Die beiden Seiten der Münze (German Edition)
da.
So war Lynn nur mäßig überrascht als sie Cedric im Wohnzimmer erblickte. „Du kannst nicht läuten wie normale Menschen, oder?“ war ihre Begrüßung. „Soll ich fragen wie du dieses Mal hereingekommen bist oder ist es besser, wenn ich das gar nicht weiß?“
Cedric blieb gelassen: „Jetzt bin ich eben da. Du freust dich doch mich zu sehen, nicht wahr?“ Lynn stemmte ihre Hände in die Hüften: „Noch arroganter geht’s ja wohl nicht mehr.“ Cedric schenkte ihr ein breites Grinsen: „Nicht arrogant, ich kenne dich nur mittlerweile recht gut.“
Er stand auf und kam langsam auf sie zu: „Und was wünschen Mylady heute zu machen?“
Lynn fühlte seine Nähe und zitterte. Ihr fiel plötzlich das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf ein. „Damit ich dich besser fressen kann...“ Da war er auch schon bei ihr und zog sie an ihren Schultern zu sich. Als ob sein Blick sie hypnotisieren würde, wischte er damit alle ihre Gedanken beiseite. „Nicht nachdenken“ flüsterte er und Lynn hörte auf zu denken. Sein Willen bohrte sich in ihr Gehirn und füllte alles aus.
Ohne sichtliche Anstrengung hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Während er sich in ihr bewegte, vergrub er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten und als er kam, biss er zu. Lynn verkniff sich mit Mühe einen Aufschrei, der Schmerz war heftig. Als er wieder von ihr trank, sah sie in sein Gesicht. Er hatte die Augen weit geöffnet und sah ihr direkt ins Gesicht. Sein Blick hatte etwas Provokantes, er taxierte sie als ob er testen würde, wie weit er gehen konnte.
Lynn nahm das zwar wahr und wollte ihn wegzuschieben, bewegte sich jedoch keinen Millimeter. Therese's Kommentar ging ihr durch den Kopf: „Du agierst nicht, du reagierst nur.“ Nicht einmal das konnte sie. Sie ließ schon wieder mit sich machen was er wollte.
Er leckte über die Wunde. „Du denkst schon wieder, lass das sein. Ich will dich auch geistig hier bei mir haben.“ Er schob seine Hand zwischen ihre Schenkel und presste sie auseinander „Und ich will, dass du auch kommst“ sagte er. Ihr Höhepunkt kam schnell und heftig. „Braves Mädchen“ er lächelte boshaft. „Ich weiß immer, was du brauchst.“ Lynn fühlte wieder die Röte in ihrem Gesicht. „Geh weg“ murmelte sie beschämt.
„Du willst nicht wirklich, dass ich gehe.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Schau mich an!“ Er hob ihr Kinn mit seinen Fingern an und sah in ihre Augen. Etwas in ihr zwang sie, nicht wegzusehen. „Es geht dir doch nicht schlecht, wenn ich da bin? Wir beide, wir sind eins. Vergiss das nicht.“ Abrupt ließ er sie los.
Was meinte er mit: „Wir sind eins?“ Lynn fragte ihn danach. „Du und ich – wir sind die beiden Seiten einer Münze. Eine existiert nicht ohne die andere. Dein Blut ist mein Blut.“ Die Art wie er das sagte, machte Lynn irgendwie Angst. „Ich glaube, ich verstehe nicht ganz was du meinst.“ Ihre Stimme klang unsicher.
„Du wirst es verstehen, bald.“ Seine Stimme klang leise, er blickte sie ernst an.
Er wechselte plötzlich das Thema: „Du hast gesagt, du gehst zu einem Therapeuten. Das gefällt mir nicht.“
Lynn war überrascht: „Warum? Ist doch nichts dabei. Ich hoffe, es hilft mir, etwas Ordnung in meinen Kopf zu bekommen.“ Cedric schüttelte den Kopf: „Nicht nötig. Wer hat dir das eingeredet?“ Lynn protestierte: „Niemand. Ich habe mit meiner Freundin Therese gesprochen, es ging mir nicht so gut und sie dachte, dass mir das helfen könnte.“
„Mir gefällt die Vorstellung gar nicht, dass du dein Innenleben mit einem dahergelaufenen Analytiker teilst. Hast du etwas über uns beide erzählt?“ Lynn wollte nicht lügen: „Ja. Hab ich. Warum?“
Cedric war offensichtlich sauer. „Es passt mir nicht. Auch auf die Einmischung von einer Freundin kann ich gut verzichten.“ Er betonte das Wort Freundin und zog es verächtlich in die Länge. „Hat sie dir sonst noch gute Tipps gegeben?“
Lynn wusste nicht so recht, was sie darauf sagen sollte. „Sie meint eben, dass du nicht gut für mich bist. Dass ich mich von dir fernhalten sollte.“
„So ist das. Gut zu wissen.“ Er war wirklich böse. Finster starrte er vor sich hin. Lynn beschlich das unangenehme Gefühl, dass sie das lieber nicht hätte sagen sollen. Sie versuchte, die Situation zu retten: „Vielleicht willst du Therese ja mal kennenlernen. Wenn sie dich kennt,
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