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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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ihn an. »Darf ich ehrlich zu dir sein?«
    »Immer.«
    Sie machte eine lange Pause. »Du kommst mir nicht vor wie ein Fremder.«
    »Das geht mir genauso«, gab er leise zurück. »Ich hab das Gefühl, dich schon mein ganzes Leben lang zu kennen.«
    »Du hast aber doch keine Erinnerung.«
    »In der Sache brauche ich keine Einzelheiten.«
    Sie betrachtete wieder ihre Hände mit den gefeilten Fingernägeln. »Du musst mir von dieser Pistole erzählen …«
    »Wie gesagt, ich habe sie von Jim bekommen, als ich bei ihm war. Ich hab sie mitgenommen, weil ich mich unbewaffnet nicht sicher fühlte.«
    »Dann lebt Heron also, und ich hatte recht, dass die Zwillingsbruder-Geschichte gelogen ist.« Mels sah ihm eindringlich in die Augen. »Ich muss das wissen.«
    Matthias rieb sich das Gesicht. »Ja, ist sie, aber eins muss ich mal klarstellen. Seine Gründe, sich tot zu stellen, sind sein Problem, nicht meins. Mit dem Scheiß hab ich nichts zu tun, und so soll es auch bleiben.«
    Nach einer Weile nickte sie. »In Ordnung, danke, dass du es mir anvertraut hast. Und in Anbetracht dessen, dass der Kerl mir heute Abend das Leben gerettet hat, kann ich ihm wohl verzeihen.«
    Matthias riss die Augen auf, seine Hand kribbelte, als wolle er nach der Waffe tasten. »Er hat dir das Leben gerettet? Wie das?«
    Als Matthias sich im Bett aufsetzte, sah er plötzlich sehr gefährlich aus, sein Körper war angespannt, seine Miene von einem wütenden Beschützerinstinkt erfüllt, der ihn scheinbar zu allem fähig machte – zu ihrer Verteidigung.
    Mels rutschte auf ihrem Stuhl herum, die Anziehungskraft, die sie schon vorher gespürt hatte, verstärkte sich.
    »Wie hat er dich gerettet?«
    »Na ja, also …« Sie suchte nach Worten, öffnete die Jacke und ließ sie auf den Stuhl gleiten. »Ich war im St. Francis, weil ich etwas recherchieren wollte, und da wird gerade umgebaut. Irgendjemand arbeitete im Raum über uns, und die Decke war offenbar nicht stabil genug für sein Gewicht oder so. Ein Haufen Träger und Platten sind runtergekracht – und aus dem Nichts springt plötzlich dieser Heron ins Zimmer und wirft sich dazwischen. Er hat alles abbekommen, keine Ahnung, das muss weiß Gott wie viel gewogen haben. Und dann ist noch der Handwerker von oben durch das Loch gestürzt. Ich schätze mal, er hatte einen Herzinfarkt. Wir hatten uns dort mit jemandem getroffen, der in der Leichenhalle arbeitet, und der hat sofort mit der Wiederbelebung begonnen. Es war sehr bizarr.«
    Matthias atmete tief durch. Als wäre er unendlich erleichtert.
    Und genau wegen solcher Reaktionen vertraute sie ihm. Trotz all der anderen Dinge.
    Jetzt schüttelte sie den Kopf. »Es war einfach ein völlig absurder Unfall, verdammt knapp. Ich hatte Riesenglück, dass er da war.«
    »Tust du mir bitte einen Gefallen?«
    »Klar.«
    »Komm her.« Er streckte die Hand aus. »Nicht, weil ich dir an die Wäsche will. Ich möchte nur …«
    Sofort stand Mels auf und ging hinüber zum Bett, setzte sich neben ihm auf die Kante und beugte sich zu ihm. Er nahm ihre Hand und rieb mit dem Daumen über die Innenseite ihres Gelenks.
    Mehr als alle Worte, die er hätte sagen können, gab das Streicheln ihr das Gefühl, kostbar zu sein.
    »Ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist«, sagte er noch einmal.
    »Ich auch.«
    Sie nahm ihm die Sonnenbrille ab, und er senkte umgehend den Blick, als fiele es ihm schwer, sich von ihr ansehen zu lassen.
    »Ich hab dir doch schon gesagt, du brauchst dich nicht zu schämen«, sagte sie ruhig.
    Er lachte bitter. »Wofür?«
    »Für dein Aussehen.«
    Ruckartig richtete er den Blick wieder auf sie. »Was, wenn ich dir sagen würde, dass das gar nicht das Problem ist?«
    »Was dann?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du darauf eine Antwort möchtest.«
    Sie strich ihm über die Narben an der Schläfe und fuhr ihm über die Stirn, direkt über dem nicht mehr funktionsfähigen Auge. »Ich steh auf die Wahrheit.«
    Er fluchte tief in der Kehle. »Verdammt noch mal, Frau, du bringst mich um.«
    »Nein, tue ich nicht.«
    Matthias schloss für eine Sekunde die Augen, als kämpfte er um Selbstbeherrschung. »Weißt du, was ich in diesem Moment am meisten bereue?«
    »Was denn?«
    »Dass ich dich nicht früher kannte. Dann hätte ich …«
    »Hättest du was?«
    Als er den Blick auf ihren Mund richtete, spürte sie den Drang, sich die Lippen zu lecken – und als sie diesem nachgab, rutschte er unter der Decke herum, als brauchte sein Körper etwas von

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