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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gesprochen.« Er wandte sich wieder der Nachricht zu. »Und nie würde ich so eine Lüge verbreiten.«
    Sie hielt seinem Blick stand, und der kalte, sonnige Tag war plötzlich heiß und gleißend hell.
    Er sagte die Wahrheit. Und sie glaubte ihm kein Wort.
    Als sie wieder sprechen konnte, schien ihre Stimme aus dem fernen Ende eines Tunnels zu dringen. »Ich weiß, dass du nicht lügst. Aber es stimmt.«
    »Wovon redest du?«
    »Die Nachricht, Gabe. Es ist die Wahrheit. Ich hab ihn umgebracht.«
    »Spinnst du?«
    »Der Club der Schmutzigen Geheimnisse sucht Leute, die wirklich schlimme Sachen gemacht haben. Und jetzt sind sie auf mich gestoßen.«
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einer Bank am Rand der Rasenfläche. Auch als sie sich setzten, ließ er sie nicht los. Sein ernstes Gesicht war umrahmt von Palmen und den weißen Turmspitzen der Kirche.
    Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Warum glaubst du diese Lüge?«

    Seine Hand lag fest um ihre. Sie wollte sie ihm entziehen, konnte sich aber nicht dazu überwinden. Sie umklammerte ihn, als wäre er ihr letzter Halt vor dem tiefen Sturz in den Abgrund.
     
    »Mayday, Mayday.«
    Der Kopilot brüllte in sein Headset. Jo sah alles mit einer Deutlichkeit, als hätte jemand einen allgegenwärtigen Schleier von den Dingen gerissen. Hackend kämpfte der Motor gegen den Vogel an, den er verschluckt hatte. Federn und Möwenüberreste schmierten im Regen über die Windschutzscheibe.
    Mit ruckartigen Kopfbewegungen suchte der Pilot auf der felsigen Landzunge nach einem freien Abschnitt, wo sie aufsetzen konnten. Egal wie hart sie aufkamen, alles war besser als eine Notlandung auf dem Wasser.
    »Mayday, Mayday«, rief der Kopilot noch einmal und gab ihre Koordinaten durch. Er umklammerte den Steuerknüppel, um noch das letzte Quäntchen Kraft aus dem Hubschrauber herauszuholen. Unten bemerkte Jo Tannen und zerklüftete Hügel.
    Daniel tastete sich zurück zu Jo. Als er sich Emily zuwandte, war sein Gesicht noch immer ruhig. Doch Jo spürte seine Anspannung.
    Er nahm die Hand des kleinen Mädchens. »Wir müssen landen. Ein Vogel ist in den Motor geflogen, jetzt brauchen wir einen anderen Hubschrauber, der uns ins Krankenhaus bringt. Hältst du es noch so lange aus, bis wir umgestiegen sind?«
    »Ja«, antwortete sie.

    »Prima.«
    »Freie Fläche zweihundert Meter vor uns. Geradeaus«, meldete der Kopilot.
    Hinter dem kreisförmigen Sprung in der Windschutzscheibe war für Jo nichts zu erkennen. Das bedeutete, dass auch der Pilot nichts sah. Er arbeitete fieberhaft an der Steuerung, um Höhe zu gewinnen. Die unten vorbeirasenden Baumwipfel wirkten fast schwarz im sonnenlosen Tageslicht und schienen kaum noch einen Meter von den Kufen entfernt.
    Sie und Daniel stellten sich zu beiden Seiten von Emilys Bahre auf, um sie zu stabilisieren. Sie wurde zwar über den Tropf mit Schmerzmitteln versorgt, aber es war nicht zu vermeiden, dass sie die Erschütterung einer harten Landung spüren würde. Doch das Schlimmste war, dass sie jetzt vielleicht noch stundenlang auf den Transport ins Krankenhaus warten musste, obwohl doch jede Minute zählte. Jo schnürte es die Brust zusammen.
    Der Motor hustete und überdrehte. Der Wind heulte, und der Regen lief auf den Scheiben nach oben. Unter ihnen peitschten die Baumspitzen. Na komm, na komm . Mit schierer Willenskraft versuchte sie den Helikopter über den Wald zu einem freien Abschnitt zu lenken.
    Wie aus dem Nichts tauchte ein grasbewachsener Berghang vor ihnen auf. Sie schöpfte Mut. Verzweifelt bremsten die Piloten, bis der Hubschrauber in der Luft schwebte. Gebeutelt vom Wind, taumelten sie nach unten.
    Der Kopilot meldete die Höhenwerte. Er klang so atemlos, als befände er sich auf den letzten Metern eines anstrengenden Marathons.
    »Siebzig Fuß.«

    Jo spähte hinaus, und der kalte Schweiß brach ihr aus. Der Hang war steil. Sie mussten zwischen zwanzig Meter hohen Tannen und den zur Brandung hin abfallenden Felsklippen auf einem schmalen Stück bröckeligem Land niedergehen.
    »Fünfzig Fuß.«
    Der Motor erschauerte, als der Wind den Helikopter erfasste und zur Seite drängte. Jo legte einen Arm fest über Emilys Brust und streckte den anderen nach Daniel aus. Er nahm ihre Hand. Seine Haut war heiß.
    Sie drückte sie. »Bin froh, dass ich eingesprungen bin und jetzt bei dir sein kann.«
    »Klar, Mutt.«
    »Dreißig Fuß.«
    Eine Bö schob den Hubschrauber in Schräglage, und die obere Kufe prallte aufs Gras.

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