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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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der linken Seite führte in den ersten Stock. Das Tor im Erdgeschoss war geschlossen, genau wie die Tür oben, die Vorhänge waren zugezogen …
    Doch genau da teilten sich die dünnen Gardinen am Fenster, und ein struppiger Hund tauchte auf, als stünde er mit den Pfoten auf der Fensterbank.
    Es musste eindeutig jemand hier wohnen.
    »Schick das Taxi weg.«
    Matthias riss den Kopf nach rechts – und der Mann, der hinter der Mauer hervortrat, brachte ihn aus dem Gleichgewicht, weil er sich augenblicklich lebhaft erinnerte.
    Jim Heron. Auferstanden von den Toten.
    Matthias’ Bauchgefühl nach sah der Kerl noch genauso aus wie zuvor – der große, muskulöse Körper, die dunkelblonden Haare, das harte, kalte Gesicht. Aber er erhielt keinen Kontext, keinen inneren Kommentar dazu, woher er den Mann kannte, oder was sie zusammen getan und erlebt hatten. Eines war allerdings sonnenklar … selbst ohne Pistole war das hier eindeutig nicht der Typ Mann, in dessen Nähe man sich unbewaffnet und ohne Fluchtauto befinden wollte.
    Matthias klopfte an die Scheibe, gab dem Fahrer einen Zwanziger und schickte ihn weg.
    Als der Wagen wendete und sich vom Acker machte, klang das Knirschen der Reifen im Kies so laut wie Gewehrfeuer.
    »Ist das eine Knarre da an deinem Bein, oder freust du dich nur, mich zu sehen?«, fragte Matthias trocken.
    »Eine Knarre. Und du möchtest mir vielleicht erklären, was du hier suchst?«
    »Würde ich ja gern, aber ich kann nicht. Vielleicht kannst du mir bei der Lösung ein wenig helfen?«
    »Was?« Als Matthias nicht reagierte, verengte Heron seine zynischen babyblauen Augen noch weiter. »Du meinst das ernst? Das ist eine echte Frage?«
    Matthias zuckte die Achseln. »Kannst es interpretieren, wie du willst. Ach, übrigens wollte ich darauf hinweisen, dass du tot sein müsstest.«
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Recherche. Gewissermaßen.«
    Als Heron vortrat, bemerkte Matthias, dass der Lauf der Pistole mit dem Schalldämpfer genau auf seine Brust gerichtet war. Und er hätte den kläglichen Rest seiner Eier darauf verwettet, dass der Abzug im Bruchteil einer Sekunde betätigt werden könnte. Was bedeutete, dass dieser wie ein Soldat wirkende Bursche paranoid war … oder Matthias aus irgendeinem Grund für gefährlich hielt.
    »Ich bin unbewaffnet«, verkündete Matthias.
    »Das passt nicht zu dir.«
    Die Waffe wurde nicht gesenkt; der Körper entspannte sich nicht; die Augen behielten ihren warnenden Blick.
    »Du glaubst mir nicht«, sagte Matthias.
    »Nach allem, was wir durchgemacht haben? Nicht im Entferntesten, alter Freund.«
    »Waren wir Freunde?«
    »Nein, du hast recht. Wir waren vieles, aber das nie.« Heron schüttelte den Kopf. »Verdammt, jedes Mal, wenn ich glaube, ich sehe dich nie wieder, tauchst du plötzlich auf.«
    Heron kannte die Antworten, dachte Matthias. Der Mann vor ihm war der Schlüssel zu seiner Identität.
    »Tja«, murmelte Matthias. »Da du noch putzmunter bist, obwohl ich vor ungefähr einer Stunde an deinem Grab stand, bin ich wohl nicht der Einzige, der Kaninchen aus Zylindern zaubert. Was dagegen, wenn du mir sagst, wann wir uns zum letzten Mal gesehen haben?«
    »Ist das dein verfluchter Ernst?« Als er nickte, schüttelte Heron im Gegenzug erneut den Kopf. »Du behauptest, dich an nichts zu erinnern.«
    Matthias hielt die Hände hoch. »Absolut nix.«
    Die abschätzende Miene wurde von einer kurzen Welle der Überraschung abgelöst. »Großer Gott.«
    »Davon weiß ich nichts. Im Führerschein steht Matthias.«
    Das Lachen, das Heron ausstieß, war frostig. »Stört es dich, wenn ich dich mal kurz abtaste?«
    Matthias lehnte den Stock an seine Beine und hob die Arme. »Nur zu.«
    Mit einer Hand klopfte Jim ihn ab, und als er wieder zurücktrat, fluchte er. »Du hast ganz eindeutig den Verstand verloren.«
    »Nein, nur mein Gedächtnis. Und du musst mir sagen, wer ich bin.«
    Es folgte ein langes Schweigen, als versuchte Heron, die Geschichte im Kopf auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen. Schließlich meinte er: »Das mit den Infos über deine Vergangenheit sehen wir noch. Aber ich werde dir helfen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Das reicht mir nicht. Ich brauche Fakten. Und zwar sofort.«
    »Hast du tatsächlich den Eindruck, du könntest hier Ansprüche stellen?«
    Während Jim seinen ehemaligen Boss Matthias, den Dreckskerl, hoch in die Wohnung führte, litt er unter einem schweren Fall von Ich-fass-es-nicht. Doch sosehr sein Gehirn auch

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