Die Baumgartners
nicht?“
Er räusperte sich. „Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, war ich übrigens wieder jede Nacht kalt duschen.“
Sie blinzelte das Telefon an und wusste natürlich genau, was er damit meinte. „Echt?“
„Und ich muss zugeben, ...“, sagte er jetzt so leise, tief und sexy, wie es eine menschliche Stimme überhaupt zuließ. „Und ich hatte jedes Mal gehofft und mir gewünscht, dass du mitmachst oder mir wenigstens dabei zuschaust...“
„Steven...“ Sie schluckte.
„Nenn mich ruhig Doc“, sagte er.
„So wie es alle anderen tun“, fügte er lächelnd hinzu.
„Und jetzt, da du mir die Gnade gewährt hast, wenigstens deine Stimme am Telefon zu hören, bin ich mir sicher, dass ich auch heute Nacht wieder duschen gehen muss.“
„Tatsächlich?“ Natürlich wusste sie bereits, worauf er indirekt damit hinauswollte.
„Ja, ich denke wie immer so gegen drei. Natürlich nur, falls es dich irgendwie interessiert.“
„Stev – Doc... ich...“
Er wiederholte seine Einladung jetzt vollkommen unverblümt: „Falls du vielleicht zu mir stoßen und mitmachen möchtest.“
„Also, ich denke nicht, dass das eine besonders gute Idee ist“, erwiderte sie langsam und mit trauriger Stimme. Und sie war wirklich traurig. Doch wollte sie sich überhaupt noch einmal auf ihn einlassen? Die Dinge waren, wie sie ihm bereits gesagt hatte, schon jetzt reichlich kompliziert. Wollte sie ihr Leben wirklich noch komplizierter machen?
Er seufzte. „Soll das etwa heißen, dass die Eiskönigin inzwischen wieder ihren Thron bestiegen hat?“
Carrie erstarrte und konnte beinahe sein schelmisches Grinsen hören und den provozierenden Blick in seinen Augen sehen. „Ich werde da sein“, stieß sie rasch hervor und legte dann auf.
* * * *
Natürlich kam Carrie nicht umhin, Maureen ihren letzten Kommentar „Ich werde da sein“ zu erklären. „Na dass ich auch auf Key West sein werde“, sagte sie zu ihrer Freundin. „Das habe ich damit gemeint.“ Natürlich war Maureen von dem Gedanken begeistert, dass Doc mit ihnen nach Key West kommen würde, denn einerseits witterte sie bereits spannende Doppeldates und andererseits musste sich Carrie nicht wie das dritte Rad am Wagen fühlen, wenn James mit Maureen zusammen war.
Doch Carrie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte.
Sie war es immer noch nicht, als ihr Wecker mitten in der Nacht 15 Minuten vor Drei zu klingeln begann und sie ihn rasch ausstellte, bevor er Maureen aufwecken konnte. Aber ihre Freundin, die seit jeher über einen beneidenswert robusten Schlaf verfügte, schlief weiterhin tief und fest.
Was zum Teufel mache ich hier eigentlich? , dachte Carrie, als sie sich schnell ihren Bademantel überwarf, aus ihrem Zimmer schlüpfte und die Tür vorsichtig hinter sich zuzog. Im gesamten Wohnheim herrschte eine gespenstische Stille. Die umliegenden Bars und Kneipen schlossen alle gegen zwei Uhr, und selbst diejenigen, die das Ausgehverbot ab Mitternacht nie ernst nahmen, schliefen inzwischen selig in ihren Betten.
Sie tappte den Gang entlang und huschte über die Treppen nach unten. Erst als sie vor der Eingangstür des Bads auf der Männeretage stand, hielt sie einen Moment inne und blinzelte noch etwas schlaftrunken in die Leuchtstofflampen an der Decke.
War er jetzt da drin? Wichste er sich bereits seinen harten und pulsierenden Schwanz und dachte dabei nur an sie...? Ihre Muschi fühlte sich bereits triefend feucht an – sie war es schon, seitdem sie sich am Telefon zu diesem heimlichen Date verabredet hatten.
Sie schlich sich in den Vorraum mit den Waschbecken und lauschte in die Dunkelheit, während sie versuchte, so leise wie möglich zu atmen. Totale Stille. Nur das blecherne „Bling, Bling“ aus einem undichten Wasserhahn durchschnitt kontinuierlich die Stille. Schließlich wagte sie sich ein Stück weiter auf die Duschkabinen zu, während sie sich ständig umschaute, damit sie in dem Fall, dass ein angetrunkener bierseliger Typ mit voller Blase hereinplatzte, schleunigst wieder abhauen konnte.
„Oh ja, Carrie, deine kleine Muschi ist so eng.“
Als sie hörte, wie er ihren Namen mit seiner heiseren und erregten Stimme aussprach, erstarrte sie – ja, er war hier. Und offenbar wieder in derselben Duschkabine. Obwohl sie ihn noch nicht sehen konnte, war sie sich sicher, dass er seinen hammerharten Schwanz bereits fest mit seiner Hand umklammert hielt. Und dieses Mal wusste sie sogar, mit wem er es gerade in seiner Fantasie
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