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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ließ sich selbst keine Zeit, eines der zahllosen Argumente zu überdenken, die dagegen sprachen, sondern sah fragend zu Mike hinüber. »Schnappen wir sie uns?« Mike erblasste, aber er nickte trotzdem, und zu ihrer Erleichterung erkannte sie auch auf den Gesichtern der beiden Soldaten nur Angst, nicht dieses lähmende Entsetzen, das sie befürchtet hatte. Aber sie wussten ja auch nicht, was sie da vor sich hatten; anders als Mike und Niles sahen sie diese Ungeheuer zum ersten Mal. Wahrscheinlich waren sie einfach nur verwirrt. Niles deutete auf die Häuser auf der anderen Seite des Platzes. »Ich versuche es dort«, sagte er. »Vielleicht kann ich mich in ihren Rücken schleichen, ohne dass sie es bemerken.« Charity nickte, hielt ihn aber zurück, als er loslaufen wollte. »Wie verständigen wir uns?« »Gar nicht«, knurrte Miles. »Ich warte, bis ihr anfangt zu schießen.« »Okay. Nimm einen der Männer mit. Und passt auf - es können noch mehr Kakerlaken da sein.« Niles nickte, winkte einen der Soldaten zu sich heran und deutete mit dem Lauf seines Gewehres nach oben. Charity begriff. Offensichtlich hatte er vor, sich über die Dächer an die Insektenmonster heranzuarbeiten. Sie zogen sich ein Stück weiter in den Schutz der Straße zurück, während Niles und sein Begleiter in einem Haus verschwanden. Charity schätzte, dass sie mindestens fünf Minuten brauchen würden, um ihre Positionen einzunehmen. Sie sah auf die Uhr, entschloss sich, ihnen die doppelte Frist zu gewähren und verdrückte sich in einen Hauseingang. Mike folgte ihr, während der Soldat am Fußende der Treppe zurückblieb, das Gewehr im Anschlag. »Seltsam«, sagte Mike plötzlich. Charity sah ihn an. »Was?« »Das da.« Mike deutete auf den Soldaten. »Das hier ist ein historischer Augenblick, nicht?« Er lachte spöttisch. »Der erste Kontakt zwischen Menschen und einer  Außerirdischen Lebensform. Und was tun wir? Wir schießen auf sie.« »Es ist nicht der erste Kontakt«, widersprach Charity unwillig. Großer Gott, worauf wollte er hinaus? »Der erste Kontakt fand am Nordpol statt«, fügte sie hinzu. »Leider können wir die Überlebenden nicht mehr fragen, wie er genau ausgesehen hat!« »Trotzdem ist es Wahnsinn«, beharrte Mike. »Wir sollten... wenigstens miteinander sprechen, statt aufeinander zu schießen.« Charity erwiderte nichts, sondern starrte zum hundertsten Male auf ihre kaputte Uhr und ärgerte sich, dass sie es schon wieder vergessen hatte. Sie versuchte einzuschätzen, wie lange Niles und der Soldat schon weg waren, und gestand sich mit einem leisen Gefühl von Erschrecken ein, dass sie es nicht konnte.  Und vielleicht hat auch er recht , wisperte eine dünne, aber sehr aufdringliche Stimme hinter ihrer Stirn. Wir waren es, die ihr Schiff dort oben im All quasi gekapert haben. Wir waren es, die Soldaten und Bomben zum Nordpol geschafft haben. Wir haben Raketen mit Atomsprengköpfen auf ihr Schiff gerichtet.  Plötzlich wurde irgendwo über ihr ein Fenster geöffnet, sehr vorsichtig, aber doch nicht so leise, dass sie es nicht gehört hätte. Sie sah auf und erblickte einen schlanken, schwarzen Arm, dann ein dunkles Gesicht, das auf die Straße hinunterblickte. Charity erschrak, gleichzeitig packte sie Zorn. Niles schien es darauf angelegt zu haben, von den Außerirdischen entdeckt zu werden. Immerhin war Niles umsichtig genug, nicht nach ihnen zu rufen, sondern ihnen nur mit Gesten zu verstehen zu geben, dass sie zu ihm kommen sollten. Charity presste ärgerlich die Lippen aufeinander. Was zum Teufel tat er da? Sie hatte ihn auf dem halben Wege zum anderen Ende des Platzes gewähnt. Die Vorstellung, einen Angriff - ganz egal, gegen wen - zu führen und sich auf eine Rückendekkung zu verlassen, die es nicht gab, gefiel ihr nicht. Trotzdem zögerte sie nur noch einen Moment, sich aus ihrer Deckung zu lösen und zusammen mit Mike und dem zweiten Soldaten zu der Tür zu laufen, in der Niles und sein Begleiter verschwunden waren. Für zwei, drei endlose Sekunden waren sie ohne Deckung. Aber sie hatten Glück: Alles blieb still. Mike deutete mit dem Lauf seiner Maschinenpistole in den Hausflur hinein. Hier drinnen herrschte noch Nacht, die das bisschen dunkelgrauer Dämmerung, das durch die Türritzen und das Fenster hereinsickerte, schon nach wenigen Schritten aufsog. Immerhin konnte sie weit genug sehen, um zu erkennen, dass sich der Flur vor ihnen teilte, einer führte weiter ins

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