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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Land gehen. Schließlich brauchen wir für die Reparaturen nicht unbedingt eine Werft«, schlug Max vor. »Sobald sich die Flotte gesammelt hat, sollten wir die Rümpfe mit Elementarkräften wieder zusammensetzen können. Dazu brauchen wir nur ein wenig Zeit und Ruhe für die Wirker. Oder, Demos?«
    Demos runzelte nachdenklich die Stirn und nickte. »Ja, im Großen und Ganzen ist das richtig. Bei den Masten wird es schwieriger, aber auch die kann man eigentlich ohne Werft ersetzen.«
    Magnus zog die Augenbrauen zusammen. »Marcus hat mir einen sehr interessanten Bericht geschickt. Eine Gruppe von Jägern ist an ihn herangetreten und hat ihm offensichtlich eine Geheimnachricht von Varg übermittelt.«
    Tavi schob die Lippen vor. »Und?«
    »Die Jäger haben Marcus gegenüber Folgendes angedeutet: Varg hegt zwar großen Respekt vor dir, doch wird er möglicherweise nicht in der Lage sein, dich vor anderen Canim zu beschützen, sobald wir Canea erreicht haben. Er schlägt vor, dass du über eine Umkehr nachdenken solltest, ehe du den Rest des Wegs antrittst.«
    »Eine Warnung«, murmelte Kitai. »Jedoch eine, die er dir nicht persönlich mitteilen konnte.«
    »Mag sein«, sagte Tavi.
    »Dann sollten wir sie beherzigen«, meinte Max. »Nimm es mir nicht übel, Tavi, aber es besteht ein großer Unterschied, ob man auf eigenem Boden gegen eine Canim-Armee ins Feld zieht, oder sie alle miteinander bei ihnen zu Hause herausfordert. Besonders, wenn es tatsächlich so viele sind, wie es den Anschein hat.«
    Tavi kratzte sich abwesend am Kinn. »Richtig, richtig.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ich halte es nicht für eine Warnung.«
    Kitai legte den Kopf schief. »Sondern?«
    »Für eine Prüfung«, erwiderte Tavi. »Varg will herausfinden, ob es uns ernst ist, mit ihnen über Frieden zu verhandeln.«
    »Wie bitte?«, warf Magnus ein. »Das hast du doch wohl zur Genüge bewiesen. Wir haben ihnen eine Flotte gebaut, um Himmels willen.«
    »Wenn du dich erinnerst, hatten sie mit dem Bau der Flotte längst begonnen«, sagte Tavi. »Natürlich hätten die Legionen die Canim aller Wahrscheinlichkeit nach ausgelöscht, ehe die Schiffe fertig gewesen wären, aber du und ich hätten das nicht mehr erlebt, Magnus. Nasaug hatte die Erste Aleranische und die Garde vollkommen in der Hand, das wissen wir doch alle.«
    »Ungeachtet dessen hast du dich friedlich mit ihnen geeinigt und bist deinem Wort treu geblieben.«
    »Was nicht viel zu bedeuten hat«, sagte Kitai. »Es war schlicht der schnellste, sicherste und billigste Weg, sich des Feindes zu entledigen.«
    »Wenn ich jetzt umkehre«, sagte Tavi, »dann wird das Vertrauen, das die Canim uns entgegengebracht haben, enttäuscht. Für sie sieht es dann so aus, als würden wir uns zwar an unser Wort halten, hätten aber wenig übrig für Bündnistreue.«
    »Oder«, meinte Max, »du könntest vermeiden, zu ihrem Hauptgericht zu werden. Und wir, je nach Rang, zur Vor- oder Nachspeise.«
    Tavi holte tief Luft. »Ja. Da ist was dran.« Er deutete auf Max. »Doch wie du schon ausgeführt hast, würden dann im Laufe der Zeit immer mehr Canim bei uns auftauchen, mehr, als wir uns auch nur vorstellen können. Vielleicht sogar mehr, als wir abwehren können, sollten sie je zu der Überzeugung gelangen, wir müssten ausgelöscht werden. Was meint ihr anderen dazu?«
    »Was wissen wir denn noch nicht über sie?«, fragte Kitai.
    »Wir wissen nicht, wie es in ihren Bäuchen aussieht«, sagte Max. »Wir könnten heimkehren und würden es niemals erfahren, und ich glaube, das würde mir bestimmt keine schlaflosen Nächte bereiten.«
    Tavi grinste ihn an. »Magnus?«
    »Ich glaube, es wäre eine wunderbare Gelegenheit, die du aber lieber jemand anderem überlassen solltest, Hoheit«, antwortete Magnus. »Wenn du aber doch weiterziehst, solltest du äußerste Vorsicht walten lassen.«
    »Demos?«
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Frag mich nicht nach Politik, Hoheit. Aber eins kann ich sagen: Unsere Schiffe schaffen es nicht zurück über das Meer, und selbst wenn wir genug Material für eine Reparatur finden, bleibt die Überfahrt bis zum Frühjahr eine gefährliche Reise. Meiner Meinung nach haben wir auch keine Zeit, hier herumzusitzen und zu schwatzen. Das Wetter wartet nicht.«
    Tavi nickte knapp. »Benachrichtige die anderen Kapitäne. Wir fahren mit Varg nach Molvar. Im Sturm ist uns jeder Hafen recht.«

10

    Gradash stand neben Tavi am Bug der Schleiche und schaute ebenfalls hinaus aufs

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