Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)
krampfte, es sah ganz so aus, als könnten Schweine fliegen, als gäbe es in der Hölle einen Schneeball und auf der anderen Seite der Stadt lernte ein zwölfjähriger Hund gerade Autofahren.
War es das gewesen, wovon Nigel gesprochen hatte? Wurde Runde zwei wiederholt?
Du wirst ihn sowohl als alten Freund als auch als alten Widersacher, den du erst kürzlich trafst, erkennen. Der Pfad könnte nicht eindeutiger sein, wenn er von Scheinwerfern bestrahlt würde .
Sah ganz so aus, als wäre sich auf die falsche Seele zu konzentrieren in dieser Runde nicht das Problem … vorausgesetzt, Nigels verschraubtes Gerede stimmte und Matthias war derjenige, der erneut auf dem Spiel stand.
Was keine so tolle Methode war, Devina zu bestrafen. Verflucht noch mal.
Wobei die gute Nachricht in dem Gedächtnisverlust bestand, falls es in diesem speziellen Fall von Zurück-aus-dem-Jenseits überhaupt eine gab. Der alte Matthias hätte eine Schwäche wie fehlende Erinnerungen niemals zugegeben, also stimmte es vermutlich – und das schwarze Informationsloch bedeutete eine Riesenhilfe.
So musste Jim nur gegen die Veranlagung dieses Mistkerls kämpfen.
Das darüber hinaus Erlernte war … entsetzlich gewesen.
Jim öffnete die Tür und trat zur Seite. »Bescheidene Hütte und so weiter.«
Als Matthias in die Wohnung humpelte, kam Hund angerast, zur Begrüßung wild mit dem Schwanz wedelnd. Seine Pfoten schlitterten hektisch über die Holzdielen.
In Anbetracht der ausgeprägten Fröhlichkeit steckte Devina jedenfalls nicht in der fleischlichen Hülle des Neuankömmlings, so viel war mal sicher. Guter Tipp.
Jim schloss die Tür und beobachtete seinen ehemaligen Boss. Dasselbe Humpeln. Dieselbe Stimme. Dasselbe Gesicht. Die Sonnenbrille war angesichts des Zustands des einen Auges keine große Überraschung. »Ich würde dir ja etwas zu essen anbieten, aber ich muss warten, bis mein Mitbewohner zurückkommt. Bis dahin steht dir meine Couch zur freien Verfügung.«
Matthias setzte sich ächzend. »Immer noch Raucher.« Er deutete mit dem Kopf auf die Schachtel auf dem Tisch.
»Dachte, du erinnerst dich an nix.«
»Manches … kommt zurück.«
Jim stellte sich in die kleine Einbauküche und lehnte sich ans Spülbecken. Warum, konnte er nicht erklären, aber er wollte näher bei Eddies Leiche sein. »Dann fangen wir doch mal damit an, woran genau du dich noch erinnerst.«
»Ich weiß, dass ich auf deinem Grab aufgewacht bin.«
»Tot ist ein relativer Zustand.«
»Dann sind wir beide Wunder.«
Jim hob eine Augenbraue. »Mindestens einer von uns. Was mit dem anderen ist, sehen wir noch. Wie hast du mich gefunden?«
»Recherche.«
»Der Telefonanschluss läuft nicht auf meinen Namen.«
»Dein letzter Arbeitgeber kannte ihn. Dann bin ich in die Bücherei gegangen, hab die Nummer im Internet nachgeschaut, und da bist du. Keine besonders gute Tarnung.«
»Ich verstecke mich nicht.«
»Warum bist du dann tot und trotzdem am Leben?«
»Bleiben wir einfach erst mal bei dir, ja?«
»Von mir aus. Also, warum hast du Angst vor mir?« Als Jim hörbar mit den Zähnen knirschte, grinste Matthias so, wie er schon immer gegrinst hatte, ein breites Zahnpastalächeln. »Diese Erkenntnis hat übrigens nichts mit meinem Gedächtnis zu tun. Sondern mit der Waffe in deiner Hand. Wir sind in deiner bescheidenen Hütte, außer Sicht – würde ich keine Bedrohung darstellen, könntest du sie wegtun.«
Drecksack.
Blödmann.
Selbst mit Amnesie war der Typ noch ein Mistkerl.
Jim stapfte zu ihm rüber, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Dann legte er die Pistole, mit dem Lauf auf Matthias gerichtet, auf den Couchtisch und schob sie über das Holz.
»Bitte, bedien dich.«
»Du gibst mir eine Pistole?«
»Klar, warum nicht? Betrachte es als Willkommensgeschenk zu deiner Heimkehr.«
»Bin ich zu Hause?«
»Nicht in dieser speziellen Wohnung – hier kannst du nicht bleiben, und hier warst du auch noch nie.«
Matthias lächelte sacht. »Tja, in meinem Haus will ich auch nicht wohnen.«
»Und wo genau ist das?«
Der Mann griff in die Tasche, holte eine Brieftasche heraus und klappte einen Führerschein neben der Pistole auf den Tisch.
Jim musterte den Ausweis. Er war gut gemacht, mit den nötigen Hologrammen. Der Nachname stimmte natürlich nicht, aber der Vorname und das Foto schon.
»Was weißt du über mich?«, wollte Matthias wissen.
»Hübsches Verbrecherbildchen.« Jim lehnte sich wieder zurück.
»Ich habe dich nicht gefragt, ob ich
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