Die besten Stories
Ruinen.«
»Was sagte er?«
»Nicht viel. Er behauptete, allein zu sein. Ganz auf sich gestellt.«
»Und Sie haben nicht bemerkt, daß er eine Maschine war? Er redete wie ein normaler Mensch? Nie sind Sie mißtrauisch geworden?«
»Er sagte nicht viel. Ich habe nichts Ungewöhnliches bemerkt.«
»Es ist seltsam, daß es Maschinen gibt, die dem Menschen so ähnlich sind, daß man von ihnen genarrt wird. Fast lebendig. Ich frage mich, wohin das führen wird.«
»Sie tun das, wofür die Yankies sie entworfen haben«, warf Tasso ein. »Man hat sie gebaut, um alles Lebendige zu jagen und zu vernichten. Menschliches Leben. Wo immer sie darauf stoßen.«
Hendricks sah Klaus aufmerksam an. »Warum haben Sie gefragt? Woran denken Sie?«
»An nichts«, erwiderte Klaus.
»Klaus hält Sie für die Zweite Variante«, ertönte hinter ihnen Tassos gleichgültige Stimme. »Er läßt Sie nicht aus den Augen.«
Klaus errötete. »Warum nicht? Wir schicken einen Kurier zu den Stellungen der Yankies und er kommt zurück. Vielleicht hat er geglaubt, mit uns das Große Los zu ziehen.«
Hendricks lachte rauh. »Ich kam von den UN-Bunkern. In meiner Nähe befanden sich ständig Menschen.«
»Vielleicht sahen Sie eine Gelegenheit, in die sowjetischen Linien einzudringen. Vielleicht sahen Sie eine Chance. Vielleicht…«
»Die sowjetischen Linien waren bereits überrollt. Ihre Stellungen wurden erobert, bevor ich meinen Kommandobunker verließ. Vergessen Sie das nicht.«
Tasso schob sich an seine Seite. »Das beweist überhaupt nichts, Major.«
»Wie das?«
»Es scheint, daß es zwischen den einzelnen Varianten kaum Verständigung gibt. Jede wurde in einer anderen Fabrik hergestellt. Sie arbeiten offenbar nicht zusammen. Sie hätten demnach zu den sowjetischen Linien aufbrechen können, ohne etwas von den Erfolgen der anderen Varianten zu ahnen. Und sogar ohne die anderen Varianten zu kennen.«
»Woher wissen Sie eigentlich so viel über die Klauen?« fragte Hendricks.
»Ich habe sie gesehen. Ich habe sie beobachtet, als sie die sowjetischen Bunker übernommen haben.«
»Du weißt wirklich sehr viel«, bemerkte Klaus. »Aber in Wirklichkeit hast du doch nur wenig zu sehen bekommen. Seltsam, daß du ein solch hervorragender Beobachter sein sollst.«
Tasso lachte. »Mißtraust du jetzt mir?«
»Vergessen wir’s«, erklärte Hendricks. Schweigend gingen sie weiter.
»Müssen wir den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen?« fragte Tasso schließlich. »Ich bin daran nicht gewöhnt.« Sie blickte sich in der Ascheebene um, die sich so weit man sehen konnte erstreckte. »Wie schrecklich das alles ist.«
»Es ist überall so«, versicherte Klaus.
»Auf eine Art wünsche ich, daß du im Bunker gewesen wärest, als der Angriff begann.«
»Wenn nicht ich, dann wäre jemand anders bei dir gewesen«, brummte Klaus.
Tasso lachte, steckte die Hände in ihre Taschen. »Das glaube ich auch.«
Sie marschierten weiter und beobachteten sorgfältig die öde Ebene aus stummer Asche, die sie umgab.
Die Sonne begann unterzugehen. Hendricks marschierte langsam weiter und winkte Tasso und Klaus zurückzubleiben. Klaus duckte sich und stützte den Gewehrkolben auf den Boden.
Tasso setzte sich mit einem Seufzer auf einen Betonblock. »Das tut gut.«
»Sei still«, befahl Klaus scharf.
Hendricks kletterte die Anhöhe hinauf, die vor ihm lag. Jene Anhöhe, die der Russe einen Tag zuvor erklommen hatte. Hendricks legte sich nieder und beobachtete durch das Fernglas das vor ihm liegende Gelände.
Es war nichts zu entdecken. Nur Asche und ab und zu ein paar Bäume. Aber dort, nicht mehr als fünfzig Meter entfernt, befand sich der Eingang zu ihrem vorgeschobenen Kommandobunker. Der Bunker, von dem er aufgebrochen war. Hendricks beobachtete schweigend weiter. Keine Bewegung zeigte sich. Kein Anzeichen von Leben. Nichts rührte sich.
Klaus schob sich näher an ihn heran. »Wo ist er?«
»Dort unten.« Hendricks reichte ihm das Fernglas. Ascheschleier drifteten über den abendlichen Himmel. Die Welt begann sich in Dunkelheit zu hüllen. Es würde nicht mehr lange bis zum Anbruch der Nacht dauern.
»Ich sehe nichts«, erklärte Klaus.
»Dieser Baum dort. Der Stumpf. Bei dem Steinhaufen. Der Eingang befindet sich rechts neben dem Haufen.«
»Wenn Sie es sagen, wird es wohl stimmen.«
»Sie und Tasso geben mir von hier Rückendeckung. Sie werden die ganze Strecke bis zum Bunkereingang beobachten können.«
»Sie wollen allein
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