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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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stand Tavi ganz allein am Bach, abgesehen von den beiden Taurga, die zu müde und zu durstig waren, um ihn zu belästigen. Der letzte Jäger, der den Angriff auf die Vord-Königin überlebt hatte, gesellte sich zu ihm.
    »Danke«, sagte Tavi leise. »Du und deine Leute, ihr habt mir das Leben gerettet.«
    Der Jäger sah ihn an, und seine Ohren zitterten, weil er seine Überraschung verbergen musste. Nach aleranischer Art verneigte er sich.
    »Welche Namen hatten sie?«, fragte Tavi.
    »Nef«, knurrte der Jäger. »Und Koh.«
    »Und wie heißt du?«
    »Sha.«
    »Sha«, sagte Tavi. »Es tut mir leid.«
    Der Jäger wurde einen Moment lang still und starrte in den Bach.
    »Es ist bei deinem Volk Sitte, die Gefallenen zu besingen«, sagte Tavi leise. »Das habe ich schon oft gehört. Gibt es jemanden, der für Nef und Koh singen wird?«
    Sha machte mit einer Pfotenhand eine verneinende Geste. »Ihre Familie hat das Blutlied schon vor langer Zeit gesungen. Als sie Jäger wurden.«
    Tavi runzelte die Stirn und legte den Kopf schief.
    »Wir sind wie die Toten«, erklärte Sha. »Unser Zweck ist es, unser Leben dem Dienst an unserem Herrn zu opfern. Und wenn es notwendig ist, geben wir dieses Leben. Wenn wir zu dem werden, was wir sind, verlieren wir unser bisheriges Leben – unsere Namen, unsere Familie, unsere Häuser und unsere Ehre. Was uns bleibt, ist nur unser Herr.«
    »Aber ihr Opfer hat vielleicht Tausenden das Leben gerettet«, sagte Tavi. »Ist es Sitte bei euch, solche Tapferkeit nicht zu betrauern?«
    Sha betrachtete ihn nur schweigend.
    Also dachte Tavi über die Worte des Cane nach und nickte schließlich, als er begriff. »Sie haben gut gedient, sie sind gut gestorben, und ihr Tod hatte einen Sinn«, sagte er. »Was gibt es da zu betrauern?«
    Erneut neigte Sha den Kopf, tiefer diesmal. »Du verstehst es.« Die Augen des Cane glänzten, als er Tavi anblickte. »Du warst auch bereit zu sterben, Tavar. Wir Jäger können das erkennen.«
    »Ich habe das nicht beabsichtigt«, sagte Tavi. »Aber ich habe die Möglichkeit bedacht. Ja.«
    »Warum?«
    Tavi blinzelte ihn an. »Was?«
    »Warum hast du dein Leben aufgegeben?«, fragte Sha. Er deutete auf die Erzeuger. »Varg ist nicht dein Herr. Sie gehören nicht zu deinem Volk. Sie werden dir nicht als Soldaten dienen, falls du planst, unsere Krieger einzusetzen, wenn die Vord kommen.«
    Tavi dachte einen Augenblick lang nach, ehe er antwortete. »Es ist der Sinn meines Lebens, die zu beschützen, die sich nicht selbst verteidigen können.«
    »Auch wenn sie zum Feind gehören?«
    Tavi lächelte Sha an und zeigte die Zähne. Der Jäger hatte das aleranische Wort benutzt, nicht einen der vielen Canim-Ausdrücke für diesen Begriff. »Vielleicht wollte ich, dass dein Volk zu meinem Gadara wird. Vielleicht wollte ich euch auf diese Weise mitteilen, dass ich keine Zweifel an meiner Aufrichtigkeit zulasse.«
    Erneut zitterten Shas Ohren vor Überraschung, und er starrte Tavi hart an, wobei er den Kopf zur Seite legte. »Das ist … ein Gedanke, den ich bislang nie jemanden aussprechen gehört habe.«
    »Er denkt fremdartig«, knurrte Varg hinter ihnen, »aber sehr gut.« Der Kriegsführer mit dem dunklen Fell hatte sich leise genähert. Er überprüfte die Sattelgurte seines Taurg. »Es gibt Neuigkeiten. Gerade sind Boten vorbeigekommen.«
    Tavi richtete sich auf. »Und?«
    »Die Festung ist gefallen«, sagte Varg. »Als Lararl einen Teil seiner Kräfte ins Landesinnere geschickt hat, um dort gegen die Vord zu kämpfen, wurde die Festung mit dem bisher heftigsten Angriff überrannt.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Demnach war der schwächere Druck, der in den letzten Wochen durch die Vord auf die Festung ausgeübt wurde, nur eine List?«
    Varg nickte. »Das sollte Lararl von der Wirksamkeit seiner Verteidigung überzeugen. Auf diese Weise hat er mehr Truppen fortgeschickt, als er sonst gewagt hätte, wenn er weniger zuversichtlich gewesen wäre. Sie haben gewartet, bis er sich selbst geschwächt hatte, und dann …« Varg schlug die Pfotenhände zusammen.
    Tavi schüttelte den Kopf. Dieses Schauspiel hatte die Vord unzählige Krieger gekostet, aber sie konnten sich dieses Opfer leisten. Der Krieg war durch die Zahlen entschieden worden, und zwar vermutlich schon Monate, ehe der Angriff auf Shuar begonnen hatte. »Wie schlimm steht es?«, erkundigte sich Tavi.
    »Lararl hat Boten ausgeschickt, um sein Volk zu warnen, und dann hat er gekämpft, um die Vord so lange wie

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