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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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seiner Basis herumkrochen, ließen ihn noch viel größer erscheinen. In ihren pelzgefütterten Mänteln und Kapuzen sahen die Männer aus wie vermummte Ameisen, die auf einem zyklopischen Opferstein herumkrochen. Das Bild wechselte. Die Umrisse der Männer zerflossen und bildeten sich neu, ganz leicht verändert nur. Becker ließ das Videoband in maximaler Zeitlupe ablaufen. Sekundenlang erstarrte die kubische Alptraumlandschaft vor ihnen wieder zur Reglosigkeit, zerfloss dann erneut - »Sehen Sie genau hin«, sagte Becker. »Es ist nur ein einziges Bild. Die Übertragung ist sofort zusammengebrochen.« Wieder zerflossen die Konturen der Männer, aber diesmal waren es nicht nur sie, die sich veränderten. Charitys Blick war wie gebannt auf den titanischen Silberring gerichtet, der auf der Oberseite des Blockes thronte - und sie sah deutlich, wie auch er sich veränderte, ein Stück in die Breite und Höhe zu gleiten schien, als wäre er ... gewachsen? Aber wie war das möglich? Es war ein Ring aus kompaktem Titanium; das hatten Soerensens Kollegen eindeutig festgestellt! Doch als das nächste und letzte Bild erschien - WAR ES NICHT MEHR LEER!!!
    Plötzlich waberte und wogte dort etwas... Eine unförmige Schwärze bewegte und formte sich. Charity schrie auf, aber ihr Schrei ging im entsetzten Keuchen der anderen unter. Es war ein Ungeheuer. Eine zehnbeinige Bestie aus schwarzbraunem Chitin, die entfernt an einen riesenhaft vergrößerten Käfer erinnerte, gleichzeitig aber ganz anders war, so unbeschreiblich fremd, dass sein bloßer Anblick Charity Schmerzen bereitete. Trotzdem zwang sie sich, ihn genau zu betrachten, denn der Rest vor ihr, der nicht vor Entsetzen und Unglauben zu Eis erstarrt war, war von dem Anblick auf morbide Weise fasziniert. Das Ungeheuer war gigantisch. Wenn sie den Ring, aus dem es hervorkroch (Ring? Es war ein TOR! dachte sie hysterisch, großer Gott, dieses Ding war nichts anderes als ein gottverdammter Materietransmitter), wenn sie diesen Ring als Maßstab nahm, musste er an die fünfzehn Meter lang sein. Sein riesiger, zangenbewehrter Schädel hing gute vier Meter über den eingefrorenen Gestalten der Männer auf dem Bild, die ihn noch gar nicht bemerkt hatten, und jedes einzelne seiner Beine war so dick wie der Körper eines Menschen. Seine Kraft - diese entsetzliche Insektenkraft, die in seinem gepanzerten Leib schlummern mochte - musste ausreichen, einen Sherman-Tank in die Höhe zu heben und zu zerquetschen. Aber es kam noch schlimmer. Dieses Ungeheuer war nicht allein durch das Tor gekrochen - etwas hockte in seinem Nacken. Die Gestalt ähnelte entfernt einem Menschen, aber sie hatte vier Arme und war entschieden zu groß, um wirklich humanoid zu sein. Ihr Körper wirkte wie eine primitive Rüstung, die aus dem gleichen Material wie der Panzer ihres Reittieres zu bestehen schien, und von ihrem Gesicht waren nur die Augen zu erkennen, die die Betrachter selbst von der Videowand herab voller Hass anzustarren schienen. Eine ihrer vier vielfingrigen Hände hielt eine Art Zügel, der mit dem Schädel des Riesenkäfers verbunden war. In den drei anderen lagen schlanke, mattsilbern blinkende Stäbe. Und Charity war mehr als nur sicher, dass es sich dabei um nichts anderes als um Waffen handelte. Drei Stunden, zehn Tassen Kaffee und ungefähr zweihundert Zigaretten später saßen sie zusammen in Beckers Büro, fünf Etagen über dem geheimen Konferenzraum. Ihr Kreis war kleiner geworden - sie hatten noch lange geredet, aber Charity hatte Mühe, sich an alles zu erinnern, was gesagt worden war. Es fiel ihr schwer, ihre Gedanken zu ordnen, und es war fast unmöglich, wirklich zu begreifen, was vor zehn Stunden am Nordpol passiert war und vielleicht jetzt noch dort geschah. »Sie haben es gewusst, nicht wahr?« Charity sah auf und blickte durch einen Schleier aus grauem Zigarettenrauch in Soerensens Gesicht. Sie waren wieder unter sich, die gesamte alte Crew der CONQUEROR, zusammen mit einem sehr schweigsamen jungen Mann, der sich als Lieutenant Terhoven vorgestellt hatte und offensichtlich Bellingers Platz einnehmen sollte. Becker hatte noch lange geredet, und dann war das Gespräch ganz genau so verlaufen, wie Charity es sich vorgestellt hatte. Irgendwann zu seinem Ende hin war das Wort Megatonnen gefallen. Der Wahnsinn begann also, und er hieß Krieg. Als die Runde sich aufzulösen begann, hatte Becker sie und die anderen angewiesen, in sein Büro zu gehen und dort

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