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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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zurück. Sie krachten gegen die Kopfstütze.

    Der Schock war schlimmer als ein Schlag ins Gesicht.
    Ihre Scheinwerfer brannten noch. Auch der Motor lief. Drei Meter vor ihr hatte der Cadillac gebremst.
    Sitz nicht einfach bloß rum. Sie drosch den Rückwärtsgang rein. Das Getriebe mahlte. Sie drückte die Kupplung, trat das Gas durch und hörte jetzt, wie sich die Reifen drehten. Quietschend kroch der Pick-up nach hinten. Einen halben Meter, einen ganzen, wild bockend. Im Motor musste was Größeres kaputt sein. Aus dem Kühler kräuselte Dampf empor.
    Sie drückte auf die Hupe. Nichts passierte.
    Der Cadillac stand im Leerlauf auf der Straße. Im Scheinwerferlicht bemerkte sie die Auspuffgase.
    Dann öffnete sich die Fahrertür. Ein Schauer überlief sie.
    Sophie wimmerte hemmungslos.
    »Rühr deine Tür nicht an, sperr sie bloß nicht auf. Halt durch. Wir schaffen das schon.«
    Der Mann, in dem Jo Skunk erkannte, stieg aus dem Cadillac und kam auf sie zu.
    Aus der Ferne näherten sich Scheinwerfer. Gott sei Dank, Gott sei Dank. Das Auto brauste auf die Unfallstelle zu, wurde langsamer und fuhr dann weiter. Nur mit Mühe konnte Jo ein Schluchzen unterdrücken.
    Noch immer hatte sie den Fuß auf dem Gaspedal. Der Motor heulte wie ein Tier. Die Reifen hinterließen verbrannten Gummi auf dem Asphalt. Sie bewegten sich nur dreißig Zentimeter weit.
    Unbeeindruckt vom grellen Scheinwerferlicht schlenderte Skunk auf sie zu. Geduckt, als hätte er keinen Hals. Seine Augen glänzten.

    »Festhalten, Sophie.«
    Jo packte den Schalthebel, legte den ersten Gang ein und drückte die Kupplung. Der Pick-up hüpfte nach vorn. Skunk starrte sie an.
    Sie registrierte, wie seine Erscheinung größer wurde, und ihr Mut sank. Er stand einfach nur da, direkt vor ihr. Er hatte keine Angst. Sie hatte nicht genügend Tempo, um ihm etwas anzuhaben.
    Er hob den rechten Arm. O Gott …
    Grob packte sie Sophie an der Schulter und schubste sie nach unten. Doch das Ding in Skunks Hand war keine Schusswaffe. Es war ein Montiereisen aus dem Cadillac. Er sprang zur Seite und ließ es gegen die Windschutzscheibe krachen.
    Ein Loch erschien im Glas. Jo biss sich auf die Lippen, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Das hatte keinen Sinn. Der Cadillac versperrte ihr den Weg. Der umgeknickte, wackelnde Telefonmast blockierte den Gehsteig. Aus ihrem Kühler zischte der Dampf. Sie konnte nirgends hin.
    Hastig zerrte sie ihr Handy aus der Tasche und drückte es Sophie in die Hand. »Ruf 911 an.«
    Skunk trat zum Fahrerfenster des Pick-ups. Als er diesmal zuschlug, lief ein Netz von Sprüngen über die Scheibe.
    Er holte noch mal aus, und das Fenster zerbarst.
    Wie ein Wasserfall ergossen sich die Splitter auf Jos Schoß.
    »Sophie, steig aus. Lauf weg, schrei.«
    Sophies Blick hing an Skunk. Sie war völlig erstarrt.
    »Los!« Jo brüllte, so laut sie konnte. »Raus!«
    Sophie tastete nach dem Türgriff. Sie war noch immer angeschnallt.
Aus vollem Hals schreiend, drückte Jo auf den Gurtknopf.
    Sophie sprang hinaus und rannte kreischend davon.
    Skunk griff durch das zerschmetterte Fahrerfenster und riss Jos Kopf an den Haaren nach hinten. »Halt’s Maul.«
    Sie brüllte weiter und fummelte an ihrem Gurt.
    Er schlug ihr ins Gesicht. »Halt’s Maul. Wo sind die Namen? Gib mir die Scheißnamen.«
    Was zum Teufel? »Namen?«
    Wieder traf er sie mit der Faust. Sie sah weiße Sterne. O Gott. Da bemerkte sie das Telefon auf dem Beifahrersitz. Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen seinen Griff, um sich von ihm wegzustrecken. Sie bekam das Handy zu fassen.
    911. Selbst wenn das gesamte Telefonsystem überlastet war, diese Nummer musste immer frei sein. Und Sophie hatte sie bereits eingetippt.
    »Polizei«, brüllte sie, »Hilfe, ein Überfall.«
    Wütend griff Skunk ins Auto, um ihr das Telefon zu entreißen. Sie hielt es von ihm weg, damit er es nicht erreichen konnte, und saß jetzt fast mit dem Rücken zur Tür.
    Ihre Angst war so groß, dass ihr erst nach ein paar Sekunden klar wurde, dass auch er in Panik geraten war. Sein Arm ragte über ihre Schulter fuchtelnd ins Innere des Wagens. Sophie kreischte in der Ferne. Sogar der Pick-up schien zu kreischen.
    Hinter ihrem Rücken tastete sie nach dem Griff der Fahrertür.
    »Gib mir die Scheißnamen. Du hast sie, ich hab gesehen, wie du sie dem toten Scott Southern aus der Tasche gezogen hast.«

    Hektisch scharrte sie über die Tür. Was für Namen? Dem toten Southern?
    Endlich fanden ihre Finger den Türgriff.

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