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Die Beschenkte

Die Beschenkte

Titel: Die Beschenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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so sonnengebräunt wie sein Gesicht. Sie wusste nicht, warum ihr das auffiel, und runzelte die Stirn.
    »Setzen Sie sich doch, Ihro hochwohlgeborene Prinzen«, sagte sie, zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich selbst.
    »Du bist ja bestens gelaunt«, sagte Raffin.
    »Dein Haar ist blau«, fuhr Katsa ihn an.
    Oll kam herein. Als er die Schramme in Katsas Gesicht sah, riss er den Mund auf. Er wandte sich zu Bo und sah das blaue Auge, dann drehte er sich wieder zu Katsa und fing an zu kichern. Er schlug mit der Hand auf den Tisch, und aus dem Kichern wurde brüllendes Gelächter. »Diesen Kampf hätte ich zu gern gesehen, My Lady. Oh, was hätte ich dafür gegeben, den zu sehen!«
    Bo lächelte. »Die Lady hat gewonnen, was Sie wohl kaum überraschen wird.«
    »Es war unentschieden. Niemand hat gewonnen«, sagte Katsa ärgerlich.
    »Also so was!« Das war Giddons Stimme, und als er hereinkam und von Katsa zu Bo schaute, wurden seine Augen dunkel. Er legte die Hand ans Schwert und fuhr zu Bo herum. »Ich verstehe nicht, wie Sie damit davongekommen sind, gegen Lady Katsa zu kämpfen.«
    »Giddon«, sagte Katsa, »sei nicht lächerlich.«
    »Er hatte kein Recht, dich anzugreifen!«
    »Ich habe angefangen, Giddon. Setz dich.«
    »Wenn du angefangen hast, dann muss er dich beleidigt haben …«
    Katsa sprang auf. »Das reicht, Giddon – wenn du glaubst, dass ich dich brauche, um mich zu verteidigen …«
    »Ein Gast an diesem Hof, ein völlig Fremder …«
    »Giddon …«
    »Lord Giddon!« Bo war aufgestanden und unterbrach sie. »Wenn ich Ihre Lady beleidigt haben sollte, müssen Sie mir verzeihen. Ich habe selten das Vergnügen, mit jemandem von ihrem Format zu üben, und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Ich kann Ihnen versichern, dass sie mir mehr Schaden zugefügt hat als ich ihr.«
    Giddon nahm die Hand nicht von seinem Schwert, aber sein Gesicht entspannte sich.
    »Es tut mir leid, dass ich auch Sie beleidigt habe«, sagte Bo. »Ich verstehe jetzt, dass ich ihr Gesicht mehr hätte schonen müssen. Vergeben Sie mir. Das war unverzeihlich.« Er streckte die Hand über den Tisch.
    Giddons wütende Augen wurden wieder freundlich. Er schüttelte Bo die Hand. »Sie verstehen meine Besorgnis«, sagte er.
    »Natürlich.«
    Katsa schaute von einem zum anderen; die beiden schüttelten sich die Hand und verstanden die gegenseitigen Besorgnisse. Sie begriff nicht, wie Giddon sich beleidigt fühlen konnte. Sie begriff nicht, was Giddon mit der ganzen Sache überhaupt zu tun hatte. Wer waren die beiden, dass sie ihr den Kampf wegnahmen und ihn in eine Art gegenseitiges Verständnis verwandelten? Er hätte ihr Gesicht mehr schonen sollen? Sie würde ihm die Nase aus dem Gesicht schlagen! Sie würde beide niederschlagen, und sie würde sich bei keinem entschuldigen!
    Jetzt fing Bo ihren Blick auf, und sie unterdrückte die stumme Wut nicht, die sie ihm über den Tisch signalisierte. »Sollen wir uns setzen?«, fragte jemand. Bo ließ sie nicht aus den Augen, während sie sich setzten. In seinem Gesicht war keine Spur eines Lachens, keine Spur von der Arroganz seines Gesprächs mit Giddon. Und dann sagte er lautlos drei Worte. Es war so deutlich, als hätte er sie laut gesagt: »Verzeihen Sie mir.«
    Na gut.
    Giddon war trotzdem ein Klotzkopf.
    Sechzehn Ratsmitglieder waren zur Sitzung gekommen, dazu Bo und Lord Davit: Katsa, Raffin, Giddon, Oll und Olls Frau, Bertol, dann zwei Soldaten unter Olls Kommando, zwei Spione, die mit ihm arbeiteten, drei Gefolgsleute in Giddons Rang und vier Bedienstete – eine Frau, die in der Schlossküche arbeitete, ein Pferdeknecht, eine Waschfrau und ein Angestellter aus Randas Zahlhaus. Es waren noch andere im Schloss am Rat beteiligt. Aber in den meisten Nächten wurden sie von den Anwesenden vertreten, dazu noch von Bann, wenn er Zeit hatte.
    Da das Treffen wegen Lord Davits Informationen einberufen worden war, verschwendete der Rat keine Zeit.
    »Ich bedaure, dass ich Ihnen nicht sagen kann, wer Prinz Tealiff entführt hat«, sagte Davit. »Sie würden diese Art Information natürlich vorziehen. Aber ich kann Ihnen vielleicht sagen, wer es nicht getan hat. Mein Besitz grenzt an Estill und Nander. Meine Nachbarn sind die Grenzlords von König Thigpen und König Drowden. Diese Grenzlords arbeiten mit dem Rat zusammen, und einige haben das Vertrauen von Thigpens und Drowdens Spionen. Prinz Raffin, diese Männer sind überzeugt, dass weder König Thigpen noch König

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