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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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wieder hoch. Oben schnippte er nur zur Show mit den Fingern und verschwand in der Wohnung. Hinter dem Vorhang versteckt, beobachtete er, wie die Frau wieder auf Sendung ging und die beiden miteinander sprachen.
    »Also Matthias ist die Seele«, meinte Ad zwischen zwei Bissen.
    »Sieht ganz so aus.«
    »Bist du sicher, dass du die Frau in die Sache mit hineinziehen willst?«
    »Hast du gesehen, wie er sie anglotzt?«
    »Vielleicht will er nur jemanden flachlegen.«
    »Ich wünsch ihm viel Glück dabei«, murmelte Jim. »Und ja, sie wird sehr wertvoll für uns sein.«
    Die Frage lautete jetzt: Wo war der Scheideweg? Früher oder später würde Devina eine Entscheidung erzwingen, und bis dahin hatte Jim Zeit, einen vollkommen gewissenlosen, machthungrigen Despoten zu einer Hundertachtziggradwende zu bewegen.
    Großartig. Einfach großartig.
    Im Moment überschwemmte ihn die Freude an seinem Job derartig, dass er praktisch darin ertrank.
    »Komm, wir gehen ins Hotel«, sagte er.
    »Welches Hotel?«
    »Das Marriott.« Er holte seine Brieftasche. Darin befand sich eine Kreditkarte auf den Namen Jim Heron, die noch funktionierte – die Leute von Mastercard konnten nicht wissen, dass er streng genommen tot war, weil er es ihnen nämlich nicht mitgeteilt hatte.
    Adrian wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Bist du sicher, dass du so viel Öffentlichkeit möchtest? Ist nämlich ziemlich voll in der Innenstadt, und Devina liebt es, im Mittelpunkt zu stehen.«
    »Ja, aber dadurch sind ihr auch die Hände gebunden – erstens müsste sie ein eventuelles Chaos wieder aufräumen. Und zweitens muss sie in dieser Runde sehr vorsichtig vorgehen – ich kann mir kaum vorstellen, dass die Tötung unschuldiger Zivilisten der menschlichen Art den Schöpfer sonderlich froh stimmt.«
    Jim ging, um seine Holster aus der Kommode zu holen, zog sie an und steckte einen Dolch in die eine Seite und eine zweite Pistole in die andere. Dann klopfte er sich die Taschen ab, um zu checken, wie viele Zigaretten er noch hatte …
    Das gefaltete Stück Papier in seiner hinteren Jeanstasche unterbrach die Suche, und er schloss kurz die Augen.
    Es gab keinen Grund, den Zeitungsartikel herauszunehmen, er kannte ihn auswendig. Jedes Wort, jeden Absatz – und vor allem das Bild.
    Seine Sissy.
    Die eigentlich gar nicht seine war.
    Immer bei ihm. Nie vergessen.
    Darauf bedacht, dass Adrian nichts merkte, zog er den Zettel heraus, klappte ihn auf und warf einen verstohlenen Blick auf ihr Gesicht. Sie war neunzehn Jahre alt, als sie von der Dämonin geholt wurde, auf ewig in dieser Seelenwand gefangen …
    Jim runzelte die Stirn und drehte sich zur Tür um. Matthias war auch in dieser furchtbaren Hölle gewesen. Was hatte er darin gesehen …
    Oder, Scheiße noch mal, was hatte er dort gemacht?
    Die Vorstellung, dass die junge Frau dort unten litt, machte Jim so wütend, dass sein Blick sich verschleierte.
    »Beeil dich, Ad. Wir müssen los.«

Sechzehn
    Als er auf dem Beifahrersitz in die Stadt fuhr, hatte Matthias das Gefühl, alles ginge zu schnell. Dabei beachtete Mels nicht nur sämtliche Verkehrsregeln, sie fuhr sogar mit zehn Stundenkilometern durch eine Baustelle voller Presslufthämmer und Teermaschinen.
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. Am Steuer wirkte sie völlig in Ordnung – ruhig, normal, als hätte sie keinen Schimmer von Jim Heron.
    Was zur Hölle hatte er mit ihr angestellt?
    Mannomann, unter anderen Umständen hätte Matthias die ganze Sache als Blödsinn abgehakt. Hypnose, schon klar. Aber … na ja, er befand sich ja in der gleichen Situation, wobei ihm nicht nur ein paar Minuten fehlten, sondern sein ganzes bescheuertes Leben abhandengekommen war.
    Als sie hinter dem Attentat auf den Asphalt an einer roten Ampel hielten, starrte er durch die Seitenscheibe. »Ich kann nicht gut damit umgehen, keine Kontrolle zu haben.«
    »Das macht den wenigsten Menschen Spaß.« Mels atmete tief ein. »Ich bin froh, dass ich Sie in Ihr Hotel zurückfahren darf.«
    Wenn du bei ihr bist, kannst du dafür sorgen, dass ich sie in Ruhe lasse, richtig?
    Er schob zwei Finger unter den Brillenrand und rieb sich die Augen.
    »Wir sind fast da«, sagte sie. Als dächte sie, er würde umkippen oder dergleichen.
    Doch ihm war nicht schwindlig. »Sie geben mir das Gefühl … machtlos zu sein.«
    »Ich glaube nicht, dass das an mir liegt. Eher an Ihrer Situation.«
    »Nein, an Ihnen.« Er hatte so eine Ahnung, dass er alles sehen würde, wenn sie nicht

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