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Die Behandlung: Roman (German Edition)

Die Behandlung: Roman (German Edition)

Titel: Die Behandlung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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»Erzähl doch keinen Unsinn.«
    »Hey, was ist los – kleine Orange?«
    Josh kicherte und hob drohend die Hände. »Sag das noch mal, Mann, wenn du auf Ärger aus bist.«
    »Josh.« Ben zog eine Packung Mozzarella aus einer der Tüten und legte den Beutel auf die Arbeitsfläche, wo schon sämtliche Zutaten für eine Pizza bereitlagen. »Könntest du bitte aufhören, so zu reden? Ich finde diesen Ton gar nicht witzig.«
    Josh senkte den Kopf und verzog das Gesicht.
    »Josh, komm mal her.« Hal beugte sich zu seinem Sohn hinab, bis sich sein Mund ganz nah an dessen Ohr befand. »Für einen weißen Jungen bist du ganz schön clever«, flüsterte er.
    »Du sagst es, Mann.« Josh sah seinen Vater verschwörerisch an.
    »Um Himmels willen, hört doch endlich auf mit dem Quatsch, ihr zwei.« Benedicte verpasste Hal einen sanften Stoß in den Bauch. »Los, gib ihm was zu trinken, der arme Junge ist ja schon halb verdurstet.«
    »Warum gibst du ihm nicht erst mal’ne Packung Rothman’s, ist doch viel wichtiger? Josh? Und wenn mal wieder’ne Entziehungskur angesagt ist, brauchst du es bloß zu sagen, okay?«
    »Hey, Papi.« Josh stellte die Sunny-Delight-Flasche auf den Küchentisch und holte sich ein Glas. »Mami hat vorhin die Bullen geholt.«
    »Die Polizei , Josh, nicht die Bullen . Wo schnappst du denn diese Wörter nur auf?«
    »Die Polizei?« Hal sah Ben besorgt an. »Und wieso?«
    »Wir hatten keine andere Wahl.« Josh stellte das Glas auf die Arbeitsfläche und versuchte, die Flasche mit den Zähnen aufzumachen. »Jemand wollte Smurf klauen.«
    »Was?«
    »Erzähl ich dir später«, murmelte Benedicte und richtete einen viel sagenden Blick in Joshs Richtung. »Josh, nicht mit den Zähnen, bitte.« Sie nahm ihm die Flasche weg und zog den Plastikstreifen mit den eigenen Zähnen von dem Verschluss. »Und jetzt nimmst du dein Glas und gehst brav nach drüben, kleiner Mann. Und wenn du ganz artig bist, lass ich später das Planschbecken voll laufen, und dann spielen wir Tracy Island.«
    »O ja!« Josh salutierte und rannte so schnell nach nebenan, dass er beinahe die Limonade verschüttet hätte. »Virgil Tracy an Kontrollzentrum, Thunderbird vier ist jetzt startklar.« Er warf sich auf das Sofa. »F-A-B!«
    Als Josh es sich vor dem Fernseher bequem gemacht hatte, öffnete Hal die Brezeltüte, holte sich eine Flasche Hoegarden aus dem Kühlschrank und sah Benedicte erwartungsvoll an. Da er mit Leinsamen- und Ahornöl arbeitete, waren seine Handflächen dunkel verfärbt, sodass die Lebenslinie deutlich zu sehen war. Seine Frau und sein Sohn bedeuteten ihm alles, und deshalb empfand er jede reale oder eingebildete Bedrohung seiner Lieben als Angriff auf die eigene Person. »Nun sag schon. Was ist denn los?«
    »Mein Gott, einfach widerlich.« Sie setzte den Wasserkessel auf, strich sich die Haare aus der Stirn und warf einen Blick ins angrenzende Zimmer, um sich nochmals zu vergewissern, dass Josh nicht zuhörte. Im Fernsehen lief gerade eine Episode der Serie The Simpsons. Josh saß mit angezogenen Knien auf dem Sofa, hielt das Glas mit dem Orangensaft an die Lippen gepresst und starrte völlig gebannt auf den Bildschirm. »Also, ich bin heute Morgen zuerst zu diesem Campingladen in Brixton gefahren, und weil Smurf nicht allein im Auto bleiben wollte, hab ich sie draußen angebunden. Als ich an der Kasse gerade die Kühltasche bezahlen will, die ich für Cornwall gekauft habe, drehe ich mich zufällig um und sehe, wie dieser Kerl sie belästigt.«
    »Sie belästigt?« Hal schob sich eine Hand voll Brezeln in den Mund. »Was heißt das – belästigt ?«
    Benedicte legte einen Finger an den Mund. »Ja, sexuell belästigt«, zischte sie. »Der Kerl hat ihr die Hand zwischen die Beine geschoben.«
    »Was – dem Hund?«
    »Ja, verdammt. Sag ich doch – es war einfach widerlich. Er hat mit der Hand ihren Schwanz hochgezogen, ungefähr so – ja, wie, hm, wie der Tierarzt den Schwanz einer Kuh anhebt. Und dann hat er sich gebückt und sie ganz aus der Nähe inspiziert und sogar versucht – mein Gott wie schauderhaft -, an ihr herumzuschnüffeln oder so was. Ich hab sofort angefangen zu schreien, und der ganze Laden hat mich angestarrt. Aber mein einziger Gedanke war: Der Dreckskerl kommt mir nicht ungeschoren davon …«
    »Und was war das für ein Typ?«
    »Na ja, ein groß gewachsener weißer Mann – er hat weiter hinten im Laden gestanden, während ich das ganze Zeug für Cornwall besorgt habe. Aufgefallen ist er

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