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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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Bildschirm und fühlte sich plötzlich sehr hilflos. Red Anders war mit seinem Boot in der Luft, um das Lager zu schützen. Jetzt hörte er sein Todesurteil über die ständige Radioverbindung zur ›Ragnarok‹…
    Der Bildschirm flammte blaßblau auf, als die ganze Feuerkraft des kleinen Bootes sich gegen das schomarische Schlachtschiff entlud, und aus dem Radio kam Red Anders’ Stimme, die wie im Selbstgespräch sagte: »Elaine, das ist für dich …«
    Dann erstrahlte der Bildschirm im Licht einer nuklearen Explosion; ein greller Lichtblitz, wo das Boot gewesen war. John war geblendet und schloß seine Augen, in denen die unerträgliche Weißglut mit feurig kreisenden Ringen nachbebte. Die ›Ragnarok‹ wurde vom Stoß der Druckwelle getroffen und taumelte, während ein hohles Ächzen durch den ganzen gewaltigen Rumpf lief, und dann fragte Sar-Fanes Stimme mit metallischer Härte: »Glauben Sie mir jetzt?«
    Die Glut verblaßte, und die Umrisse des Bildschirms wurden wieder sichtbar. Und jetzt, zehn Sekunden nach der Atomexplosion, verzeichneten die Detektoren einen schweren, krachenden Aufschlag und eine Erschütterung des Bodens im Bereich der toten Stadt. John ging zum Bedienungspult, obwohl seine Augen sich noch nicht erholt hatten, und schaltete die großen Landescheinwerfer ein. Das schomarische Schlachtschiff lag geborsten und zerfetzt in den Trümmern des Ruinenfelds.
    Die drei Schomarer starrten in schockiertem Schweigen, als könnten sie nicht glauben, daß es ein schomarisches Schlachtschiff war, was sie sahen.
    »Begreifen Sie, was Sie getan haben?« kam Sar-Fanes Stimme aus dem Phantomschiff-Detektor.
    »Sie sind noch da?« sagte John. »Ich hatte gehofft, daß Sie vielleicht an Bord dieses Schlachtschiffs gewesen wären. Ich werde Ihren Sohn jetzt in einen anderen Raum bringen und ihm einige Fragen stellen. Wenn er sich zugänglich zeigt, wird ihm nichts passieren.«
    »Es wird kein Verhör von Sektionskommandant Hesnar geben. Ihr Kreuzer wird zerstört werden, wenn Sie ihn nicht sofort zu seinem Schiff zurückkehren lassen.«
    Als John zögerte, meldete sich Cliff Schröder über Radio. »Wir werden auf seinen Bluff nicht eingehen, Johnny. Er würde die ›Einhorn‹ in die Luft jagen, um Hesnars Leben zu retten, aber nicht, um ihm ein paar Fragen zu ersparen. Schließlich sind Kreuzer wie dieser wertvolle Beute.«
    Sar-Fane sagte nichts, und John nahm Hesnars Arm. »Kommen Sie mit«, sagte er. »Norman, du sperrst die beiden anderen in getrennte Kammern, aus denen sie nicht entweichen können.«
    Fenrir und Sigyn gingen mit ihnen durch den Korridor und in den Raum, wo Paul Chiara seinen Behandlungsstuhl hatte. Hesnar mußte sich setzen, und die Waldschliefer drängten sich nahe an ihn heran, jeder von einer Seite.
    Ihre gelben Katzenaugen waren unverwandt auf ihn gerichtet.
    »Sie können sich wahrscheinlich denken, was diese zwei mit Ihnen machen würden, wenn ich Sie mit ihnen allein ließe?« fragte John.
    Hesnar schluckte. »Sie würden mich sofort töten.«
    »Nicht sofort.« John schüttelte lächelnd den Kopf. »Sie sind sehr intelligent. Sie wissen genau, was geschehen ist, und sie würden Sie ganz langsam durchkauen. Ob das geschehen wird, hängt allein von Ihrer Aussagefreudigkeit ab. Bei der ersten Lüge werde ich die beiden eine kleine Kostprobe von Ihrem Fleisch nehmen lassen. Aber nun zur Sache. Wie viele Schiffe für die dritte Ebene haben Sie?«
    »Das eine, das hier ist, und zwei weitere auf Fendean, wo sie kurz vor der Fertigstellung stehen.«
    »Warum haben Sie während des Krieges gegen uns spioniert?«
    Hesnar zuckte die Achseln. »Weil Ihre Koalition zu unserer Überraschung die Gern besiegte – und weil die Gern unter unserer Oberhoheit standen. Vorher hatte uns dieser Konflikt nicht interessiert.«
    John brauchte einen Moment, um diese Enthüllung zu verdauen. Hesnars schmaler kleiner Mund zuckte spöttisch. Er sagte: »Das überrascht Sie, wie? Nachdem es Ihnen endlich gelungen ist, einen Sieg über das Imperium der Gern zu erringen, entdecken Sie, daß Ihr großer Triumph ziemlich bedeutungslos ist, weil dieses Imperium bloß ein Anhängsel der schomarischen Gemeinschaft war, die Sie nun zu Ihrem Gegner erkoren haben.«
    »Warum entführten Sie unsere Frauen und Kinder?«
    »Als Musterexemplare für Studienzwecke – und vielleicht für Züchtungsversuche. Als wir nach der Niederlage der Gern von Ragnarokern hörten, war uns zunächst nicht ganz klar, ob es sich um

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