Die Berghuette
sich aus dem Bett. „Warte wenigstens, bis ich auch aufgestanden bin. Und lass Felix bitte ausschlafen!“
Sie zog sich schnell an und schlich dann mit Tobias leise nach unten in die Küche, um ihrem Sohn Frühstück zu machen. Sie selbst hatte nur Lust auf eine heiße Tasse Kaffee. Um Martin nicht zu wecken, schloss sie die dünne, hölzerne Schiebetüre zum Wohnzimmer und schickte Tobias nach draußen auf die Terrasse. Dann startete sie die Kaffeemaschine und richtete Tobi ein Tablett mit Kakao und Müsli, welches sie ihm nach draußen brachte. Der Tisch auf der Terrasse stand voll in der Morgensonne und sie setzte sich zu ihrem Sohn, während er frühstückte.
Tobias sprudelte voller Vorfreude auf den Tag, und sie gratulierte sich insgeheim dazu, dass Felix mit ihrem Sohn offenbar gut zurande kam. Tobias konnte eine Vaterfigur in seinem Leben gut gebrauchen, und zum ersten Mal dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre, wenn sie mit Felix zusammen leben würde.
„Du magst Felix, nicht wahr?“, fragte sie ihren Sohn und strich ihm über die struwweligen Haare.
„Ich finde ihn ganz nett, und er weiß ziemlich viel über alles hier!“, erklärte er mit einer großzügigen Armbewegung, die die ganze Bergwelt zu umfassen schien. Caro lächelte über seine Begeisterung, rettete die Müslischale, die dabei ins Schwanken geraten war, und holte sich eine Tasse Kaffee. ´
Wenige Minuten später tauchte Felix verschlafen auf der Terrasse auf. „Guten Morgen, ihr beiden!“, sagte er freundlich und schielte verlangend auf Caros Kaffee-tasse.
„Ich hole dir eine Tasse“, meinte sie zuvorkommend und stand auf, nur um in einer heftigen Umarmung zu landen. „Mhhmmm“, machte Felix und presste seine Lippen auf ihren Mund, so dass ihr heiß wurde. Einen Moment zögerte sie, doch dann erwiderte sie seinen Kuss leidenschaftlich.
Tobias schien die kleine Szene nicht zu stören. Er leerte nur eilig seine Müslischale, trank den letzten Schluck Kakao aus und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. „Können wir dann gehen?“, fragte er Felix, während er aufstand.
„Immer mit der Ruhe!“, lachte Felix und ließ Caro los. „Ich muss erst noch früh-stücken, okay?“
„Na gut“, meinte Tobias und setzte sich wieder. „Aber dann gehen wir wirklich, oder?“
Felix nickte bestätigend und setzte sich, während Caro in die Küche ging. Ein paar Minuten später erschien sie mit einem Tablett, das mit Kaffee, Brot und Marmelade beladen war. Tobias trollte sich auf Felix‘ Anweisung hin nach oben, um sich feste Schuhe und ein Käppi zu holen, während Caro und Felix zusammen frühstückten.
Felix packte noch ein paar Brote, Obst und Getränke in einen Rucksack und suchte dann im Keller sein Angelzeug zusammen. „Sag Martin, er kann zum kleinen Berg-see nachkommen, wenn er möchte!“, meinte er, nachdem er Caro noch einen Abschiedskuss auf die Lippen gedrückt hatte. Dann verließ er mit einem ungeduldig zappelnden Tobias das Haus.
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Caro genoss bei einer Tasse Kaffee noch eine Weile die morgendliche Ruhe auf der Terrasse. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick auf das Tal und die gegenüberliegenden Berge, und die Sonne wärmte angenehm. Nebenbei schrieb sie eine Einkaufsliste, denn für den Grillabend musste noch einiges besorgt werden. Vielleicht konnte sie mit Martin ins Dorf fahren und dann die Einkäufe mit ihrem eigenen Wagen wieder nach oben bringen. Damit könnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Als Martin nach einer halben Stunde barfuß, in Jeans und T-Shirt, und mit unge-kämmten Haaren, aber fröhlich pfeifend in der Küche erschien, verwöhnte ihn Caro mit einem opulenten Frühstück. Während er seine erste Tasse Kaffee trank, briet sie Eier und Speck für ihn.
„Womit habe ich mir das verdient?“, fragte Martin lächelnd, obgleich er die Antwort schon wusste. „Weil ich dich hierher in Urlaub geschickt habe?“
„So in etwa“, antwortete Caro vage und ließ die gebratenen Eier auf einen großen Teller gleiten. Dann schnitt sie ein paar Scheiben Brot ab und stellte alles auf ein Tablett. „Nimm das doch schon mal mit nach draußen, ich bringe gleich noch frischen Kaffee!“, sagte sie energisch und drückte ihm das Tablett in die Hand.
Während Martin frühstückte, setzte sie sich zu ihm und vervollständigte ihre Einkaufsliste. „Wie hast du denn auf dem Sofa geschlafen?“, fragte sie zwischen-durch.
„Um
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