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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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über die gesamte Erde zu verteilen, und zwar in einer Höhe, in der unsere Jets nicht mehr an sie herankommen.« »Und die Abwehrraketen?« Mike kreischte jetzt wirklich. »Die SDI-Satelliten und Laserka...« »Was schlagen Sie vor, Lieutenant?« unterbrach ihn Becker. »Dass wir sie einzeln abschießen?« Mike antwortete nicht mehr, und auch Charity schwieg für endlose, lange Sekunden, in denen sie Beckers Videobild anstarrte, ohne ihn wirklich zu sehen. Ein Gefühl entsetzlicher Hilflosigkeit machte sich in ihr breit. Plötzlich begriff sie, dass sie machtlos waren, dass ihnen ihr ganzer, ungeheuerlicher Militärapparat rein gar nichts mehr nutzte, nicht gegen diese Bedrohung. Selbst wenn sie es geschafft hätten - selbst wenn Becker und seine Männer ein Wunder vollbrachten und sie es irgendwie schafften, diese bösartigen Sternentaler zu eliminieren, bevor sie sich auf die fünfhundert größten Städte der Erde stürzten - Charitys Phantasie weigerte sich einfach, sich vorzustellen, was geschah, wenn fünfhundert Wasserstoffbomben gleichzeitig in der Atmosphäre dieses Planeten explodierten. »Was... tun sie im Moment?« fragte sie. Sie war fast erstaunt, ihre eigene Stimme zu hören. Becker blickte auf irgend etwas außerhalb des Aufnahmewinkels der Kamera, ehe er antwortete. »Sie steigen«, sagte er. »Anscheinend bilden sie eine Art Schild über der ganzen Erde. Wie es aussieht, in fünfzig bis siebzig Meilen Höhe. 
    Wenn sie ihre Geschwindigkeit beibehalten, haben wir noch anderthalb Stunden. Und danach bekommen wir vermutlich die große Rechnung präsentiert.« Es war völlig verrückt - aber für Sekunden wünschte sich Charity nichts mehr, als dass Becker recht hatte, dass in anderthalb Stunden irgendeine schreckliche Insektenfratze auf allen Bildschirmen der Welt erscheinen und die Erde für besetzt erklären würde oder irgendwelche Forderungen stellte, ganz egal, wie absurd sie waren, denn die Alternative war einfach zu schrecklich, um den Gedanken auch nur zu denken. »Hören Sie, Laird«, sagte Becker plötzlich. »Wir haben noch fünfundneunzig Minuten, vielleicht mehr. Sie warten, bis Ihre Mannschaft komplett ist, und dann kommen Sie hierher.« »Und das Schiff?« »Vergessen Sie die ENTERPRISE«, sagte Becker. »Wir haben zwei Schiffe hier in der Basis, aber sie nutzen uns verdammt wenig, wenn niemand da ist, der sie fliegen kann.« Er schaltete ab, ehe Charity eine weitere Frage stellen konnte. Aber es dauerte noch sehr lange, bis sie sich aus dem Sessel erhob und wieder in den Tower hinausging. Sie war - unabhängig von allen Verschlüsselungen und Codes - sehr sicher, dass Hardwell nicht mitgehört hatte, aber vermutlich waren Mike und sie nicht halb so gute Schauspieler, wie sie bis zu diesem Moment geglaubt hatten, denn der General sah sie nur stumm an, und als er sich umwandte und wieder auf seinen einsamen Beobachtungsposten vor der Panoramascheibe zurückkehrte, da hatte sie das Gefühl, einen gebrochenen Mann vor Augen zu haben. Sie selbst fühlte nichts. In ihr war nur Leere. Sie hatte sich oft gefragt, was sie wohl empfinden würde, wenn das Ende der Welt irgendwann einmal gekommen war; entweder das wirkliche Ende der Welt, so wie jetzt, oder das Ende ihres privaten kleinen Kosmos, der Tod, der im Endeffekt für sie das gleiche bedeutete. Ein absurder Gedanke nistete sich hinter ihrer Stirn ein, und er ließ sich auch nicht vertreiben, so sehr sie es versuchte: Wenigstens würde es schnell gehen. Wenn die Aliens ihre Bomben wirklich warfen, war New York zweifellos eines der Ziele - und sie waren der City nahe genug, um bei einer Explosion dieser Stärke kaum mehr mitzubekommen als einen raschen, sehr hellen Blitz, und vielleicht nicht einmal das. 
    Plötzlich kam ihr ihrer aller Situation geradezu aberwitzig vor. Rings um sie herum lief das Leben - fast - normal weiter. Der Tower war erfüllt vom Piepen und Summen der Computer und den gedämpften Stimmen der Männer, die sie bedienten, draußen auf dem Flugfeld starteten und landeten ununterbrochen Maschinen, sie sah einen jungen Mann an sich vorbeihasten und im Vorübergehen lächeln und erwiderte es ganz automatisch. Sie stand dicht neben Mike, aber sie hatte nicht einmal das Bedürfnis, seine Hand zu ergreifen oder ihn zu küssen - keine großen Gesten. Nichts. Sie warteten, das war alles. Hardwell deutete auf einen kleinen Lichtpunkt, der sich dem Flughafen von Osten her näherte. »Die Maschine mit Ihrem

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