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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Hand – bereit, auszusteigen, als er sich noch einmal umdrehte und dem Domherrn Parfitt auf die Brust tippte.
    «Monsieur le docteur dort drüben sagte vorhin, daß all das» - seine Hand legte sich auf den Magen des Domherrn, und der Domherr stöhnte – «nur eine Residenz ist. Sagen Sie, wenn Sie in Ihrem Haus einen Einbrecher vorfinden, was würden Sie tun? Ihn erschießen, oder etwa nicht?»
    «Nein!» schrie der Domherr. «Nein, natürlich nicht! Ich meine – nicht in diesem Land.»
    Doch die letzten Worte hatte er in die Luft gesprochen, die Tür des Abteils knallte zu.
    Der Geistliche, der Rechtsanwalt und der Arzt waren allein.
    Die vierte Ecke im Abteil war frei.

Etwas ist faul

    Mrs. St. Vincent rechnete. Ein- oder zweimal seufzte sie, und ihre Hand stahl sich zu ihrer schmerzenden Stirn. Zahlen zu addieren hatte sie immer gehaßt. Unglücklicherweise schien ihr Leben im Augenblick nur aus einer bestimmten Art von Zahlen zu bestehen. Das Zusammenzählen kleiner notwendiger Ausgabenposten ergab jedesmal eine Gesamtsumme, die sie immer wieder überraschte und entsetzte.
    Sicherlich konnte sie nicht so hoch sein! Sie begann noch einmal von vorne. Sie hatte sich bei einem Pfennigbetrag geirrt, sonst stimmte alles.
    Mrs. St. Vincent seufzte wieder. Ihr Kopfweh war jetzt wirklich sehr schlimm. Dann blickte sie auf. Ihre Tochter Barbara war ins Zimmer gekommen. Sie war ein außergewöhnlich hübsches Mädchen, hatte das zarte Gesicht ihrer Mutter und auch die gleiche stolze Kopfhaltung, aber ihre Augen waren dunkel statt blau, und sie hatte einen anderen Mund, einen trotzigen roten Mund, der nicht ohne Reiz war.
    «Ach, Mutter!» rief sie. «Kämpfst du immer noch mit diesen schrecklichen alten Rechnungen? Wirf sie doch ins Feuer!»
    «Wir müssen wissen, woran wir sind», antwortete Mrs. St Vincent unsicher.
    Das Mädchen hob die Schultern.
    «Wir sitzen immer in derselben Klemme», sagte sie trocken. «Verdammt knapp bei Kasse.
    Abgebrannt bis auf den letzten Penny, wie gewöhnlich.»
    Mrs. St Vincent seufzte.
    «Ich wünschte...», begann sie und schwieg dann.
    «Ich muß mir Arbeit suchen», sagte Barbara in energischem Ton. «Und zwar schnell.
    Schließlich habe ich einen Steno- und Schreibmaschinenkurs absolviert Aber wie ich merke, hat das eine Million Mädchen auch getan. ‹Was für Erfahrungen haben Sie?› Dann stottere ich: ‹Nun, eigentlich...› Und schon heißt es ‹Vielen Dank, guten Tag. Wir geben Ihnen Bescheid.› Aber sie geben einem nie Bescheid! Ich muß etwas anderes finden. Irgend etwas!»
    «Nicht jetzt, meine Liebe», bat ihre Mutter. «Warten wir noch etwas.»
    Barbara trat ans Fenster und blickte hinaus, ohne die schäbigen Häuser gegenüber wahrzunehmen.
    «Manchmal bedaure ich es», sagte sie langsam, «daß Amy mich letzten Winter mit nach Ägypten nahm. O ja, ich weiß, es hat mir großen Spaß gemacht – das einzige Mal, daß ich so etwas erlebt habe. Und es wird wohl auch das einzige Mal bleiben. Ich habe es genossen -
    richtig genossen. Aber es hat mich auch aus der Bahn geworfen. Ich meine – hierher zurückzukommen...»
    Sie deutete mit einer alles umfassenden Geste durch das Zimmer. Mrs. St Vincent folgte ihrer Hand mit den Augen und zuckte zusammen. Es war ein typisches billiges möbliertes Zimmer.
    Eine staubige Aspidistra, pompöse Möbel, eine geschmacklose Tapete, die an manchen Stellen verschossen war. Es gab Anzeichen dafür, daß sich der Geschmack der Mieter gegen den der Vermieterin durchzusetzen versucht hatte. Ein oder zwei Porzellanfiguren standen da, mit Sprüngen und geklebten Stellen, so daß ihr Wert gleich Null war, jemand hatte ein Stuck Stickerei über die Sofalehne geworfen, und ein Aquarell hing da, das ein junges Mädchen in der Mode von vor zwanzig Jahren zeigte und dem Mrs. St. Vincent auch heute noch ähnlich sah.
    «Es wäre nicht so schlimm», fuhr Barbara fort, «wenn wir nichts anderes gewohnt wären. Aber die Erinnerung an ‹Ansteys›...»

    sie brach ab, weil sie nicht den Mut hatte, über das geliebte Haus zu sprechen, das den St. Vincents Jahrhunderte gehört hatte und jetzt im Besitz von fremden Leuten war.
    «Wenn Vater nicht... wenn er nicht spekuliert... wenn er sich nicht Geld geliehen hätte...»
    «Meine Liebe», sagte Mrs. St. Vincent «Dein Vater war in keinem Sinne des Wortes ein Geschäftsmann.»
    Sie sagte es in einer freundlichen, endgültigen Art, und Barbara ging zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuß. «Meine

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