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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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leise Hoffnung auf, als der rote Feuerstern, die Klinge des Hohen Fürsten von Aquitania, auf dem Felde aufflammte. Durch Gaius’ windgewirkte Vergrößerung sah Ehren Aquitania in der vordersten Reihe seiner Legion, umgeben von schwer gepanzerten Leibwachen. Gerade griff der Hohe Fürst zwei Behemoths an.
    Nach einer schnellen Handbewegung explodierte eine winzige Feuerkugel im Gesicht des ersten Behemoths, und während dieses Untier vor Schmerz aufbrüllte, duckte sich Aquitania unter einem harten Schlag des zweiten hinweg. Nach einigen tänzelnden Schritten traf er Bein und Arm des zweiten, der daraufhin zu Boden ging, und auf dem Weg zurück ins Glied tötete er noch die verbrannte, schreiende Bestie, ehe sie sich vom Schmerz erholen konnte. Seine Männer brüllten, vor Wut und um ihn zu ermutigen, und die ganze Armee schob sich unerbittlich vor wie eine gigantische Sichel, die Weizen mäht.
    Dann schlug die Vord-Königin zurück.
    Die besessenen Aleraner drehten sich wie ein Mann, um Aquitanias Reihen anzugreifen. Während sie vormarschierten, gingen Feuer, Erde und Wind auf sie nieder und metzelten mehrere Dutzend in vorderster Linie nieder.
    Aber die Hunderte, die folgten, stießen ein unheimliches Kreischen aus, hoben die Hände und warfen Feuer und Erde und Wind zurück gegen die Legionen. Männer starben in Flammen oder wurden von grässlichen Schemen in die Erde gezogen, um nie wieder zum Vorschein zu kommen. Der Wind blies ihnen Staub und Asche wie dicke Wolken in die Gesichter, und die ganze Aufstellung geriet ins Wanken. Immer mehr besessene Aleraner strömten heran, und der elementargewirkte Druck auf Aquitanias Streitmacht verdoppelte sich und verdoppelte sich nochmals, da jeder neue Besessene die freigesetzten Kräfte aufzusaugen schien und sie seinen eigenen hinzufügte.
    »Ritter Aeris zu ihrer Unterstützung«, sagte Gaius ruhig. »Vor allem gegen die feindlichen Wirker, und zwar allein mit Klingen.«
    Wieder stieg ein Bote in den Himmel auf, und Momente später erhoben sich mehrere Kohorten Ritter Aeris aus der Stadt und schossen auf die Schlacht zu. Nur Sekunden später landeten sie zwischen den Besessenen, griffen an und schwangen die Schwerter. Aquitanias Legionen erkannten, was vor sich ging, als der Druck auf sie nachließ, und sie stürmten verzweifelt wieder vorwärts, um die Ritter Aeris zu erreichen, ehe diese von der Horde umzingelt werden konnten.
    Das war der Augenblick, in dem die Vord-Ritter eingriffen.
    Urplötzlich tauchten sie aus dem Boden auf der anderen Seite des umgeleiteten Flusses auf, wo sie sich bereits nach Sonnenuntergang in Stellung gebracht haben mussten. Sie waren kaum eine halbe Meile vom Schlachtfeld entfernt, und jetzt fielen sie wie ein Schwarm Bienen über die Ritter Aeris von Alera her. Die Ritter wurden plötzlich von allen Seiten attackiert, und sie machten genau das, was jeder mit ein bisschen Verstand getan hätte: Sie riefen ihre Elementare und bereiteten sich zum Abheben vor.
    Bis die Besessenen begannen, Salz auf sie zu werfen.
    Die Windwirker schrien vor Schmerz, als die Salzkristalle Löcher in ihre Elementare rissen und sie schwächten. Einigen gelang es, abzuheben und zu fliehen, den meisten jedoch nicht. Zwar versuchten die Legionen voranzudrängen, doch hatte ihr Angriff zu viel an Wucht eingebüßt, um sie rechtzeitig zu erreichen. Sekunden später waren die Herren von Aleras Himmel von gepanzerten Leibern und hackenden Gliedern umzingelt.
    Und dann ging der wahre Todesschlag nieder.
    Krähen fielen zu Zehntausenden in die Straßen der Hauptstadt, auf Häuser und Dächer. Mehrere von ihnen landeten auch auf dem Balkon, auf dem Ehren stand. Die Krähen flatterten in eigenartigen Zuckungen, dann regten sie sich plötzlich nicht mehr.
    Ehren und die anderen sahen sich auf dem Balkon um und schauten verwirrt in die Stadt hinunter.
    »Bei den großen Elementaren«, stöhnte Ehren. »Was hat das zu bedeuten?«
    Gaius’ nachdenkliches Stirnrunzeln erstarrte. Er riss ein wenig die Augen auf. »Kursor, Vorsicht!«
    Aus den Leichen der Krähen krochen Vord-Fänger hervor.
    Äußerlich waren sie nicht besonders eindrucksvoll. Jeder hatte in etwa die Größe eines Skorpions und ähnelte einem solchen auch vage, nur wuchsen aus allen Teilen des Körpers Dutzende fuchtelnder Ranken. Aber diese Wesen waren schnell wie eine aufgeschreckte Maus, und ein halbes Dutzend dieser in grün-schwarzes Chitin gehüllten Wesen huschte auf die Menschen auf dem Balkon

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