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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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ihrem Blumenstrauß ins Haus ging, spürte sie eine leichte Unruhe. Dick Windyfords Worte kamen ihr in den Sinn, als hätte er sie in diesem Moment wiederholt: «Dieser Mann ist ein völlig Fremder für dich. Du weißt überhaupt nichts über ihn.»
    Das stimmte. Was wußte sie von ihm? Gerald war immerhin vierzig. In vierzig Jahren mußte eine Frau in seinem Leben eine Rolle gespielt haben ...

    Alix schüttelte ungeduldig den Kopf. Sie durfte solchen Gedanken keinen Platz einräumen.
    Sie hatte ein viel brennenderes Problem. Sollte sie ihrem Mann erzählen, daß Dick angerufen hatte, oder nicht? Es war ja möglich, daß Gerald ihn sowieso im Dorf getroffen hatte. In diesem Fall würde er es sicher, sobald er nach Hause kam, erwähnen. Dann wäre die Sache ohne ihr Zutun erledigt. Wenn nicht, was dann? Alix entschied, daß sie lieber nichts sagen würde. Wenn sie ihrem Mann davon erzählte, würde er sicher vorschlagen, Dick einzuladen.
    Dann müßte sie ihm erklären, daß Dick sich schon selbst einladen wollte, daß sie aber eine Ausrede gebraucht hatte, um sein Kommen zu verhindern. Und wenn Gerald sie dann fragen würde, weshalb sie das getan habe – was sollte sie dann sagen? Ihm ihren Traum erzählen? Er würde doch nur lachen, oder, was noch schlimmer wäre, er würde sagen, er verstehe nicht, warum sie diesem Traum eine derartige Bedeutung zukommen ließ.
    Endlich beschloß Mix, nichts zu erwähnen. Es war das erste Geheimnis, das sie vor ihrem Mann hatte, und sie war nicht glücklich dabei.

    Als sie hörte, wie Gerald kurz vor dem Mittagessen aus dem Ort zurückkam, eilte sie in die Küche, und um ihre Verlegenheit zu verbergen, gab sie sich hier sehr beschäftigt. Sie merkte sofort, daß Gerald Dick Windyford nicht getroffen hatte. Mix war erleichtert und beklommen zugleich. Jetzt war sie zur Verschwiegenheit verdammt.
    Erst am Abend nach dem Essen, als sie in dem eichengetäfelten Wohnzimmer saßen, fiel Alix das Notizbuch wieder ein.
    «Hier hast du etwas, mit dem du die Blumen gegossen hast», sagte sie und warf es ihm in den Schoß.
    «Das habe ich wohl in den Randbeeten verloren, was?»
    «Ja. Und jetzt kenne ich alle deine Geheimnisse.»
    «Nicht schuldig», lachte Gerald und schüttelte den Kopf.
    «Wie steht's mit deinem Vorhaben heute abend um neun Uhr?»
    «Ach, das?» Er schien einen Augenblick etwas überrascht, dann lächelte er, als ob ihm irgend etwas ganz besonderen Spaß machte. «Es ist eine Verabredung mit einem außergewöhnlich netten Mädchen, Alix. Sie hat braunes Haar, blaue Augen und ist dir sehr ähnlich.»
    «Ich verstehe nicht», antwortete Alix mit vorgetäuschter Strenge. «Du weichst mir aus.»
    «Nein, das tue ich nicht. Spaß beiseite – ich wollte nur nicht vergessen, heute abend einige Negative zu entwickeln. Ich möchte gern, daß du mir dabei hilfst.»
    Gerald Martin war ein begeisterter Fotograf. Er besaß eine altmodische Kamera mit hervorragenden Objektiven und entwickelte seine Filme in einem kleinen Keller selbst, den er als Dunkelkammer eingerichtet hatte.
    «Und das muß genau um neun Uhr sein», neckte ihn Alix.
    «Mein liebes Kind», erwiderte Gerald, und eine Spur Gereiztheit lag in seiner Stimme, «man sollte eine Sache immer für eine ganz bestimmte Zeit planen. Dann erledigt man seine Arbeit ordnungsgemäß.»
    Alix saß eine oder zwei Minuten still und beobachtete ihren Mann, wie er in einem Sessel lag und rauchte, betrachtete den zurückgeworfenen dunklen Kopf, die klar gezeichneten Linien seines glattrasierten Gesichts, die gegen den düsteren Hintergrund abstachen. Und plötzlich, aus heiterem Himmel, überfiel sie eine Welle der Panik, und bevor sie sich zurückhalten konnte, rief sie: «Ach, Gerald! Ich wünschte, ich wüßte mehr über dich!»
    Ihr Mann wandte sich ihr mit erstauntem Gesicht zu.
    «Aber, meine liebe Alix, du weißt alles über mich. Ich habe dir von meiner Jugendzeit in Northumberland erzählt, von meinem Leben in Südafrika und von den letzten zehn Jahren in Kanada, die mir Erfolg brachte.»
    «Ach, Geschäfte», meinte Mix wegwerfend.
    Plötzlich lachte Gerald auf.

    «Ich weiß, was du meinst – Liebesgeschichten. Ihr Frauen seid doch alle gleich. Etwas anderes interessiert euch nicht»
    Mix fühlte, wie ihr der Hals trocken wurde, während sie undeutlich murmelte: «Nun, aber es muß doch – Liebesgeschichten gegeben haben. Ich meine, wenn ich nur wüßte ...»
    Wieder trat minuteniang Stille ein. Unwillig runzelte Gerald

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