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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Waffen?«
    Sonnenuntergang seufzte. Er blickte von Rotes Wasser zu Isana. »Da hat er recht.«
    Isana runzelte die Stirn, sah Rotes Wasser an und suchte nach den richtigen Worten.
    Araris trat zu ihr und verneigte sich leicht, zunächst vor Sonnenuntergang und dann vor Rotes Wasser. »Bei unserem Volk gibt es ein Sprichwort: Besser ein Feind, den man kennt, als einer, den man nicht kennt.«
    Rotes Wasser starrte Araris an. Dann lachte Große Schultern schallend, auf eine Weise, die bestürzend menschlich klang. Die anderen Eismenschen fielen ein, bis sogar Rotes Wasser den Kopf schüttelte und ein wenig entspannter wirkte.
    »Bei unseren Kriegern gibt es das gleiche Sprichwort«, räumte Rotes Wasser ein. Er deutete auf das Blut, das jetzt zu roten Kristallen an der Harpunenspitze gefror. »Aber was die Friedenshäuptlinge sagen, muss nicht immer das sein, was die Kriegshäuptlinge tun. Zunächst sollten eure Krieger abziehen. Dann können wir uns noch einmal über Frieden unterhalten.«
    »Antillus und Phrygia werden dem niemals zustimmen«, murmelte Fürstin Placida. »Nie im Leben.«
    »Ihr seid gekommen und habt um Frieden gebeten«, sagte Rotes Wasser. »Aber ihr bietet uns nichts an.«
    Isana blickte Rotes Wasser in die Augen. »Ich denke, Frieden ist kein Geschenk, das man jemandem geben kann. Vielmehr beruht er auf Gegenseitigkeit.«
    Von Sonnenuntergang spürte sie starke Zustimmung.
    Rotes Wasser antwortete mit Trauer und einer Warnung.
    Sonnenuntergang seufzte und nickte. Wieder zu Isana gewandt sagte er: »Wie ich schon sagte. Es wird nicht leicht.«
    »Zu viel Zorn«, erwiderte Isana, »zu viel vergossenes Blut.«
    »Auf beiden Seiten«, meinte Sonnenuntergang.
    Er hatte recht, dachte Isana. Auch Fürst Antillus war nicht bereit gewesen, die Möglichkeit eines Friedens auch nur in Erwägung zu ziehen. Allerhöchstens könne man, so glaubte er, Uneinigkeit unter Eismenschen säen und daraufhin vielleicht eine einzige Legion nach Süden schicken …
    Die unablässige summende Feindseligkeit von der Schildmauer dröhnte in Isanas Sinnen.
    Plötzlich beschlich sie ein schrecklicher Verdacht, und jeder Eismensch im Kreis um sie wurde sehr wachsam.
    »Fürstin Placida«, fragte sie leise, »kannst du mir sagen, ob über uns Ritter Aeris in der Luft sind?«
    Aria zog eine der kupferroten Augenbrauen in die Höhe. Dann nickte sie, schloss die Augen und richtete das Gesicht zum Schneehimmel. Kurz darauf stockte ihr der Atem. »Elementare. Mehr als hundert. Jeder Ritter Aeris unter dem Befehl von Antillus. Aber warum …« Sie riss die Augen auf und starrte die versammelten Häuptlinge an.
    »Sonnenuntergang«, sagte Isana, »ihr müsst gehen. Ihr seid in Gefahr.«
    »Warum?«
    »Weil das, was die Friedenshäuptlinge sagen, nicht immer das sein muss, was die Kriegshäuptlinge tun.«
    Über ihnen grollte Donner.
    Rotes Wasser knurrte und machte eine scharfe Geste mit der Hand. Die Häuptlinge versammelten sich um ihn und Sonnenuntergang. Große Schultern reichte Sonnenuntergang wortlos die Knochenkeule zurück. Der Friedenshäuptling sah Isana an und übermittelte ihr eine Welle des Bedauerns. Dann nahm er die Waffe und trottete durch den Schnee davon. Die anderen Häuptlinge versammelten sich um ihn, während der Wind an Stärke zunahm.
    »Zu spät«, zischte Aria.
    Der Donner wurde lauter, die Wolken lösten sich in einem großen Kreis auf und enthüllten ein Rad aus Rittern Aeris, winzige schwarze Schemen, die sich weit oben vor den grauen Wolken abzeichneten, während sich über ihnen ein rundes Stück blauer Himmel befand. Blitze zuckten von Wolke zu Wolke und sammelten sich in weitem Kreis oder tanzten zwischen den Rittern hin und her wie die Speichen eines riesigen Wagenrades. Isana spürte die Kräfte, die sich dort aufstauten, während der Blitz vorbereitet wurde, um auf die Häuptlinge niederzugehen.
    Aria fluchte leise und schwang sich in die Lüfte. Ein tosender Wind trug sie in den Himmel, doch noch während sie aufstieg, zog der Blitz einen grellen Strich Richtung Boden und schlug einige Schritte hinter den Häuptlingen ein. Das Rad der Ritter oben richtete sich aus, und der Blitz schoss auf die Eismenschen zu, wobei er die Erde mit einer gewaltigen Furche aufriss.
    Entsetzt schaute Isana zu und suchte hilflos, verzweifelt und wütend nach einer Lösung. Aber für die Eismenschen konnte sie nichts tun. Worte und gute Absichten bedeuteten gar nichts in diesem harten Land der Steinmauern und

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