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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Charity, war der Anblick geradezu absurd normal. Sie spürte nicht einmal etwas von dem Schrecken, der unten in der Halle allgegenwärtig gewesen war. Alle Gespräche, die sie hörte, wurden sehr leise geführt. Der Mann vor dem Fenster drehte sich herum, als sie ihm bis auf drei Schritte nahe gekommen waren. Charity kannte sein Gesicht nicht, aber sein Blick sagte ihr, dass er sie kannte - natürlich. Sie wollte salutieren, der General jedoch winkte ab. »Lassen Sie diesen Unsinn, Captain Laird«, sagte er. »Ich bin General Hardwell. Willkommen bei uns.« Seine Stimme klang kalt, und nicht besonders sympathisch, aber er lächelte. Irgendwo draußen über dem Flughafen begann eine Sirene zu schrillen, dann gesellte sich eine zweite dazu, eine dritte. Charity sah ganz automatisch nach Westen, zur Stadt. Die Lichter New Yorks erhellten noch immer die Nacht. Der Anblick unterschied sich nicht im mindesten von dem, den die Skyline dieser Stadt seit einem halben Jahrhundert bot. Mit ein bisschen Phantasie, dachte sie, konnte man sich einbilden, dass gar nichts passiert wäre. »Irgendwelche Neuigkeiten?« fragte Mike neben ihr. Der General schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Nein. Wir wissen hier nicht mehr als Sie. Sie haben die Übertragung gesehen?« »Ja«, sagte Charity finster. »Welcher Idiot ist auf die Idee gekommen, die Bilder live auszustrahlen. Verdammt, eine Zeitverzögerung von zehn Sekunden hätte gereicht, um diese Panik zu -« Sie sprach nicht weiter, als sie begriff, dass der Mann, dem sie diese Vorhaltungen machte, ungefähr so viel dafür konnte wie sie selbst. Sie lächelte verzeihungsheischend. »Tut mir leid.« Hardwell winkte ab. »Schon gut. Wir sind alle ein bisschen nervös, nicht wahr?« Er lächelte ebenfalls, starrte einen Moment lang an ihr vorbei ins Leere und wurde übergangslos sehr ernst. »Sie waren doch auf diesem Schiff«, sagte er. »Glauben Sie, dass es ... Bomben sind?« Bomben? Charity starrte ihn an. Es dauerte fast zehn Sekunden, bis sie überhaupt begriff, was er meinte. Es war wie ein zweiter, nachträglicher Schock. Bei allem, was sie in den vergangenen zwanzig Minuten gedacht und gefühlt haben mochte - der Gedanke, dass es sich bei den Objekten, die das Sternenschiff ausgespien hatte, um Bomben handeln konnte, war ihr nicht einmal gekommen. Dabei war es so naheliegend! Hastig schüttelte sie den Kopf. »Kaum«, sagte sie. »Es ergäbe ziemlich wenig Sinn, finden Sie nicht?« Aber was, dachte sie, was um alles in der Welt, was dieses verdammte Schiff und seine Absender in den letzten Monaten getan hatten, ergab überhaupt einen Sinn? Trotzdem fügte sie hinzu: »Ich kann es mir nicht vorstellen. Wenn sie uns bombardieren wollten, hätten sie es verdammt viel einfacher anstellen können, nicht wahr?« Die Erklärung klang selbst in ihren eigenen Ohren ziemlich dünn, aber Hardwell gab sich offensichtlich damit zufrieden - zum einen, dachte sie, weil es ganz genau das war, was er hören wollte, und zum anderen, weil sie es war, die es gesagt hatte. Ihre Worte hatten Gewicht, weil sie zu den wenigen Menschen gehörte, die jemals an Bord dieses Schiffes gewesen waren. »Haben Sie den Flughafen deshalb in eine Festung verwandelt?« fragte Mike. Hardwell wich seinem Blick aus. »Wir bereiten alles für eine Evakuierung vor«, sagte er nach einer Weile, ohne direkt auf Mikes Frage zu antworten. »Obwohl ich nicht weiß, wie lange wir sie aufhalten können.« »Sie?« Hardwell deutete mit einer zornigen Kopfbewegung auf die Lichtglocke New Yorks. »Die zehn Millionen Männer und Frauen dort drüben, die aus der Stadt heraus wollen«, antwortete er. »Verdammt, sind Sie so naiv, oder tun Sie nur so, Lieutenant?« Mike tat das einzig Vernünftige - er ignorierte Hardwells gereizten Ton und kam ohne weitere Umschweife auf den eigentlichen Grund ihres Kommens zu sprechen. »Die Maschine ist startklar?« Hardwell nickte und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Die Maschine schon«, sagte er. »Aber die Mannschaft noch nicht. Ich habe Befehl, Sie hier zubehalten, bis Ihre Crew komplett ist. Sie werden in drei Eagles zur Jefferson-Air-Base geflogen.« »Wer fehlt noch?« fragte Mike. »Alle«, antwortete Hardwell gereizt. »Sie und Captain Laird waren die ersten. Lieutenant Niles wird in ein paar Augenblicken mit einem Copter eintreffen. Er ist schon auf dem Weg hierher. Die anderen ... Es kann eine Stunde dauern.« Jemand berührte ihn an der

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