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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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Mittwochnachmittage ja nun frei seien, überlege sie, wieder Tennisstunden zu nehmen.
    Oh, Ginger. Ändere dich bloß nie.
    JANE IST OFF.    
    PS: Hat irgendjemand Ahnung, wie man Farbe von der Haut abbekommt? Ich habe alles versucht.
    KOMMENTARE:
    St. John:
Ist dir je in den Sinn gekommen, dass Ginger mit ihrem schrillen Getue vielleicht einen großen Schmerz verdeckt?
    myevilfamily:
Worauf willst du hinaus?
    Sassy:
Ginger hat Recht. Mayonnaise ist absolut ekelhaft.
    Sully:
Ich erinnere mich auch an den Abend, als sie von der Sache mit Dr. Viorst erfuhr, und es hat sie WIRKLICH mitgenommen. Erinnerst du dich? Sie stand unter einer Art Schock und hat eine MENGE getrunken.
    St. John:
Ich hasse es, das über meine kleine Schwester zu sagen, aber wenn unsere Familie böse ist, bist du das böseste Mitglied überhaupt. Und sowieso ist böse ein relativer Begriff. Wenn du behauptest, es gäbe keinen Gott, dann kannst du niemanden als böse bezeichnen. Das Böse gibt es nicht ohne Gott. Ohne Himmel kann es keine Hölle geben.
    myevilfamily:
Oh, St. John, warum jagst du dir nicht einfach eine Kugel in den Kopf und machst der Sache ein Ende?
    St. John:
Du willst doch bloß, dass irgendjemand reagiert – IRGENDWIE reagiert.
    myevilfamily:
Pimmel, Pimmel, Pimmel.
    Sully:
Und hier noch mehr Wahrheit für euch: Vor vier Jahren war Jane Sullivan der größte Hannah-Montana-Fan der Welt! Ha!
    myevilfamily:
Ich war gerade mal neun. So waren alle Neunjährigen damals drauf.
    Sully:
Du warst zwölf. Und du warst ihr allergrößter Fan. Also steh dazu.
    »Jane, schau dir das an.« Bridget zog mich zur letzten Kabine auf dem Böse-Mädchen-Klo. Jemand war meinem Beispiel gefolgt und hatte Graffiti an die Wände gekritzelt. Es waren allerdings nicht die Graffiti, auf die ich gehofft hatte:

    »Glaubst du, das war Bibi?«, fragte Bridget.
    »Keine Ahnung.« Ehrlich gesagt konnte ich mir nicht vorstellen, dass Bibi so tief gesunken war. Sie hasst mich, nicht Norrie. Das ganze Guys and Dolls- Debakel und so. Es sei denn, sie war wegen Brooks eifersüchtig auf Norrie.
    Bibi und Tasha kamen zufällig herein und ertappten uns dabei, wie wir die Kabinenwand inspizierten. Bibi und ich hatten schon immer denselben Pipizeitplan.
    »Vergiss es einfach, Jane«, sagte Bibi. »Egal, wie viel du hier rumschmierst, das wird nie das Böse-Mädchen-Klo werden.«
    »Ich beschmiere nichts.« Ich erzählte ihr von den Graffiti. Tasha und sie steckten den Kopf in die Kabine, um sie sich anzusehen. Tasha nickte. »Ja, hab ich gehört.«
    »Du hast was gehört?«
    »Dass Norrie mit Shea und einer Truppe älterer Typen auf dieser Party war und dass Shea auf dem Klo allen Kerlen einen geblasen hat.«
    »Ach ja? Das heißt aber noch lange nicht, dass Norrie das auch gemacht hat.«
    »Aber Norrie war dort. Also hat sie es vielleicht doch getan.«
    »Das ist so dämlich«, erwiderte ich. »Es ist nicht logisch –«
    »Darüber wird seit gestern per SMS gemunkelt.« Bibi scrollte durch ihre Nachrichten und zeigte mir etliche SMS mit den Initialen NS und SD. »Ich habe sie an niemanden weitergeleitet … na ja, außer an Brooks. Ich fand, er sollte wissen, welche Sorte Mädchen er zum Cotillon begleitet.«
    »Du gibst diese lächerlichen Gerüchte an Brooks weiter?« Ich kochte vor Wut. »Du weißt, dass da nichts dran ist.«
    Bibi zuckte die Achseln. »Ich weiß nur, was mir mein Telefon sagt. Außerdem hätte Brooks es sowieso von irgendjemandem erfahren.«
    »Er wird es nicht glauben«, sagte ich. »Er weiß, wie Norrie wirklich ist.«
    »Dann braucht sich Norrie ja keine Sorgen zu machen«, konterte Bibi.
    »Wie geht’s deinem Blog?«, fragte Tasha. »Du ziehst über deine eigene Familie her. Wo liegt der Unterschied zu den SMS?«
    »Ihr verbreitet Lügen«, war meine Antwort. »Ich sage die Wahrheit. Das ist der Unterschied.«
    »Scheint mir eine ziemliche Gratwanderung zu sein«, sagte Bibi.
    Ich weiß, dass Du den Artikel gelesen hast, Almighty, aber hier ist noch mal eine Kopie für Dein Album.
    Ich muss zugeben, als ich diesen Artikel zum ersten Mal las, verspürte ich ein ziemliches Gefühl der Befriedigung. Mein Blog hatte es auf die erste Seite des Lokalteils geschafft. Die erste Seite!
    Jetzt werde ich wirklich beachtet, dachte ich.
    Ich dachte nicht über den Rest der Familie nach. Auch nicht darüber, was auf Grund meines Wahrheitsdrangs passieren würde. Noch nicht.
    THE BALTIMORE SUN
    Enkelin von Salonlöwin enthüllt Familiengeheimnisse

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