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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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an der Kette über den Boden geschleift. Xochi stürmte hin und her, heulend wie eine Hyäne.
    Schlagartig blendete das Bild zurück zu Xochi, die vollkommen geschminkt mit ihrem nächsten Tequila dasaß.
    »Er wäre fast gestorben. Er hat nach Luft gejapst und nach seinem Hals gegriffen. Wir haben ihn einfach liegen lassen.« Sie hielt inne und richtete sich auf. »Die Sache ist total schiefgelaufen. So jemandem hätten wir nie erlauben dürfen, sich um die Mitgliedschaft zu bewerben. Wenn wir nicht schnell reagiert hätten, hätte er uns umgebracht.«
    Sie schien nicht besonders überzeugt von ihren eigenen Worten.

    »Wir haben ihm einen Denkzettel verpasst. Seinen Namen kenne ich nicht. Aber später haben wir ihm selbst einen gegeben.« Sie schaute kurz weg und dann wieder in die Kamera. »Wir haben ihn Pray genannt. Weil er gebetet hat, als wir über ihn hergefallen sind. Pray.«

KAPITEL 26
    Tang lehnte sich vor, bis sie das Display eine Handbreit vor der Nase hatte. »Pray?«
    »Ja. Es ist keine Aufforderung zum Beten, sondern ein Name. Der Spitzname des Mannes, der hinter diesem Gemetzel steht. Er will den Club der Schmutzigen Geheimnisse zur Strecke bringen.«
    Tang starrte auf den Monitor. »Und Zapata hat seinen Namen nicht genannt?«
    »Nein. Ich hab den ganzen Film überprüft, sie kannte ihn nicht.«
    »Aber sie hat dem Club dieses Video über den Überfall ausgehändigt.« Wieder fuhr sich Tang durchs Haar. »Was ist dann passiert? Ist was durchgesickert?«
    »Wahrscheinlich hat jemand geredet«, antwortete Jo. »Und das ist Pray zu Ohren gekommen.«
    »Pray. Ja, jetzt ergibt das einen Sinn.« Tang schüttelte den Kopf. »In dem Film kommt er nie klar ins Bild. Ist es sicher, dass Pray nicht identisch mit diesem Skunk ist?«
    »Zapata hat ihn als groß und dürr beschrieben, fast wie ein Ghul. Klingt nicht unbedingt wie Skunk.«

    »Danke, Dr. Beckett. Das hilft uns wirklich weiter.«
    Jos Blick glitt zum Aufzug, wo schon die Forensiker aufmarschierten. Der Blitz einer Kamera traf sie wie ein kranker Nachhall auf Callies Horrorcrash. Alles wirkte auf einmal verzerrt.
    Sie blinzelte, bis das Gefühl verraucht war. »Wie gesagt, es ist möglich, dass Pray schon die ganze Zeit hinter Xochi her war. Vielleicht haben er und Skunk andere Clubmitglieder dazu gezwungen, ihre Identität zu verraten, und sie heute gefunden.«
    »Aber …« Tang schaute plötzlich auf. »Warum sollten sie sie ausgerechnet hierher locken, wo so viele Leute sind?«
    Jo spürte einen Knoten im Hals. »Vielleicht wollten sie sie in einem brennenden Fahrstuhl zur Hölle schicken.«
    »Oder?«, beharrte Tang.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, wir kennen noch nicht die ganze Geschichte. Ich komme mir vor, als hätte ich Treibsand unter den Füßen.«
    An der Bar stellte Xochis Kameramann sein Wasserglas ab, schnappte sich seine tragbare Filmausrüstung und ging. Jo entschuldigte sich, um ihm zu folgen.
    Die frische Luft draußen war belebend. Sie holte tief Atem. Der Kameramann hatte den gleichen Gedanken, aber eine andere Methode. Er zündete sich eine Zigarette an. Seine Hand zitterte, als er sie schützend über die Flamme krümmte.
    Jo trat auf ihn zu. »Kann ich Ihnen ein paar Fragen zu Xochi stellen?«
    »Susan«, erwiderte er. »Sie hieß Susan.«

    »Haben Sie den anonymen Anrufer zu Gesicht gekriegt?«
    »Nein. Wir kamen an, und sie ist gleich zum Empfang - der Informant wollte dort eine Nachricht für sie hinterlassen. Auf dem Zettel stand nur ›1768‹. Die Zimmernummer. Dort war aber niemand. Ich bin runter in die Eingangshalle, um nach ihm zu suchen, und sie …« Blinzelnd nahm er einen Zug. »Wahrscheinlich wollte er uns trennen, damit sie allein war.«
    Jo konnte ihm nur beipflichten. Skunk war ein skrupelloser Mörder, aber auch feige. Bestimmt hatte er sich nicht mit dem kräftigen Mann in ihrer Begleitung herumschlagen wollen.
    »Glauben Sie, dass er schon vorher da war und Sie beobachtet hat?«, fragte sie.
    »Ganz klar. Er hat sich Zeit gelassen, bis er uns da hatte, wo er uns haben wollte.« Er steckte sich die Zigarette in den Mund und klemmte sich die Kamera unter den Arm. »Ich parke übrigens da drüben.«
    Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch die Feuerwehrwagen zum Heck des Fernsehbusses. Jo ging einige Schritte hinter ihm, um dem Rauch auszuweichen, obwohl Zigaretten für sie nichts Schlimmes waren. Alle ihre männlichen Verwandten über vierzig waren leidenschaftliche Raucher, und es war ihr nichts

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