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Die Berghuette

Die Berghuette

Titel: Die Berghuette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Falkner
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Weile warten müssen. Sehen Sie nur zum Fenster raus, es schüttet immer noch wie aus Kübeln. Selbst wenn es morgen aufhört zu regnen, dann sind die Wege alle aufgeweicht und die Hänge können abrutschen. Es wäre viel zu gefährlich, unter solchen Bedingungen auf den schmalen Pfaden in dieser Gegend hier unterwegs zu sein, noch dazu alleine. Das werde ich keinesfalls zulassen. Nehmen Sie sich lieber in den nächsten zwei Tagen Ihre Bücher vor, und wenn Sie frische Luft brauchen, dann müssen Sie schon auf der Fahrstrasse bleiben.“
    In Caro rebellierte sofort alles gegen diese selbstherrlich vorgebrachten Verhaltens-maßregeln, und sie machte schon den Mund auf, um Felix deutlich zu erklären, dass sie sich bestens um sich selbst kümmern konnte. Doch dann fiel ihr seine ungeheuerliche Drohung von vorhin wieder ein, und sie klappte ihren Mund schnell wieder zu.
    Felix bemerkte den kleinen Zwischenfall mit Genugtuung und konnte sich ein zufriedenes Grinsen nur mühsam verkneifen. Die junge Frau hatte offenbar ein Problem damit, Anweisungen zu befolgen, egal, ob sie gerechtfertigt waren oder nicht, und er würde wohl die nächsten Tage alle Hände voll zu tun haben, sie von Dummheiten abzuhalten.
    „Ich mache mich mal daran, das Abendessen zu kochen“, meinte er mit amüsiertem Blick. „Ich hoffe, Sie mögen Gulasch?“
    „Bitte machen Sie meinetwegen keine Umstände“, antwortete Caro und fügte hinzu: „Ich habe mir Lebensmittel mitgebracht und kann mich selbst versorgen.“
    „Das glaube ich Ihnen schon“, erwiderte Felix, „aber es macht ja keinen Sinn, dass hier jeder für sich selbst kocht. Außerdem müssen Ihre Lebensmittel wahrscheinlich erst noch trocknen, meinen Sie nicht?“
    „Ach du meine Güte, das habe ich ganz vergessen. Wo haben Sie die Kiste denn hingestellt?“
    Felix erhob sich und zeigte Caro die Speisekammer neben der Küche, wo er den durchgeweichten Karton deponiert hatte. Er reichte ihr noch ein großes Küchenhandtuch und überließ es ihr dann, die Lebensmittel abzutrocknen und einzuräumen. Dann begab er sich in die Küche, stellte das Radio an und begann zu kochen.
    Caro war froh, als alle ihre Vorräte nach zwanzig Minuten abgetrocknet und weggeräumt waren. Nur die beiden Tüten mit Zucker und Mehl, sowie der Karton mit dem Salz hatten wirklich Schaden genommen, alles andere war brauchbar geblieben. Sie würde also nicht verhungern müssen.
    Erleichtert nahm sie den aufgeweichten Karton und ging zu Felix in die Küche. „Wo kann ich den denn ablegen?“, fragte sie höflich. Felix nahm ihn ihr zuvorkommend ab und brachte ihn nach draußen, wo das Holz gestapelt war.
    „Wenn Sie sich nützlich machen wollen, dann können Sie den Salat putzen, während ich die Semmelknödel fertig mache“, meinte er dann und rührte das Gulasch noch einmal durch.
    „Haben Sie irgendwelche Vorschriften, nach denen der Salat geputzt werden muss oder darf ich das so machen, wie ich will?“, fragte Caro und griff nach dem Salatkopf.
    „Sie sind ganz schön frech, finde ich“, meinte Felix grinsend und stemmte die Hände in die Hüften. „Wie hält Martin es nur mit Ihnen aus?“
    „Er kommandiert mich nicht herum und lässt mich einfach in Ruhe arbeiten“, gab Caro schlagfertig zurück, während sie mit flinken Händen den Salat wusch.
    „Gut gekontert“, meinte Felix anerkennend, während er die Knödel formte, „aber nicht ganz zutreffend. Sie haben die verhängnisvolle Tendenz, offensichtliche Dummheiten zu begehen. Und solange Sie diese Tendenz haben, brauchen Sie jemanden, der Ihnen ganz klar sagt, wo es langgeht. Aber bevor Sie mir jetzt gleich wieder an die Kehle springen – könnten Sie bitte in diesem Becher die Salatsoße anrühren? Essig und Öl stehen direkt vor Ihnen, und die Gewürze finden Sie auf dem Bord neben dem Fenster.“ Geschickt ließ Felix die Knödel in das sprudelnde Salzwasser gleiten.
    Caro konnte nicht anders – sie musste einfach lachen. Dieser Mann servierte ihr die größten Unverschämtheiten, und sie konnte nicht umhin, seinen Charme zu bewundern. Zum ersten Mal, seitdem sie dieses Haus betreten hatte, entspannte sie sich etwas.
    Gemeinsam deckten sie den Tisch, und als das Essen fertig auf dem Tisch stand, holte Felix aus dem Keller eine verstaubte Flasche Rotwein herauf, die er mit den Worten öffnete: „Wir brauchen doch etwas, um auf Ihren Urlaubsbeginn anzustoßen!“
    Während des Essens erzählte Felix, wie er und Martin das ziemlich

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