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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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galt. Und Jo durfte auf keinen Fall zulassen, dass ein schwarzer daraus wurde.
    »Emily, ich komme.« Ihre Hände pochten vor Kälte. Wieder stieß sie Schutt und Schlamm beiseite. Der Treibstoffgestank brachte sie zum Würgen. »Danny, bist du noch wach?«
    »Baby, Funkspruch.«
    »Hab mit dem Handy den Notruf gewählt, bevor ich die Klippe runtergeklettert bin. Die Rettung ist schon unterwegs.«
    Nicht schnell genug für den Kopiloten. Aber seit ihrem Anruf waren bestimmt fünfundzwanzig Minuten vergangen, es konnte nicht mehr lange dauern, bis Hilfe eintraf.

    Auf dem Bauch manövrierte sich Jo das letzte Stück bis zu Emily vor. Sie nahm ihre Hand. Die Haut des Mädchens war kalt, das weiche Haar hing ihr wirr ins Gesicht. Jo fand den Puls. Schwach und unregelmäßig.
    Sie bemerkte Blut am Mund des Mädchens und Schnittwunden an ihren blassen kleinen Beinen. Wenn Kinder Blut verlieren, kann es leicht bedrohlich werden, weil sie über ein geringeres Blutvolumen verfügen. Emily war eiskalt. Zweifellos hatte sie einen hypovolämischen Schock. Möglicherweise hatte sie sogar innere Blutungen erlitten. Jo musste ihren Zustand stabilisieren, bis die Sanitäter eintrafen.
    Dann drang wieder dieses schreckliche Stöhnen an Jos Ohr.
    »Halt durch, Schätzchen. Halt durch, Emily.«
    Abermals spülten die Wellen herein. Eiswasser strich ihre Beine hinauf wie eine lästige Liebkosung. Der Hubschrauberrumpf schien zu schrumpfen. Sie versuchte, tief zu atmen, und spürte, wie sich ihre Brust zusammenkrampfte.
    Hastig schnappte sie sich die Thermodecke, um Emily zu wärmen. Dann blickte sie sich nach etwas um, um Kopf und Hals des Mädchens zu stützen.
    Auf einmal hörte sie durch das Krachen der Wellen das rhythmische Wummern von Rotorblättern, und Tränen schossen ihr in die Augen.
    »Daniel, sie kommen. Kannst du sie sehen?«
    Treibstoff und kaltes Salzwasser schwappten um ihre Beine. Sie prüfte Emilys Augen. Ihre Pupillen reagierten nicht.
    Sie atmete nicht mehr. Verdammt.
    Wir passen gut auf sie auf. Sie hatte es Emilys Mutter versprochen.

    Das lasse ich nicht zu , dachte sie. Du kannst dich nicht einfach so davonmachen. Sie legte dem Mädchen zwei Finger an den Hals und versuchte den Schlagaderpuls zu tasten.
    Das Donnern draußen wurde lauter. Der Helikopter war nicht mehr weit, und er war groß. In dem Bemühen, Emily in eine geeignete Position für Wiederbelebungsmaßnahmen zu bringen, zog sie sie weg von der Wand. In dem zertrümmerten Rumpfinneren war kein Platz, um über dem Kind zu knien und mit ausgestreckten Armen eine Herzdruckmassage durchzuführen.
    Mein Gott, Mädchen, du darfst mir nicht sterben. Das Gesicht der Kleinen hatte die Farbe von Papier, und durch die Haut schimmerten blaue Venen. Ihre Augen waren glasig.
    Nein. »Bleib bei mir, Emily.«
    Sie legte sie flach auf den Rücken und vergewisserte sich, dass die Atemwege des Kindes frei waren. Dann begann sie die Reanimationsversuche. Blies Luft in ihren Mund. Drückte mit den Händen auf die Brust, obwohl sie kaum richtig ansetzen konnte. Wie von fern hörte sie draußen den großen Helikopter, dessen hell dröhnender Motor Rettung verhieß.
    Erneut atmete sie in den weichen kleinen Mund. Fünf Brustkompressionen. Beatmen.
    Noch einmal.
    Komm schon, Emily.
    Draußen rief der Pilot ihres Hubschraubers: »Hier.«
    Jo atmete für Emily. Wieder und wieder. Ohne Reaktion. Draußen hörte sie Männerstimmen. Schnell wandte sie den Kopf nach hinten und brüllte: »Hierher.«

    Dann wieder die Herzdruckmassage. Lass mich nicht im Stich, Schätzchen. Sie konnte noch lange so weitermachen, kein Problem.
    »Ich schenk dir einen Bratz-Hubschrauber, Emily. Halt durch.«
    Fünf Kompressionen. Sie blies in Emilys kalten Mund. Draußen polterten Schritte, jemand stampfte gegen den Rumpf, und ein Mann rief: »Alles in Ordnung?«
    »Hierher, schnell.« Sie drückte weiter. »Zwei Verletzte. Kind mit Herzstillstand. Helfen Sie mir.«
    Draußen warfen sich die Männer Anweisungen zu. Der Hubschrauber schaukelte, als einer von ihnen hereinkroch. Sie hörte, wie er durch das schwappende Wasser krabbelte.
    Schließlich war er neben ihr. »Wie lang machen Sie das schon?«
    »Zwei Minuten.«
    Er trug einen grünen Fliegeranzug. Er tastete Emilys Puls, während Jo weiterdrückte.
    »Sind Sie verletzt?«, erkundigte er sich.
    »Nein.«
    »Ich löse Sie ab.«
    Jo rutschte zur Seite. Der Mann kroch nach vorn, um ihre Stelle einzunehmen. Er hatte ein Abzeichen der Air Force am

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