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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Dutzend erinnerte an einen riesigen Affen. Diese Behemoths hatten O-Beine und lange Arme, und beim Gehen stützten sie sich auch auf die Hände. Sie maßen mehr als zwölf Fuß in der Höhe und waren mit Vord-Panzerplatten bedeckt, die aussahen, als wären sie dicker als einen Zoll.
    »Belagerungstrupps«, murmelte Gaius. »Die werden zur Zerstörung von Mauern und Toren eingesetzt, vermutlich als Sturmtruppen.«
    Ehren starrte diese Behemoths an und schauderte. »Sieh nur hinter ihnen.«
    Gaius verschlug es für einen Moment die Sprache, als er sah, worauf Ehren ihn aufmerksam gemacht hatte.
    Hinter der ersten Welle der Vord marschierte eine große Gruppe Aleraner.
    Natürlich lebten die nicht mehr. Dank des Windwirkens konnte Ehren zumindest das erkennen. Ihre Haut war übersät mit Totenflecken, und zum Teil wiesen die Körper Verunstaltungen und Wunden auf, mit denen sich ein Mensch nicht mehr hätte bewegen können. Die besessenen Wehrhöfer, denn um solche handelte es sich in der Mehrheit, wenn man von der einfachen Kleidung ausging, stapften mit ausdruckslosen Mienen dahin und blickten ins Leere.
    »Wo sind die Vord-Ritter?«, murmelte Ehren.
    »Aller Wahrscheinlichkeit halten sie sich außer Sichtweite und sammeln sich für den Angriff«, sagte Gaius. »Sie können nicht mehr viel Kraft zum Kämpfen haben.«
    »Die haben uns den ganzen Weg bis hierher zugesetzt«, meinte Ehren.
    »Genau«, sagte Gaius. »Und sie brauchen viel Kraft zum Fliegen. Sie müssten fressen wie Garganten, damit ihre Muskeln das alles leisten können – und auch, wenn wir ein paar Flecken Kroatsch entdeckt haben, die sie vorab heimlich gepflanzt haben, so wären zu ihrer Versorgung trotzdem große Felder notwendig.« Der Erste Fürst schüttelte den Kopf. »Schlecht versorgte Fußsoldaten können bis zu einem gewissen Grad noch kämpfen. Vord-Ritter sind in dieser Hinsicht eher wie Reiterei. Wenn man die Reiterei vom Nachschub trennt, nimmt ihre Schlagkraft schnell ab. Sie wird sich ihre Kräfte für den entscheidenden Angriff aufsparen.«
    »Die Königin, meinst du?«, fragte Ehren.
    Gaius nickte. »Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Schlacht.« Er verstummte erneut und schaute zu, wie die Vord über die Ebene auf die Stadt zuschwärmten.
    »So viele«, stöhnte Ehren.
    Einen Moment lang glitzerten die Augen des Ersten Fürsten verwegen. »Noch haben sie die Stadt aber nicht erreicht.« Er wandte sich einem der Legionstrompeter zu. »Gib das Signal zum ersten Angriff.«
    Der Mann setzte die Trompete an die Lippen. Deren Ruf hallte über die stille Stadt hinweg, und kurz darauf erscholl das Gebrüll der Legionen.
    In ihren Reihen kämpften Tausende von Cives, die gerufen worden waren, ihr Land zu verteidigen, um die Pflicht zu erfüllen, für die man ihnen ihre Titel mit all den Rechten verliehen hatte. Innerhalb der Civitas war das Erdwirken am meisten verbreitet, und diese Cives schickten nun ihre Elementare gegen die Vord.
    Kurz vor den Vord begann der Boden zu brodeln, schwoll zu Hügeln und Steinblasen an, aus denen dann Erdelementare entsprangen. Garganten, Wölfe, Schlangen, große Hunde und namenlose Wesen, schöne und abscheuliche, krochen und schlängelten sich aus der Erde und stürzten sich auf die vordersten Reihen der fremdartigen Horde.
    Die darauf folgende Schlacht war von einer gespenstischen Schönheit. Die aleranischen Elementare stürmten wie zum Leben erwachte Statuen auf die Vord zu. Als Erdelementare bewegten sie sich dabei vielleicht nicht rasend schnell, dafür aber mit außergewöhnlicher Kraft, und außerdem war es schwierig, ihnen Schaden zuzufügen. Die Vord marschierten dicht gedrängt auf Alera Imperia zu. Ehren schaute zu, wie ein Bär aus schwarz-grauem Marmor seine Pfoten wieder und wieder niedergehen ließ und mit jedem Hieb ein Vord zermalmte. Ein Gargant aus Feuerstein und Lehm donnerte in die Reihen der Vord, ohne dabei merklich verlangsamt zu werden, und hinter ihm blieb eine Spur der Verwüstung zurück. Eine große Sandsteinschlange wand sich flink um ein Vord nach dem anderen und zerquetschte sein heulendes Opfer, ehe sie sich das nächste vornahm. Die Erdelementare zerschmetterten die vierbeinigen Vord wie Spielzeuge, während sie selbst Hiebe achselzuckend abtaten.
    Die Behemoths jedoch waren zäher als die Vord-Eidechsen. Ehren sah, wie einer von ihnen mehrere Hammerschläge von dem großen Bären einsteckte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken; dann bückte er sich und hob

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