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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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eine grüne Flüssigkeit.
    Die alte Kilvarl sagte: »Gib ihr das zu trinken.«
    Er legte seinen Arm um Loras Schultern und richtete sie auf. Er nahm die Schüssel aus dem Maul des jungen Kilvarl und hielt sie an Loras Mund. Er hatte nicht viel Hoffnung, aber zu seiner Überraschung begann sie zu trinken.
    Ihre Augen waren geschlossen, und sie war nicht bei Bewußtsein, doch sie trank, bis die Schüssel leer war. Es mußte an einem telepathischen Befehl von Schela liegen, natürlich …
    Er ließ Lora zurücksinken, stellte die Schüssel auf den Boden und trat zurück.
    Die alte Kilvarl blickte ihn kurz aus ihren verblaßten grünen Augen an und sagte: »Geh!«
    Wieder gehorchte er ohne Protest und folgte dem anderen Kilvarl. Von der Alten ging eine solche Ausstrahlung von Wissen und Autorität aus, daß er zum ersten Mal seit Tagen das Gefühl hatte, er werde Lora gesund wiedersehen.
    »Irgendwie erwartete ich nicht, daß Telepathen Namen zur Identifikation brauchen«, sagte er zu seinem Begleiter.
    »Wir haben auch eine Lautsprache – ein Relikt aus der prätelepathischen Zeit –, die wir nicht völlig verkümmern lassen wollen. Mein Name ist Darag. Ich gebe ihn dir für den Fall, daß die Ragnaroker die Prüfung bestehen und unsere Verbündeten werden.«
    »Es tut mir leid, daß ich dich zu töten versuchte«, sagte John. »Ich war ein mißtrauischer Dummkopf.«
    »Ja«, erwiderte Darag, »du warst sehr dumm.«
    Im Halbdunkel voraus entstand eine Bewegung, dann war plötzlich ein weiterer Kilvarl direkt vor ihnen. Er war der größte und imponierendste Kilvarl, den John bisher gesehen hatte. Um ihn war eine Aureole von Stolz und Arroganz, daß John instinktiv den Anführer aller Kilvarl in ihm erkannte.
    »Dies ist Volar«, sagte Darag.
    »Du hast wenig gesehen.« Volars Gedanke kam schnell und kalt. »Du wirst erst mehr sehen, nachdem ihr bewiesen habt, daß ihr unsere Verbündeten seid. Geh zurück zu deinem Schiff. Die Schomarer haben erst mit euch angefangen.«
    Volar drehte sich um und war fort. Das erste Zusammentreffen mit dem Oberhaupt der Kilvarl war vorüber.
    »Ich werde zurückgehen und den anderen sagen, daß wir einen Fehler gemacht haben«, sagte er zu Darag.
    »Du hast noch keine Vorstellung davon, wie groß dieser Fehler war«, erwiderte Darag.
    Fenrir und Sigyn warteten am Eingang, eine Frage in den Augen, weil er ohne Lora zurückkehrte. Dan Destry stand neben dem Wachtposten und hielt den Lichtkegel einer Taschenlampe in Johns Gesicht.
    »Nun, du siehst ziemlich normal aus«, sagte er. »Und du hast Lora bei ihnen gelassen. Es scheint, daß wir im Begriff sind, die Seiten zu wechseln.«
    »Ich glaube es«, antwortete John. »Ich werde mit Novla und Garron sprechen und ein paar Antworten von ihnen verlangen. Schalte deinen Kommunikator auf die Frequenz der ›Ragnarok‹, damit du weißt, was dort vorgeht. Vor allem mußt du sofort anfangen, alle Frauen und Kinder in die unterirdische Stadt zu bringen. Auch die Männer sollen sich bereithalten, damit sie jederzeit unter die Erde gehen können. Wir müssen kalkulieren, daß es ziemlich plötzlich notwendig wird.«
    Er nahm seine Waffen an sich und trottete zu seinem Boot. Fenrir und Sigyn liefen voraus, als könnten sie die Entwicklung vor Neugierde kaum abwarten.
    Ed und Norman erwarteten ihn an der Luftschleuse der ›Ragnarok‹. Wie zuvor Destry, richteten sie ein blendendes Licht auf ihn und spähten forschend in seine Augen.
    »Ich sehe keine Veränderung«, sagte Ed. »Dan meldet eben, daß du Lora dort gelassen hast. Die Schomarer scheinen es erraten zu haben, und sie haben auch schon einen Plan zu ihrer Rettung. Hesnar selbst kam mit Novla und Garron an Bord, um uns zu zeigen, was wir tun sollten.«
    »Sehr aufmerksam von Hesnar. Aber ich glaube nicht, daß wir es auf seine Art tun werden.«
    »Du bist jetzt sicher, daß die Schomarer der Feind sind?« fragte Norman.
    »So sicher, wie man in diesem Stadium sein kann. Und wenn ich mit den Schomarern hier gesprochen habe, werden wir es alle ganz genau wissen. Wenn wir zu ihnen gehen, Ed, bleibst du hinter ihnen stehen. Ich möchte ein Experiment machen.«
    Sie gingen durch den Korridor, und John sagte zu Fenrir und Sigyn: »Bleibt bei der Tür, wenn ich hineingehe.«
    Norman und er betraten die Brücke. Fenrir und Sigyn machten innerhalb der Tür halt, jeder auf einer Seite, und setzten sich auf die Hinterkeulen.
    Garron hatte den harten, undurchdringlichen Gesichtsausdruck, der für ihn

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