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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Ärmel.
    »Sind Sie Rettungsspringer?«
    Er nickte und wandte sich Emily zu. Jo fasste wieder frischen Mut. Das war die einzige, die beste Chance des Mädchens. Der Mann wirkte kompetent und konzentriert.
    Tränen der Erleichterung traten ihr in die Augen. Sie schob sich nach hinten und hatte Mühe, nicht einfach zusammenzubrechen.
Dass die Leute vom 129th Rescue Wing gekommen waren, bedeutete, dass alles an professionellen Helfern, an medizinischem Material und an Gerät da war, um sie aus dieser Hölle herauszuholen, und außerdem bestimmt auch ein verdammter Pave-Hawk-Helikopter, der über ihnen Position hielt.
    Sie drehte sich um und kroch nach hinten zu Daniel. »Rettungsspringer. Die bringen uns hier raus.«
    Sie nahm seine Hand in die ihren und spähte durch die zerborstene Tür des Hubschraubers. Die Brandung schien fast auf Augenhöhe. Ein zweiter Mann glitt an einem Seil vom Himmel herunter.
    »Jo.«
    Seine Hand war eiskalt. Sie presste sich an ihn, um ihn zu wärmen. »Sie fliegen uns raus. Gleich hast du’s geschafft.«
    Er schaute sie an. Er keuchte. In ihrem Magen kribbelte es unangenehm. Vorhin hatte er noch nicht gekeucht.
    »Daniel, kriegst du Luft?«
    Er flüsterte etwas. Sie neigte sich über ihn. Schwarz und riesig wie der böse Wolf aus dem Märchen kehrte ihre Angst zurück.
    Seine Lippen bewegten sich. Kein Laut. Er formte die Worte mit den Lippen: Jo, Liebes.
    »Danny.«
    Er rang nach Luft. Sie sah das Stocken seiner Brust. Sah seine Finger. Blau unter den Nägeln. Scheiße. Sie beugte sich weg und schrie durch die Tür, um den zweiten Rettungsspringer zu alarmieren: »Patient mit Atemnot.«
    Daniel drückte ihre Hand.
    »Danny, halt durch, bitte.«
    Er schluckte vor Schmerz.
    Sie umklammerte seine Hand. »Verdammt, Beckett, streng dich an.«
    Er zog sie an sich und blickte sie mit seinen grünen Augen an.
    »Gleich brechen wir auf, Daniel. Du und ich.«
    Noch einmal drückte er ihre Hand. Seine Augen sagten ihr, dass er gleich aufbrechen würde, aber nicht nach Hause.
    Die Erkenntnis ließ sie erstarren. Es war die kristallene Klarheit des absoluten Gefrierpunkts. Für kurze Zeit verbannte Daniel den Schmerz aus seinen Augen, um ihr mitzuteilen, dass er die Wahrheit kannte und dass auch sie sie begreifen musste. Er war Arzt. Er wusste, dass er verloren war. Nur noch sein Geist hielt einige Sekunden stand und betrachtete sie aus dem zerstörten Körper, um ihr Lebewohl zu sagen.
    Dann hatte er die Grenze überschritten.
    Alles danach versank in dem gähnenden Abgrund, der sich in diesem Moment geöffnet hatte. Der Lärm, das Licht. Die Wellen, die Turbinen des Pave Hawk, ihre Verzweiflung. Sie rastete aus. Sie weinte nicht, sie brüllte ihn an. Und dann wurde sie aus dem Hubschrauber gezerrt, nass und zitternd, obwohl sie sich mit aller Kraft wehrte und um jeden Zentimeter Boden kämpfte. Was für ein Scheißkerl war das überhaupt, der sie von Danny trennte?
    »Das Wasser im Hubschrauber steigt immer höher, Sie müssen raus«, sagte der Rettungsspringer.
    Lass mich los, lass mich los, das ist mein Mann da drin, lass mich los, wir müssen ihn rausholen.
    Starke Arme schlangen sich um sie und hielten sie fest. Sie
roch seinen Fliegeranzug und las Quintana auf seinem Namensschild. Sie wollte nicht hören, was er ihr zu sagen hatte.
    Doch er umklammerte sie wie ein Schraubstock und gab sie nicht frei. Als er ihr die Lippen ans Ohr legte, vernahm sie seine sanfte Stimme.
    »Es tut mir sehr leid. Sie sind tot.«

KAPITEL 29
    Der blaue Oktoberhimmel tat ihr in den Augen weh. Kirchenglocken läuteten. Es war, als ob sie in ihrer Brust widerhallten.
    Gabe beugte sich vor, die Hände zwischen den Knien gefaltet. »Jo, du hast Daniel nicht umgebracht.«
    »Red kein Blech. Ich weiß doch, was die Leute hinter meinem Rücken getuschelt haben.«
    Ratlos schaute er sie an. »Was soll das heißen?«
    »An dem Tag damals in Moffett Field.« Ihre Stimme klang belegt.
    Die Rettungsleute hatten sie mit dem Pave Hawk nach Moffett Field gebracht. Während des windgepeitschten Flugs saß Quintana neben ihr. Niemand sprach. Als sie nach der Landung wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war sie völlig benommen. Sie wollte nie in ihrem Leben wieder in so eine Kiste steigen. Weder in einen Hubschrauber noch in einen Linienjet. Nicht einmal in einen Papierflieger. Wie eine Schlange, die ihre Haut abwirft, ließ sie den Pave Hawk hinter sich.
    Heute wusste sie, dass sie unter Schock gestanden hatte.
Wie bei

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