Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)
klein war, überragte er sie um ein gutes Stück – und er fragte sich, wie sie sich wohl an ihn gepresst anfühlen würde.
Seltsamer Gedanke, in vielerlei Hinsicht.
Aber er führte zu einem unausweichlichen Bild in seinem Kopf …
»Hier ist der nächste«, sagte sie und entfernte sich einen Schritt von ihm. »Und dieses Mal sind wir allein.«
Mann, wenn es um Mels Carmichael ging, hatte »allein« einen verdammt reizvollen Klang, aber so was von.
Die Fahrt nach oben verlief ereignislos – wenn man mal die Richtung vernachlässigte, die seine Gedanken eingeschlagen hatten. Er war froh, dass Zimmer sechs zweiundvierzig nicht weit von einem Notausgang entfernt lag. Perfekt. Der Raum selbst war Standard – Bett, Schreibtisch, Stuhl, Kommode, wobei er sich, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, ganz auf das Doppelbett konzentrierte.
Sie allerdings war bestimmt nicht auf eine Affäre mit einem Wildfremden aus, und er konnte sowieso nicht.
Als Erstes zog er die Vorhänge zu, und Mels schaltete das Licht im Badezimmer an und warf einen Blick hinein. »Sie haben eine schöne Wanne.«
Ohne es zu beabsichtigen, musterte er sie einmal von Kopf bis Fuß, und ja, er war wirklich angetan davon, wie sie ihre Kleider ausfüllte.
Shit. Er begehrte sie – sehr. Wollte sie nackt unter sich liegen haben, die Beine weit gespreizt, ihr Geschlecht um sich herum, während er hart zustieß.
Er räusperte sich und sagte rau: »Darf ich Sie zum Essen einladen? Ich weiß, es ist ein bisschen früh, aber ich habe Hunger.«
Auf sie. Scheiß auf das Essen.
Mels richtete sich auf und sah ihn an, sodass er froh über die dunklen Gläser der Brille war. Zweifellos verriet sein Blick nichts Gutes. Begierde war nicht angebracht, nicht unter diesen Umständen …
Na so was aber auch. Er mochte ja ein skrupelloser Killer sein, aber immerhin hatte er etwas Anstand im Leib.
»Ja.« Sie lächelte. »Gern. Ich könnte einen Happen vertragen.«
Während Matthias im Schreibtisch nach der Speisekarte des Zimmerservice suchte, redete er sich ein, dass er nur tat, was Jim Heron vorgeschlagen hatte: Solange er bei Mels war, wusste er, dass es ihr gutging.
Denn ihre Vergangenheit kannte er ja vielleicht nicht, aber eins wusste er mit Sicherheit: Er würde sterben, um diese kluge, liebenswerte Frau zu beschützen … und ihren perfekten Hintern.
Siebzehn
Mels schaffte es endlich mal, eine Portion Pommes aufzuessen. Sie kamen als Beilage zu einem Hamburger, der perfekt medium gebraten und mit einer Scheibe Essiggurke belegt war, die genug Biss hatte, um ihre Stirnhöhlen zum Summen zu bringen. Dazu eine eiskalte Cola wie aus dem Werbespot, komplett mit beschlagenem Glas und allem.
Der Fernseher drüben auf dem Mahagonitisch war auf WCLD eingestellt, die örtliche NBC -Tochter, und die Fünf-Uhr-Nachrichten fingen gerade an.
»Ich muss schon sagen«, murmelte Mels, als sie das letzte Stück Pommes durch einen Klecks Ketchup zog. »Die sind um einiges besser als die im Riverside.«
Matthias saß auf dem Bett und kämpfte sich durch sein Club-Sandwich, dennoch spürte sie, dass er sie ansah. Trotz der Brille.
Das machte er oft, sie betrachten, als gefiele ihm, wie sie sich bewegte, selbst wenn sie saß – und irgendwie machte ihn das sogar noch sexier … sodass sie sich sogar schon gefragt hatte, wie es wohl war, das ohne Barrieren zu genießen.
Also, die Blicke.
Ohne die Ray-Ban, meinte sie …
Mist, sie machte sich selbst ganz nervös.
»Sie können die übrigens ruhig ausziehen«, sagte sie leise. »Die Sonnenbrille.«
Er erstarrte. Und nahm dann das Kauen wieder auf. Nachdem er geschluckt hatte, sagte er: »Ich fühle mich mit Brille wohler.«
»Na gut, wie Sie meinen.«
Er hatte nichts von seiner Suche nach Jim Heron erzählt oder darüber, wie er die Adresse zu dem Haus gefunden hatte. Er war einfach in Tonys Wagen gestiegen und hatte sich von ihr hierherfahren lassen.
Sie würde sich über seinen Sinneswandel nicht beschweren.
»Wartet zu Hause niemand auf Sie?«, fragte er beiläufig.
»Nein, eigentlich nicht. Ich habe kein nennenswertes Privatleben, fürchte ich.«
»Ich weiß, wie das ist …« Er unterbrach sich. »Mist, das … weiß ich tatsächlich.«
Sie wartete darauf, dass er weitersprach. Doch er starrte nur auf den halb leeren Teller, als wäre es ein Bildschirm.
»Erzählen Sie.«
Er zuckte die Achseln. »Keine Frau. Keine Kinder. Niemand Dauerhaftes. Weshalb auch niemand nach mir sucht – also,
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