlt, wird selbst die zahmste und verständigste zu einer reißenden Bestie. Ich an deiner Stelle würde es nicht darauf ankommen lassen. Vier Jahre, David, läppische vier Jahre! Du wirst sie durchstehen.«
    »Nein, es bleibt bei dem, was ich gesagt habe. Und kein Zurück mehr.«
    »Eine Scheidung ist eine teure Angelegenheit. Wie willst du sie finanzieren?«
    »Das weiß ich jetzt noch nicht, doch wer spricht hier von Scheidung? Man muß sich nicht unbedingt gleich scheiden lassen, wenn man nicht mehr einer Meinung ist. Weißt du, ich habe mir überlegt, ich werde einen richtigen Job annehmen, einen, bei dem ich eine gescheite Arbeit verrichte und nicht …« Er stockte und sah Nicole an.
    »Und nicht was? Bumsen? Du bist ein Schlappschwanz, das war mir von Anfang an klar, und glaub mir eines, ich habe immer nur so getan, als würde es mir Spaß bereiten. Ich habe mich vor dir geekelt! Erstaunt? Irgendwann werde ich dir’s erklären, noch vor Ende des Monats.«
    »Du dich vor mir geekelt? Entschuldige, daß ich lache, aber man kann fühlen, ob eine Frau sich ekelt oder nicht …«
    »Wenn du meinst«, sagte sie mit vielsagendem Blick und merkwürdigem Unterton. »Aber gut, du willst nicht mehr …«
    »Moment«, unterbrach David sie und machte ein fragendes Gesicht. »Warum hast du dann überhaupt … Ich verstehe nicht ganz, ich meine, warum hast du mich bezahlt?«
    »Ich sehe, deine Schrauben sind noch nicht gänzlich eingerostet. Denk drüber nach, David von Marquardt. Denk einfach nur drüber nach. Vielleicht kommst du drauf. Vielleicht bist du schlauer, als ich annehme. Und wenn nicht, werde ich dir schon auf die Sprünge helfen.« Sie rauchte und stand auf, die Zigarette hing lässig in ihrem Mundwinkel, sie ging andie Bar und schenkte sich diesmal einen Cognac ein, drehte sich zu David um und fragte, ob er auch einen wollte. Er nickte. Sie kam mit beiden Gläsern zurück und reichte David seines. Sie blieb vor ihm stehen, ihr Blick fegte wie ein arktischer Eissturm über ihn hinweg, sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, ein laszives Gebaren, sie trug enganliegende Shorts und ein keine Form verdeckendes Top, im Prinzip das gleiche, das sie am Freitag getragen hatte, um ihn zu verführen, nur hatte sie diesmal die Farben Blau und Gelb gewählt. »Würdest du mich jetzt nehmen wollen?«
    Sie stand so dicht vor ihm, er hätte nur seine Hände ausstrecken und ihren Hintern greifen, die Shorts runterreißen und seine Zunge in ihrer Scham zu vergraben brauchen, er meinte, den Duft ihrer feuchten Wölbung einzuatmen, er fühlte das Pulsieren in seiner Hose (Esther, verzeih, daß ich dir in Gedanken untreu werde, doch keine Angst, ich werde nichts tun, ich werde nichts tun, ich werde nichts tun!), wie sein Mund trocken wurde und sein Blut wie ein reißender Strom durch die Windungen seines Körpers jagte.
    »Nein, würde ich nicht.«
    »Das hört sich nicht sehr überzeugend an. Ich denke, du würdest schon wollen, aber etwas anderes hindert dich. Esther?« fragte sie und zog die Stirn in Falten und die Augenbrauen hoch. »Tust du es wegen ihr nicht?«
    »Ich habe dir bereits gesagt, das ist ein Hirngespinst …«
    »Ach ja, ein Hirngespinst? Dann frage ich dich, wie

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