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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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erblickte, warf er den Kopf ruckartig herum. Seine Augen waren glänzende schwarze Knöpfe. Dummerweise
war ihm nicht anzusehen, ob er dachte: Bloß weg hier, das ist die Frau mit dem Klebeband , oder: Der schütte ich Putzmittel in den Kaffee.
    Ferd strich sich mit der Hand über die Brust. »Ich hab die Badewanne mit Wasser gefüllt und meine ganzen Lebensmittel in Gefrierbeutel verpackt. Noch ist nicht klar, ob wir nicht vor einer Katastrophe stehen. Wie lange dauert es, bis eine Choleraepidemie ausbrechen kann?«
    »Du bist mindestens noch eine Woche in Sicherheit. Außerdem brauch ich dich und vielleicht noch einen deiner Freunde nachher, um meine Küchentür zu reparieren. Sie lässt sich nicht mehr schließen.«
    »Klar.« Er schaute sich um. »B’Etor kann uns helfen.«
    Eine Klingonin torkelte nach vorn. »QaStaH nuq!« Ein Sopranschlachtruf.
    Also dreimal so viele Frauen wie erwartet. »Danke.« Jo äugte nach hinten in den Gang. Durch die offene Tür glaubte sie im schwachen Licht von der Straße die Silhouette eines Mannes zu erkennen. Ihr stockte der Atem. In ihrem Kopf wirbelten Geräusche und Bilder durcheinander.
    Hilfe.
    Schluss.
    Ein kalter Hauch der Angst streifte sie. Eindringlich spähte sie durch den langen Flur. Das Kürbiskopflicht warf gestaltlose Schemen an die Wände. In der Nacht jenseits der Eingangstür lag alles im Schatten.
    Auf der Straße rauschte ein Auto vorbei. Scheinwerfer flammten auf, erleuchteten den Treppenabsatz wie eine Elfenbeinschnitzerei und verschwanden wieder. Dort draußen war niemand.

    »Ich hab fast kein Maalox mehr im Haus«, ließ sich Ferd vernehmen. »Was soll ich machen, wenn die Apotheken keinen Nachschub kriegen? Oder wenn es zu Plündereien kommt …«
    »Plünderer stürzen sich eher auf die Betäubungsmittel als auf die Magentabletten«, erwiderte Jo. »Nur nicht gleich hyperventilieren, Ferd.«
    »Richtig, richtig.« Er drückte den Handrücken gegen die Stirn.
    »Außerdem hast du ja deinen Helfer für emotionale Notfälle.«
    »Natürlich.« Er eilte zum Küchentisch, löste das Geschirr und nahm Mr. Peebles auf den Arm. Der Affe grapschte mit den Füßen nach seinem Hemd und griff dann nach oben, um sich an Ferds Blutelfengeweih festzuklammern.
    Jos Handy piepte. Mr. Peebles sprang von Ferds Brust zum Herd, wo der Popcorntopf stand. Sie hatte eine SMS.
    Von: Leo Fonsecca.
    Beunruhigt öffnete sie die Nachricht.
    Dringend. Verbrecher entkommen. Hat vielleicht Ihre Adresse. Kommen Sie sofort ins Polizeirevier.
    Nach kurzem Zögern wählte sie Fonseccas Nummer. Belegt.
    Sie probierte es im Polizeirevier. Das Gleiche. Amy Tang, dritter Fehlschlag. Nur SMS-Nachrichten kamen durch. Sie schickte eine an Fonseccas Nummer. Schon unterwegs.
    »Sophie, komm, wir müssen los.«
    Ferd rieb sich über die Brust. »Ist was passiert? Du klingst so besorgt. Sollen wir das Haus dicht machen?«
    »Du musst mich bitte zu meinem Wagen bringen.«

    Er atmete tief durch und schien auf einmal zehn Zentimeter größer. »Es ist mir eine Ehre.« Mit funkelnden Augen stolzierte er neben ihr dahin, das Plastikschwert griffbereit am Gürtel.
     
    Sophie hüpfte neben Jo in den Tacoma.
    »Verriegle die Tür und leg den Gurt an.« Jo startete den Motor.
    Draußen stand Ferd, ihr Ritter in leuchtendem Geweih. »Ruf mich an, sobald du da bist.«
    »Wenn ich durchkomme.« Sie schlug die Tür zu.
    Ferd wich ein paar Schritte zurück und salutierte mit dem Schwert. Dann fiel sein Blick auf sein Haus. »Oh, ich hab die Tür offen gelassen …« Er hastete davon. »Mr. Peebles …«
    Jos Herz pochte wild. »Sobald wir bei der Polizei sind, rufen wir deine Mom an.«
    »Sie ist bei einer Party. Wo, weiß ich nicht. Und sie hat kein Handy.«
    Sophies ausdrucksloser Ton sagte Jo alles, was sie über die Verlässlichkeit ihrer Mutter wissen musste. »Dann gehst du bei mir heute Abend in die Zombie-Lehre.«
    »Okay.« Das Mädchen klang wieder angespannt.
    Jo fuhr los. »Wenn du ordentlich mitmachst, darfst du auch einen Schädel knacken.«
    Sophie wirkte sehr klein auf ihrem Sitz. »Glaubst du, mit Dad ist alles in Ordnung?«
    »Aber ja.« Jo musste sich nicht anstrengen, um Überzeugung in ihre Stimme zu legen. Sie hatte keine Zweifel. »Sophie, dieses Erdbeben ist keine Katastrophe, es verursacht bloß ein paar Scherereien. Ferd ist ein nervöser Typ. Mach
dir keine Gedanken über sein Gerede. Deinem Dad geht’s gut. Er sorgt nur gerade dafür, dass es allen anderen auch gut geht. Das ist

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