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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er endlich begriff. »Sie meinen...« »Ich meine«, unterbrach ihn Charity gereizt, »dass ganz genau das passiert ist, was Sie und Ihre Kollegen seit einem halben Jahrhundert befürchtet haben. Die elektromagnetische Schockwelle der Bomben hat ihre ganze schöne Kriegselektronik zerstört.« Ja , dachte sie müde, Niles hatte nur zu recht gehabt, und verdammt noch mal, sie hätten es wissen müssen. Die Fremden hatten sie entwaffnet, mit einem einzigen, gewaltigen Hieb, der höchstwahrscheinlich die ganze Welt getroffen hatte.  Jetzt, im nachhinein, gehörte nicht einmal besonders viel Phantasie dazu, sich auszurechnen, was passiert war: Die Bomben waren hoch genug gewesen, die Erdoberfläche durch ihre Explosion nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, aber wahrscheinlich hatten sie alles vom Himmel gefegt, was sie in den vergangenen fünfzig Jahren jemals dort hinaufgeschossen hatten, Beckers heißgeliebte SDI-Stationen und ihre russischen Gegenstücke ebenso wie jeden verdammten Wetter- und Nachrichtensatelliten, und höchstwahrscheinlich auch die Orbitstadt, falls die Druckwelle ihr nicht einen Tritt verpasst und sie auf eine Reise ohne Wiederkehr in Richtung Alpha Centauri geschickt hatte. Die wirkliche, verheerende Wirkung dieser ungeheuerlichen Explosion von über fünfhundert Wasserstoffbomben aber hatten die allermeisten Menschen wahrscheinlich noch gar nicht begriffen, so wenig wie Hardwell, der sie noch immer aus großen Augen anstarrte und vergeblich darauf wartete, dass sie weitersprach. Wahrscheinlich saßen sie jetzt überall auf der Welt im Dunkeln - so wie die zehn Millionen Ahnungslosen drüben in New York - und warteten darauf, dass die Lichter wieder angingen. Sie würden nicht wieder angehen. Der NEMP, das Schreckgespenst aller Nuklearstrategen, die ungeheuerliche elektromagnetische Schockwelle einer Atomexplosion, hatte ihn ein für allemal abgeschaltet. Charity hatte keine Ahnung, wie stark er gewesen war, aber sie war sehr sicher, dass er - begonnen mit dem Mikrochip in ihrer Armbanduhr bis hin zum Norad-Computer unter den Rockys - alles zerstört hatte, was auch nur entfernt nach Elektronik aussah. Und keiner von ihnen hatte bisher wirklich begriffen, was das bedeutete; sie selbst eingeschlossen. »Dann... dann müssen wir die Generatoren reparieren«, stammelte Hardwell. »Wir haben Techniker hier, und...« »Sparen Sie sich die Mühe«, unterbrach ihn Charity leise. »Da ist nichts mehr zu reparieren, General.« Begriff er denn immer noch nicht, dass hier nicht einfach nur ein paar Sicherungen durchgebrannt waren?  »Schicken Sie Ihre Leute lieber in die Keller oder besser gleich in die Museen. Sie sollen nachsehen, ob irgendwo noch ein paar Röhrengeräte herumstehen. Vielleicht funktionieren sie noch.« Hardwell schürzte kampflustig die Lippen, aber Charity drehte sich einfach um und ließ ihn stehen, um endgültig zu Mike hinüberzugehen. Niles schloss sich ihr an. Mike war mit seiner Erste-Hilfe-Aktion fertig, als sie neben ihm anlangten. Der Mann, den er versorgt hatte, sah übel aus. Seine Stirn und seine rechte Schläfe waren eine einzige Wunde, und auf dem Radarpult, vor dem er lag, klebte überall Blut. Aber er versuchte aus eigener Kraft auf die Füße zu kommen, und irgendwie schaffte er es sogar, sich in den Sessel hochzustemmen. »Er hat es immer noch nicht begriffen, wie?« Mike deutete mit einer Kopfbewegung auf Hardwell, der mit überschnappender Stimme nach irgend jemandem schrie, der sich gefälligst um dieses verdammte Licht kümmern sollte.  »Doch«, antwortete Charity. Für einen ganz kurzen Moment fühlte sie sich schwach und unsagbar allein, trotz der Nähe all dieser Menschen. »Was tun wir?« fragte Niles. Mike sah ihn ratlos an. »Ich meine - bleiben wir hier?« »Nein«, antwortete Charity spöttisch. »Wir warten auf den nächsten Bus und fahren zurück in die Stadt, was denn sonst?« Niles' Blick war wie Eis, aber er erwiderte nichts, und Charity hatte das sichere Empfinden, dass es sehr klug von ihm war, so zu handeln. Sie war niemals unbeherrscht oder gar jähzornig gewesen, aber im Augenblick hatte sie das Gefühl, ihm schlicht weg an die Kehle springen zu müssen, wenn er nur noch ein einziges Wort sagte. Großer Gott - was sie tun sollten?! Was konnten sie tun?  Nichts, verdammt noch mal. Und die Frage war auch gar nicht, was sie tun würden, sondern vielmehr, was die anderen tun würden. »Du

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