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Die Baumgartners

Die Baumgartners

Titel: Die Baumgartners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selena Kitt
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ihren plumpen Füßen barfuß herumlief. Carrie würde es wohl nie verstehen, warum überall so viele Leute in schweren Lederklamotten herumliefen, denn dafür war das Wetter eigentlich viel zu warm. Doch auf Key West standen offenbar eine Menge Leute trotz der ständigen Wärme total auf Lederklamotten.
    „Was darf ich euch bringen?“ Der Barkeeper warf Maureen einen kurzen Blick zu, die gerade ihren Mini-Schminkspiegel und einen kirschroten Lippenstift gezückt hatte, um ihre Lippen nachzuziehen.
    „Hallo ihr zwei!“ Der Klang der vertrauten Stimme ließ Carrie erstarren, und für einen Moment vergaß sie völlig den Barkeeper, der sie bereits ungeduldig anschaute. Steve Baumgartner stand vor ihr, strahlte sie mit seinem breiten und unbeschwerten Lächeln an, und sorgte dafür, dass süße Wellen voller lustvoller Erinnerung für einen kurzen Moment ihren gesamten Körper überfluteten.
    „Oh... hallo Doc!“, erwiderte Carrie seine Begrüßung mit einem überraschten Unterton, obwohl sie natürlich wusste, dass er zur gleichen Zeit wie sie auf Key West sein würde. Sie war überrascht, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie sich hier tatsächlich so schnell über den Weg laufen würden und hatte bis jetzt auch alles Erdenkliche dafür getan.
    Der Barkeeper räusperte sich gekünstelt, um Carrie daran zu erinnern, dass er noch immer auf ihre Bestellung wartete. Während sie sich wieder zu ihm umdrehte, fiel ihr wieder ein, weshalb zu ihn vorhin zu sich gerufen hatte. „Äh... ja... wir hätten gern nochmal dasselbe. Tequila, ohne Eis. Und zwei, bitte!“
    „Jaaaaa, zweeeeeiiii!“, wiederholte Maureen Carries Bestellung gedehnt, während sie ihren Schminkspiegel zuklappte, den Barkeeper aufreizend anlächelte und heftig mit den Augen anklimperte. Verdammt, ihre Freundin versuchte offenbar gerade tatsächlich, den Barkeeper total besoffen auf diese plumpe Tour anzumachen. „Los, bring mir zwei, du geiler Typ!“ Natürlich hörte es sich in echt nicht so, sondern eher mehr wie „L´s, bing zei du gei´typ!“ an.
    Der Barkeeper seufzte und schüttelte den Kopf. Doc warf Maureen einen kurzen amüsierten Blick zu und beugte sich leicht zu Carrie herunter – zumindest weit genug, damit sie sein zimthaltiges Kaugummi und Polo, sein Aftershave, an ihm riechen konnte. Und damit duftete er mindestens genauso lecker, wie er aussah. Trotzdem vermied sie es, ihn direkt anzuschauen. „Denkst du nicht, dass sie für heute genug getrunken hat?“
    Carrie sah zu Maureen hinüber, die schon wieder ihren Mini-Schminkspiegel gezückt hatte und gerade mit eher mäßigem Erfolg versuchte, ihren unteren Lidstrich mit dem Kajalstift nachzuziehen. Das Ergebnis war eine herbe Verschlimmbesserung mit drastischem Waschbäreffekt. Trotzdem sah Maureen immer noch wunderschön aus, auch wenn sie gerade völlig betrunken, erschöpft und angepisst war.
    „Wir könnten zurück in unser Hotel laufen.“ In Carries Stimme schwang ein erklärender und rechtfertigender Unterton mit. Sie beugte sich an Docs Ohr und flüsterte: „Ihr Freund hat gerade mit ihr Schluss gemacht.“
    Doch der Barkeeper stimmte Doc vollkommen zu. „Bist du sicher, dass sie überhaupt noch alleine laufen kann ?“
    Carrie hob die Schultern. „Vielleicht müssen wir ihr dabei ein wenig unter die Arme greifen...“
    Doc schaute kurz auf seine Uhr. „Der Laden hier macht in einer halben Stunde zu.“
    Sie lächelte den Barkeeper verlegen an und vermied es, ihm dabei direkt in die Augen zu sehen. „Das wird unsere letzte Runde Tequila, okay?“
    Doc hatte seine Arme vor der Brust verschränkt, und sein schwarzes T-Shirt betonte dabei fantastisch seinen kräftigen Bizeps. Carrie vermied es weiterhin, in sein Gesicht zu schauen. Und auch einen Blick auf ihre Uhr unterließ sie tunlichst. Ihr Körper sagte ihr ohnehin schon die ganze Zeit, dass es für sie bereits viel zu spät war. Der Streit zwischen James und Maureen war gegen zwei Uhr nachts auf dem Weg zwischen der letzten Bar und dieser hier mitten auf der Straße lautstark eskaliert.
    „Hinters Steuer setzt sich von euch jetzt aber niemand mehr, okay?“ Der Barkeeper schaute ernsthaft besorgt drein, aber vermutlich gehörte das einfach nur zu seinem Job. „Versprecht ihr mir das?“
    „Doppeltes Pfadfinder-Ehrenwort!“ Carrie hielt sich zwei Finger an die Stirn.
    „So salutiert ein echter Pfadfinder.“ Doc lachte, und beim Klang seiner Stimme richtete sie sich automatisch auf und kniff ihre

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