Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)
ihr.
Mann, es war plötzlich ganz schön heiß im Zimmer.
»Ich möchte mit dir schlafen, Mels. Auf der Stelle. Ehrlich gesagt, habe ich dich die ganze Zeit über begehrt. Seit ich dich im Krankenhaus gesehen habe – ist es um mich geschehen.«
Okay … wow. Und vielleicht hätte eine andere Frau jetzt auf schamhaft gemacht, aber sie hatte keine Lust auf Spielchen.
»Ich will dich auch.« Mein Gott, war das gerade aus ihrem Mund gekommen? »Ich meine, also, bei mir ist es schon ein Weilchen her, deshalb kommt das alles ziemlich überraschend, aber an dir war irgendetwas anders, und zwar von dem Moment an, als ich …« Sie musste lachen. »Als ich dich mit dem Auto angefahren habe.«
Nun ergriff er wieder ihre Hand und streichelte sie.
»Danke«, sagte er.
»Wofür?«
»Ich weiß nicht.«
Sie wusste nicht, ob sie das glauben sollte. »Denkst du wirklich, du wärest nicht attraktiv?«
»Du hast mich doch gerade in Unterhose gesehen.«
»Ich gehöre nicht zu diesen oberflächlichen Tussen, die unbedingt einen aufgepumpten Muskelmann wollen. Es geht doch um so viel mehr.«
»Kann sein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du gern einen Mann hättest, der Sex mit dir haben kann.«
Mels machte den Mund auf. Machte ihn zu. Wieder auf.
»Genau.«
Shit. Auf die Idee hätte sie eigentlich schon früher kommen müssen, bei all den anderen Narben an seinem Unterkörper …
»Offen gestanden, Mels, ist der einzige Grund, warum ich mich noch nicht auf dich gestürzt habe, dass ich nicht kann. Ich … kann nicht.« Resigniert warf er die Hände in die Höhe und ließ sie zurück auf die Bettdecke fallen. »Und weißt du, was wirklich zum Kotzen ist? Ich hatte viele Frauen.«
Autsch, das schmerzte tief in ihrer Brust. »Bevor du verletzt wurdest?«
Er nickte. »Ausgerechnet das musste mir wieder einfallen.«
Noch ein Tritt in den Solarplexus. »Du erinnerst dich an sie?«
»Ja, aber es ist furchtbar. Weil ich alle One-Night-Stands, die ich jemals hatte, gegen ein einziges Mal mit dir eintauschen würde.« Er strich mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht und legte dann den Daumen auf ihren Mund. Mit demselben sanften Druck, mit dem er vorhin über ihr Handgelenk gestrichen hatte, liebkoste er nun ihre Unterlippe. »Ich würde mit Freuden jeden davon weggeben. Es kommt mir regelrecht wie ein Fluch vor, dass ich endlich jemanden wie dich gefunden habe, es jetzt aber zu spät ist. Und das ist es, Mels. Es ist zu spät für mich, und deshalb bringst du mich um. Wenn ich dich ansehe, wenn du lächelst oder tief einatmest, dann … sterbe ich ein bisschen. Jedes Mal.«
Mels spürte Tränen in den Augenwinkeln brennen, ein Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte, brachte ihr Herz zum Klingen.
»Mich zu küssen hat dir gefallen«, sagte sie rau.
»Gefallen ist gar kein Ausdruck. Ich würde es gern jetzt sofort wieder tun. Und ich möchte auch andere Dinge mit dir machen, nur zu deinem Vergnügen. Aber weiter würde es nicht gehen – und auch wenn das für mich mehr als ausreicht, weiß ich, dass es für dich irgendwann, heute, morgen, nächste Woche, nicht mehr genug wäre.«
Sie drückte einen Kuss auf seine Hand. »Ich dachte, du gehst weg.«
»Tue ich auch. Das war nur theoretisch gemeint.«
Vielleicht. Aber es gab ihr eine leichte Hoffnung, und plötzlich brauchte sie die ebenso dringend wie die Luft zum Atmen.
»Mels, ich …«
Mit Schwung beugte sie sich vor und unterbrach, was auch immer er sagen wollte, mit ihrem Mund. Anfangs waren seine Lippen steif, aber das hielt nicht lange an. Schon bald drängte er sich an sie, gierig, fordernd. Leckend. Knabbernd.
Als sie sich schließlich von ihm löste, war sie außer Atem. »Denk nicht für mich mit, ja?«
Es war unübersehbar, dass nicht nur sie in Fahrt kam, denn sein Brustkorb hob und senkte sich mit einer Wildheit, die sie scharfmachte.
»Ich brauche keinen Sex, um mit dir glücklich zu sein«, erklärte sie ihm. »Das ist ehrlich nicht so wichtig …«
Dieses Mal stürzte er sich ohne Vorwarnung auf sie, stieß sie mit dem Rücken auf die Matratze und küsste sie tief und heftig. Er bedeckte ihren Körper mit seinem, und seine Zunge drang in sie ein, ergriff auf eine so vollständige Art und Weise Besitz von ihr, dass ihr erst in diesem Augenblick richtig klar wurde, wie blutleer jeder andere Mann bisher gewesen war.
Die Hitze, die schon vorher in ihr gebrodelt hatte, kochte über, das Blut dröhnte zwischen den Herzschlägen in ihren
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