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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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war allerdings nicht der Grund für seinen Schmerz. Sondern das Wissen, dass er, selbst wenn er geahnt hätte, was ihn erwartete, nicht fähig gewesen wäre, irgend etwas anders zu machen.
    »Es tut mir leid.« Mit wem genau sprach er da eigentlich? »Es tut mir verdammt noch mal leid …«
    Keine Antwort erklang.
    Er sah in den Himmel. »Es tut mir leid!«
    Immer noch keine Antwort, aber das war in Ordnung. Seine Reue und sein Bedauern verstopften ihm komplett den Kopf, deshalb war für weiteren Input eh kein Platz.
    Als er aufstehen wollte, gaben seine Beine nach, und er musste sich an dem Grabstein abstützen. Mein Gott, er war wirklich ein Wrack, seine Oberschenkel von Narben übersät, der Bauch ebenfalls, eine Wade fast vollständig vom Knochen abgerissen. Die Ärzte hatten mit ihren Schrauben und Platten wahre Wunder gewirkt, aber im Vergleich zu seiner ursprünglichen Verfassung war er jetzt wie ein kaputtes Spielzeug, das mit Gewebeband und Pattex geflickt worden war.
    Tja, Selbstmord sollte eben am besten auch klappen. Schuld daran, dass er noch zwei Jahre weitergelebt hatte, war Jim Heron. Schließlich hatte der Tod ihn doch noch aufgespürt und für sich beansprucht und damit eindeutig bewiesen, dass die Erde sich die Seelen nur auslieh. Im Jenseits warteten die wahren Besitzer.
    Aus Gewohnheit sah Matthias sich nach seinem Gehstock um, konzentrierte sich dann aber auf das, was er mit größerer Wahrscheinlichkeit entdecken würde: Schatten, die ihn holen kamen, entweder diese öligen Kreaturen von da unten oder die menschliche Variante.
    So oder so war er geliefert: Als ehemaliger Kopf der X-Ops hatte er mehr Feinde als ein Diktator aus der Dritten Welt, und alle besaßen sie einen Arsch voll Waffen oder Handlanger mit Waffen. Und eins stand jedenfalls mal fest: Als aus des Teufels Spielplatz Ausgemusterter war er sicherlich nicht ohne einen Preis aus dem Gefängnis entlassen worden.
    Früher oder später würde sich jemand an seine Fersen heften, und obwohl er nichts besaß, wofür es sich zu leben lohnte, verlangte allein schon sein Stolz, dass er sich nicht kampflos ergab.
    Oder zumindest ein einigermaßen würdiges Zielobjekt abgab.
    Er machte sich humpelnd und mit der Anmut einer Vogelscheuche auf den Weg. Sein Körper erbebte unter einer Serie von Krämpfen, es tat höllisch weh. Um sich warm zu halten, versuchte er, die Arme um sich zu schlingen, doch das ging nicht lange gut. Er brauchte sie, um das Schlingern auszugleichen.
    Schlurfend wie ein Zombie und total verwirrt in seinem vermurksten Kopf, ging er weiter, überquerte das stachlige Gras, lief an Gräbern vorbei, spürte die kalte, feuchte Luft auf der Haut. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie er freigekommen war. Wohin er unterwegs war. Welcher Tag, Monat, welches Jahr es war.
    Kleidung. Unterschlupf. Essen. Waffen.
    Sobald er sich um das Nötigste gekümmert hatte, könnte er sich Sorgen um den Rest machen. Vorausgesetzt, er würde nicht vorher erwischt – ein verwundetes Raubtier mutierte schnell zur Beute. Das war das Gesetz der Wildnis.
    Als er an einen kastenförmigen Steinbau mit schmiedeeiserner Einfassung gelangte, dachte er zuerst, es handelte sich um ein weiteres Grabmal. Doch der Name Pine Grove Cemetery unter dem Giebel und das glänzende Vorhängeschloss an der Tür deuteten darauf hin, dass es ein Gebäude für das Friedhofspersonal war.
    Zum Glück stand eines der hinteren Fenster einen Spaltbreit offen.
    Natürlich klemmte das blöde Ding und saß bombenfest.
    Er hob einen Ast auf, steckte ihn in den Spalt und stemmte sich dagegen, bis das Holz sich bog und seine Arme sich verkrampften.
    Das Fenster gab nach, und ein hohes Kreischen ertönte.
    Matthias erstarrte zur Salzsäule.
    Panik, ein ihm ursprünglich fremdes, aber auf die harte Tour erlerntes Gefühl, ließ seinen Kopf herumschnellen und die Schatten absuchen. Das Geräusch kannte er. Die Helfershelfer der Dämonin erzeugten es, wenn sie sich jemanden vorknöpften …
    Nichts.
    Nur Gräber und Laternen, die sich – egal was seine Adrenalin produzierende Nebenniere ihm auch einreden wollte – nicht in etwas anderes verwandelten.
    Also widmete er sich fluchend wieder seinen Bemühungen, das Fenster aufzubekommen. Er benutzte den Ast als Hebel, bis der Spalt breit genug war, um sich hindurchzuquetschen. Seinen schlaffen Hintern hochzuwuchten war ein ziemlicher Akt, aber als erst einmal die Schultern drinnen waren, ließ er die Schwerkraft den Rest erledigen. Der

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