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Die Berghuette

Die Berghuette

Titel: Die Berghuette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Falkner
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Fahrstrasse!“, entgegnete Caro schnippisch und wandte sich zum Gehen, als Felix sie am Ellbogen festhielt.
    „Ich dachte, die Sache mit dem gesunden Menschenverstand hätten wir gestern Abend ausdiskutiert!“, erwiderte er energisch und schob Caro Richtung Haus. „Auf dem Weg liegen jede Menge Steine, und das Unwetter hat sicherlich einige Stellen des Weges ausgespült. Ohne ordentliche Wanderschuhe nehme ich Sie nicht mit!“
    Als Caro erneut protestieren wollte, stemmte er die Hände in die Hüften: „An Ihrer Stelle würde ich einen Neandertaler nicht unnötig reizen!“
    Caro wurde rot und klappte ihren Mund wieder zu. Mit einem wütenden Blick in seine Richtung stampfte sie ins Haus zurück und tauschte die Turnschuhe gegen ihre Wanderstiefel aus. „Der Tag fängt schon gut an!“, schimpfte sie leise vor sich hin, als sie den zweiten Stiefel zuschnürte. Dann stapfte sie unnötig laut aus dem Haus.
    Den ersten Kilometer gingen sie schweigend nebeneinander her, bis Felix die ungemütliche Stille mit einer Frage nach ihrer Kamera brach. Zuerst antwortete Caro nur sehr einsilbig, aber nach wenigen Minuten hatte Felix sie in ein angeregtes Gespräch übers Fotografieren verwickelt, und nach einer halben Stunde hatten sie die Brücke erreicht. Der Bach, der gestern noch tief unter der Brücke hindurch geplätschert war, war heute ein reißender Gebirgsbach, der mindestens auf das Doppelte angeschwollen war. Die massiven Holzpfeiler, deren Fuß das Wasser am Vortag noch sanft umspült hatte, standen bis weit über die Hälfte im tosenden Wasser, das abgerissene Äste gegen die Pfeiler schleuderte und wieder mit sich riss.
    „Sie bleiben bitte hier!“ Felix trat vorsichtig auf die ersten Bohlen und beugte sich dann seitlich über das Geländer, um nach den Streben zu sehen. Soweit schien alles in Ordnung zu sein. „Ich glaube, wir haben nochmal Glück gehabt!“, rief er über seine Schulter. „Hier unten scheint jedenfalls nichts gebrochen zu sein. Ist eigentlich fast ein Wunder, denn das Wasser hat die Brücke heute Nacht kniehoch überspült.“ Er deutete auf die schlammigen, abgerissenen Pflanzenreste, die bis zur halben Höhe am Geländer klebten. Steine und Schlamm bedeckten die Bohlen.
    Behutsam ging Felix von Holzplanke zu Holzplanke und prüfte vor jedem Schritt die Tragfähigkeit der nächsten Bohle. Ein paar der massiven Holzbretter waren lose, und er markierte sie mit einem Stück Kreide, das er aus der Tasche gezogen hatte. Am anderen Ende der Brücke fehlte eine Bohle, die offenbar vom Wasser mitgerissen worden war.
    Felix hatte seine Jacke ausgezogen und auf einen Stein gelegt und winkte Caro nun zu: „Jetzt können Sie rüberkommen. Es ist alles stabil, Sie müssen nur auf die Lücke aufpassen!“
    Während Caro vorsichtig die Holzbrücke überquerte, kramte Felix sein Handy aus der Tasche. „Hallo Alois, hier ist Felix! Hör mal, ich bin gerade an unserer Brücke. Es scheint nicht viel passiert zu sein. Ein paar Bohlen sind lose, die habe ich markiert. Und eine fehlt ganz. Hast Du nicht noch welche in der Scheune?“
    Während er der Antwort seines Gesprächspartners lauschte, ging Caro ein Stückchen weiter. Auf einer Seite des Weges befand sich ein Brombeergebüsch, aus dem die großen, reifen Beeren verlockend hervor leuchteten. Caro pflückte ein paar und schlug sich dann zwischen die Büsche, um besser an die herrlichen Früchte zu gelangen. In ihrer Jackentasche hatte sie eine kleine Plastiktüte gefunden, in der sie nun die Beeren sammelte.
    Als sie bereits mehrere Handvoll gepflückt hatte, hörte sie Felix nach ihr rufen. Seufzend machte sie sich daran, die dornigen Ranken zur Seite zu biegen, um wieder zum Weg zurück zu kehren. Ob das Brombeergebüsch schon als „abseits des Weges“ galt? Sicherheitshalber verkniff sie es sich zu antworten, und so kam es, dass sie aus dem Gebüsch heraus unmittelbar vor Felix auf den Weg stolperte. Beinahe wäre sie gestürzt, aber Felix fing sie geistesgegenwärtig auf.
    „Hatte ich nicht gesagt, Sie sollen auf dem Weg bleiben?“, schimpfte er und betrachtete misstrauisch ihre Tüte.
    „Brombeeren“, erklärte Caro. „Ich habe ein paar gepflückt, damit wir nicht verhungern, bis die Brücke wieder befahrbar ist!“, und stützte sich dankbar auf seinen Arm, um eine lose Brombeerranke von ihrem Hosenbein zu lösen.
    „Ich glaube, Sie haben ein prinzipielles Problem damit, sich an Anweisungen zu halten, kann das sein?“ Felix musterte

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