Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
dich!«
Sie rannte ihm nach und knallte hinter sich die Tür zu. Langsam drehte sie sich um. Er kauerte in der Dusche auf der Ablage, zusammengerollt wie eine Kugel, die Augen verzweifelt aufgerissen. Mit gesenktem Schwert trat sie auf ihn zu.
Jo riss das Steuer herum, schlitterte in einem halsbrecherischen Manöver über den dicht befahrenen Geary Boulevard und bremste mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz vor dem Compurama. Der Wagen kam schräg zum Stehen, aber das war ihr völlig egal.
Die Tür zum Computerladen stand offen. Sie stieg aus und stiefelte hinüber zur Beifahrerseite, um Mr. Peebles herauszuzerren. »Ferd.« Ihre Stimme war nicht unbedingt leise.
Der Affe konnte sich ohnehin nicht wehren, aber sie hielt ihn für alle Fälle so, dass sein Gesicht von ihr abgewandt war. Sie stürmte zur Tür.
Sämtliche Mitarbeiter hatten sich hinter der Spiegelglasscheibe versammelt und gafften hinaus.
Sie trat ein. »Was ist?«
Sie starrten noch immer, aber keiner wollte sich mit ihr anlegen.
»Na schön. Und jetzt holt bitte Bismuth.«
Ein junger Typ mit den Augen eines Erdmännchens sauste hinüber zum Lager. »Ferd, komm raus, und zwar sofort.«
Mr. Peebles war in ein rotes Badetuch verpackt. Das Handtuch war fester geschnürt als ein Druckverband und mit Klebeband umwickelt. Unregelmäßig, wild, komplett umwickelt. Nur seine Augen waren noch zu erkennen.
Ein Compurama-Angestellter musterte ihn scharf. »Vielleicht sollten Sie im Keller öfter nach rumliegenden Pflanzensamen schauen, bevor so was dabei rauskommt.«
Jo bedachte ihn mit einem tödlichen Blick, und er brachte sich blinzelnd hinter der Verkaufstheke in Sicherheit.
Ein anderer junger Mann räusperte sich und deutete in ihre ungefähre Richtung. »Wissen Sie, dass Sie Klebeband im Haar haben?«
»Und?«
Er zog die Hand schnell wieder ein. »Nichts, sieht gut aus.«
Ferd eilte aus dem Lager. »Jo, o Gott.« Er griff sich an die Stirn. »Mr. Peebles, meine Güte, was ist denn passiert?«
Jo streckte die Arme aus, als wollte sie den Affen durch den Laden kicken. Ferd kam ihr entgegen und starrte. Auf sie.
Sie biss die Zähne zusammen. »Das ist Shampoo. Fast eine ganze Flasche. Er ist unglaublich wendig.«
»Es ist so schaumig.«
»Er hat mit den Füßen die Dusche angestellt.«
Zwinkernd rümpfte Ferd die Nase, als müsste er jeden Moment niesen, und presste hastig die Fingerspitzen an die Wangen.
»Ferd, nein. Das kann sich gar nicht auf deine Nebenhöhlen schlagen. Ich verbiete es dir. Es ist physisch unmöglich, und wenn du es trotzdem probierst, ziehe ich das Klebeband runter und lasse Mr. Peebles auf die neuen PC los.« Sie streckte ihm das Bündel entgegen. »Und jetzt nimm ihn endlich, verdammt noch mal.«
Ferd ließ sich den Affen in die Arme drücken. »Ich dachte, er kann nicht aus dem Haus.«
»Irrtum.«
Er sah Mr. Peebles in die leuchtend schwarzen Augen. »Junge, ich glaube, ich muss mal ein ernstes Wort mit dir reden.«
Jo wandte sich zum Gehen. Sie hörte Getuschel hinter sich und drehte sich wieder um. »Ja?«
Erdmännchen schluckte schwer.»Ich... wir haben uns gefragt, ob Sie heute zu Ferds Halloween-Party kommen.«
Sie trat auf ihn zu. »Zu meinem Kostüm heute Abend gehört kein nasses T-Shirt. Auch nicht in Ihren Träumen. In keinem Ihrer Träume, haben wir uns verstanden? Und wenn Sie sich nicht dran halten, tauche ich in Ihrem nächsten Traum mit einer riesigen Gartenschere auf. Ich darf Sie also alle bitten, die Erinnerung an diesen Augenblick sofort aus Ihrem Gedächtnis zu streichen.«
Nacheinander fixierte sie die Mitarbeiter, bis alle nickend zurückwichen. Schließlich wandte sie sich wieder ihrem Nachbarn zu. »Ferd, ich möchte keine Persönlichkeitsstörung von deinem Affen kriegen. Halte ihn bitte im Zaum.«
Erst nach der Hälfte des Heimwegs gelang es ihr, das Stück Seife aus ihrem BH zu klauben.
Als sie die Tür aufsperrte, waren ihre Hände klebrig von getrocknetem Shampoo. Müde warf sie die Schlüssel auf das Tischchen im Flur. Sie brauchte unbedingt eine Dusche und lief sofort hinauf. Noch auf der Treppe schälte sie sich aus ihren durchweichten Sachen. Oben angelangt, drehte sie das Wasser so heiß wie möglich auf.
Erst als sie in einem frischen ärmellosen weißen Shirt und brauner Cargohose wieder nach unten kam, fiel ihr die Post auf. Sie war durch den Schlitz geworfen worden und lag auf dem Boden.
Sie hob einen kleinen weißen Umschlag auf, auf dem vorn mit der
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