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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Schulter und hielt ihm einen kleinen Zettel hin. Hardwell warf einen flüchtigen Blick darauf, runzelte die Stirn und steckte ihn in die Rocktasche. Er gab sich Mühe, sich nichts von seinen wahren Gefühlen anmerken zu lassen, aber er sah eindeutig betroffen aus. »Schlechte Neuigkeiten?« fragte Charity. Hardwell zögerte. Dann nickte er. »Ja. Aber keine, die Sie betreffen. Ich...« Er wurde wieder unterbrochen, von einem anderen Adjutanten, der sich aber diesmal nicht an ihn, sondern an Charity wandte. »Captain Laird?« Charity nickte. »Ein dringender Anruf für Sie. Drüben, im Büro des Operators.« Der Mann deutete auf eine schmale, offenstehende Tür am gegenüberliegenden Ende des Raumes. Das Zimmer dahinter lag im blauen Halbdunkel eines eingeschalteten Videoschirmes.
    Mike und sie folgten dem jungen Soldaten, während Hardwell diskret zurückblieb und sie so wenigstens der Peinlichkeit enthob, ihm die Tür vor der Nase zuwerfen zu müssen. Der Raum war sehr klein; sein Inneres bestand praktisch nur aus einer gewaltigen, rundum laufenden Computerkonsole, auf der gleich Dutzende von Monitoren prangten. Im Moment war allerdings nur ein einziger davon eingeschaltet. Ein junger Mann saß davor, der sich hastig erhob und den Raum verließ, als er Charity erkannte. Sie wartete, bis Mike die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ließ sich in den noch warmen Sitz fallen und tippte ihren Erkennungscode in das winzige Zahlenfeld unter dem Bildschirm. Der Schriftzug: TOP SECRET - AUTHORIZED PERSONS ONLY verschwand und machte dem Gesicht Commander Beckers Platz, dreidimensional und in Farbe und so besorgt, wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte...»Commander?« »Captain Laird - Gott sei Dank, Sie sind schon da. Dieser Idiot, mit dem ich gerade gesprochen habe, konnte mir nicht einmal sagen, ob...« Er brach abrupt ab, machte eine ärgerliche Geste und atmete tief ein. »Wo sind die anderen?« »Mike... Lieutenant Wollthorpe«, verbesserte sie sich hastig, »ist bei mir. Lieutenant Niles wird in wenigen Minuten eintreffen. Die anderen... Hardwell sagt, es kann eine Stunde dauern.« »Verdammt.« Becker zog eine Grimasse. »Kriegen Sie die Kiste zu dritt hoch?« »Die ENTERPRISE?« Charity schüttelte entschieden den Kopf. »Unmöglich«, sagte sie, in einem Ton, von dem Becker hoffentlich begriff, dass er endgültig war. »Wir können sie vielleicht zu dritt starten, aber ganz bestimmt nicht landen. Nicht in ihrem Rattenloch.« »Eine Stunde.« Becker ignorierte das Wort, mit dem Charity die Bunkeranlage bezeichnet hatte. »Und noch mindestens zwei, bis sie in Jefferson sind. Verdammt, so viel Zeit haben wir nicht mehr!« »Wir brauchen sie aber«, antwortete Charity ruhig. »Die ENTERPRISE ist ein Space-Shuttle, Commander, keine Cessna. Es war riskant genug, die beiden anderen Schiffe zu ihnen zu bringen. Wenn ich mit einer halben Mannschaft versuche, das Schiff in ihren Hangar zu steuern, werde ich ihnen ein hübsches Loch in ihren Berg sprengen - möchten Sie das?« Becker musterte sie finster und schwieg. »Was ist passiert?« fragte Mike, der sich neugierig über ihre Schulter gebeugt hatte. »Diese Flugscheiben...« »Bomben«, sagte Becker. »Es sind verdammte Wasserstoffbomben, Lieutenant.« Charitys Herz setzte für eine Sekunde aus. »Was... haben Sie... gesagt?« stammelte sie. Becker starrte auf einen Punkt irgendwo neben der Kamera. Sein Gesicht war wie Stein, aber in seinen Augen loderte etwas, das Charitys Furcht noch vertiefte. »Zwei unserer Eagles haben versucht, eines dieser Dinger abzuschießen«, sagte er. »Sie haben es geschafft, Captain. Das Ergebnis war eine Atomexplosion, Gott sei Dank weit draußen über dem Meer. Wir wissen noch nichts Genaues, aber unsere Jungs hier schätzen sie auf mindestens fünfzig Megatonnen.« Sein Blick kehrte wieder zur Kamera zurück. Das Funkeln darin war nicht erloschen. »Verstehen Sie jetzt, warum wir keine Zeit mehr haben?« »Bomben?« murmelte Charity. »Aber es sind... über fünfhundert!« »Fünfhundertzwölf«, sagte Becker. »Oder fünfhundertelf, um genau zu sein.« »Aber das ergibt doch keinen Sinn!« flüsterte Mike. Sein Gesicht war grau. Seine Stimme schwankte und hörte sich an wie die eines alten, uralten Mannes. »Warum sollten sie...« »Das weiß ich nicht«, unterbrach ihn Becker. »Verdammt noch mal, niemand weiß, warum sie irgend etwas tun. Tatsache ist, dass diese Dinger im Augenblick dabei sind, sich

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