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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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anderes übrig geblieben, als sich daran zu gewöhnen. Die Ärzte, mit denen sie befreundet war - und fast ganz San Francisco -, hätten ihre Toleranz bestimmt als schockierend empfunden.
    Heute war Halloween, und bald war in der Stadt ein wildes Treiben von Vampiren, Werwölfen und Dragqueens zu erwarten, ein extravagant hüllenloses und balzendes Volk,
das die Straßen mit einer harmlosen Art von Dekadenz erfüllte. Doch ungeachtet dessen würde dieser bunte Haufen bestimmt mahnend den Zeigefinger erheben und vielleicht sogar einen Protestmarsch organisieren, wenn sich jemand in ihrer Mitte eine Winston ansteckte.
    »Susan war eine seriöse Reporterin. Sie war besessen von ihrer Arbeit und hat sich gern in Szene gesetzt, aber die Story hat sie immer eingefangen. Und sie hatte Mitgefühl«, erzählte der Kameramann.
    Er zog die hinteren Türen des Busses auf. Jo schlug ein neuer Geruch direkt aus dem Wagen entgegen. Der Kameramann reagierte nicht.
    »Es stinkt nach Benzin«, sagte sie alarmiert.
    »Wo?«
    Ihr wurde klar, dass er es nicht riechen konnte. Wahrscheinlich roch er gar nichts - er war Raucher.
    Hastig wich sie zurück und winkte ihn hektisch zur Seite. »Weg da!«
    Aber es war schon zu spät. Es ertönte ein lautes Wusch , und grellrote Flammen schlugen aus dem Heck des Busses.
     
    Die Sanitäter schlossen die Türen des Krankenwagens. Der Kameramann schrie nicht mehr. Seine Schmerzen waren vorübergehend mit Morphium betäubt worden. Aber seine Verbrennungen ließen sich damit nicht rückgängig machen. Mit heulenden Sirenen brausten sie los.
    Auf die Kühlerhaube von Officer Cruz’ Streifenwagen gestützt, starrte Amy Tang ihnen nach. »Wird er es schaffen?«
    »Schreie sind ein besseres Zeichen als Schmerzlosigkeit. Das bedeutet, das Feuer ist nicht so weit vorgedrungen, dass
die Nervenenden zerstört wurden. Vielleicht nur Verbrennungen zweiten Grades.« Jo hatte das Gefühl, ihre Beine und Arme würden jeweils eine halbe Tonne wiegen.
    »Das war ein Hinterhalt«, bemerkte Tang.
    »Kein Zweifel.« Jos Stimme bebte.
    »Da haben Sie Schwein gehabt, Dr. Beckett. Verdammtes Schwein.«
    »Ich weiß.« Das Innere des Busses war völlig ausgebrannt. »Die Leute vom Club der Schmutzigen Geheimnisse haben Pray auseinandergenommen. Und jetzt nimmt er sie auseinander.«
    Tang sah grimmig drein. »Diese Typen sind viel gerissener, als wir geglaubt haben.«
    »Wie hat Skunk die Bombe gelegt?«
    »Lowtech, aber dafür umso wirksamer. Nachdem Zapata und der Kameramann das Hotel betreten hatten, hat er die Bustür aufgehebelt. Dann hat er die Innenlichtabdeckung abmontiert, die Birne rausgeschraubt und einen elektrischen Draht in die Fassung gesteckt. Das andere Ende davon hat er in die Benzinflasche gehängt. An die Flasche hat er eine Schnur gebunden und sie so aufgestellt, dass sie umfällt und zerbricht, sobald jemand von hinten aufmacht. Der Kameramann öffnet also die Tür, das Innenlicht springt an, der Draht wird heiß, das Benzin entzündet sich, und gleichzeitig geht die Flasche zu Bruch … ein Inferno in Miniformat.« Das Gesicht der Polizistin war wie eine offene Wunde. »Der Kerl ist wirklich auf Nummer sicher gegangen. Wenn er Zapata nicht im Hotel erwischt hätte, dann hätte er sie eben hier im Bus abgefackelt.«
    Jo betrachtete stirnrunzelnd das Fahrzeug. In ihrem Kopf
fügte sich das alles nicht so ordentlich zusammen wie bei Tang. »Aber wieso hat er so ein Risiko auf sich genommen?«
    »Was für ein Risiko?«
    »Dass er dabei beobachtet wird, wie er sich an einem Fernsehwagen zu schaffen macht. So ein Bus ist doch wie ein Magnet. Jeder Zweite bleibt daneben stehen in der Hoffnung, gefilmt zu werden.«
    Tangs Miene wurde noch wütender.
    »Gerade als ob er die Aufmerksamkeit absichtlich auf sich lenken wollte.« Jo konnte das Pfeifen des Windes zwischen den Häusern hören und fröstelte unwillkürlich. »Ich hab das komische Gefühl, dass die Sache noch nicht vorbei ist.«
    »Das denke ich auch. Die sind clever und absolut rücksichtslos. Das Morden wird weitergehen, außer wir halten sie auf.«
    Mit einem niederdrückenden Gefühl von Angst musterte Jo die Polizistin. Sie hatte keine Ahnung, wie sie das anstellen sollten.
     
    Einen Block weiter beobachtete Skunk von seinem Cadillac aus mit einem Fernglas das Geschehen vor dem Marriott.
    Genau wie geplant. Der junge Mexikaner in Uniform war da. Und die kleine Lesbe in Zivil, wie immer in Schwarz. Schade, dass sie nicht näher dran waren, als

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