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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nicht aufgehoben worden war.
     
    *
     
    Drei Tage vor der Hinrichtung, die im Dezember 1977 stattfinden sollte, unternahmen die siebzehn Männer einen Massenausbruch aus ihren Todeszellen.
    In einem Dutzend Städte brachen daraufhin Unruhen und Tumulte aus, und Delegationen von Frauen forderten schärfste Strafen für die verantwortlichen Gefängniswärter und sofortige Wiederergreifung und Hinrichtung der geflüchteten Männer.
    »Und ich dachte, diese Frauen wären für Frieden und Eintracht«, seufzte Jefferson Dayles. Aber er sagte es im privaten Kreis zu Kay. Öffentlich versprach er, daß alle erforderlichen Schritte unternommen würden.
    Am zweite Tag nach dieser Verkündung traf ein Brief an ihn ein. Er lautete:
     
    Zelle 676, Kaggat-Gefängnis
    27. Januar 1978
    Hochverehrter Herr Präsident,
    Ich habe erfahren, daß mein Ehemann einer der siebzehn zum Tode Verurteilten war, und ich weiß, wo er und die anderen sich versteckt halten. Schnellstes Handeln ist vonnöten, wenn sein Leben gerettet werden soll.
    Anrella Pendrake
     
    Kay wartete mit funkelnden Augen, bis er die Botschaft gelesen hatte. Dann reichte sie ihm einen Bericht vom FBI, der folgendermaßen lautete:
     
    »Die allgemeine Verwirrung, die bei der Verhaftung dieser Männer herrschte, war außerordentlich. Von keinem von ihnen wurden Fingerabdrücke genommen, bis zum Tag nach der Verurteilung. Kurze Zeit später gingen sämtliche Originalphotos und Fingerabdrücke verloren. Das Verschwinden dieser Dokumente wurde erst bemerkt, als die Gefangenen zu einem Maximum-Sicherheits-Zuchthaus transportiert wurden, und es erscheint besonders bedeutungsvoll, daß der Omnibus, der hierzu diente, auf dem Wege zum Zuchthaus in einen Graben fuhr. Mehrere der Gefangenen behaupteten später, daß ein Mann zu dieser Zeit verschwand und gegen einen anderen ausgetauscht wurde. Die Beamten des neuen Zuchthauses waren nicht geneigt, dieser phantastischen Geschichte Glauben zu schenken, um so mehr, als keiner der Siebzehn den Versuch unternahm, sich als unschuldiges Opfer eines solchen Austausches auszugeben. Um weitere derartige Unruhen zu unterbinden, wurden die Verurteilten getrennt ...«
     
    Kay unterbrach ihn an dieser Stelle. »Es muß Pendrake gewesen sein, der als neuer Mann in die Gruppe eingeschmuggelt wurde. Es ist völlig unmöglich, daß er an jenen Straßenunruhen teilgenommen haben kann. Wir müßten einen Zufall sondergleichen voraussetzen ...«
    »Aber wie haben sie ihn gefunden, wenn es uns nicht gelungen ist?« warf Präsident Dayles ein.
    Kay schwieg. Schließlich: »Wir machen uns lieber auf den Weg und unterhalten uns mit jener Frau«, sagte sie.
    Die Zelle war bei weitem nicht so bequem, wie er es ursprünglich angeordnet hatte. Jefferson Dayles nahm sich in Gedanken vor, die Verantwortlichen hierfür schwer zu tadeln, und wandte dann seine Aufmerksamkeit der blassen Person zu, die Anrella Pendrake hieß.
    Es war das erste Mal, daß er sie Angesicht zu Angesicht sah. Und er fühlte sich trotz ihrer bleichen Erscheinung von ihr beeindruckt. Es war etwas an ihren Augen, das den Beschauer unwillkürlich beunruhigte. Es war nach diesem ersten Eindruck eine Überraschung für ihn, ihre stumpfe, ausdruckslose Stimme zu vernehmen. Sie schien niedergeschlagener zu sein, als sie aussah.
    Anrella Pendrake sagte: »Ich halte es für richtig, Sie zu verständigen. Jim hält sich in der großen kalifornischen Wüste versteckt. Die Ranch befindet sich etwa vierzig Meilen nördlich der Ortschaft Mountainside ...« Sie brach ab. »Bitte fragen Sie mich nicht nach den Umständen und Beweggründen seines Tuns bei der Parade. Das einzig Wichtige ist, dafür zu sorgen, wenn Sie ihn aufspüren, daß er nicht ums Leben kommt.« Sie lächelte müde. »Wir glaubten ursprünglich, daß wir durch ihn die Weltgeschichte beeinflussen könnten. Ich fürchte, wir haben unsere Fähigkeiten weit überschätzt.«
    Kay sagte: »Mrs. Pendrake, es ist von ungeheurer Wichtigkeit für uns, zu erfahren, wie Sie es fertiggebracht haben, Ihren Ehemann zu finden, wenn wir trotz größter Anstrengung aller amerikanischer Geheimdienste nicht den geringsten Erfolg hatte.«
    Die Frau in der Zelle lächelte zum ersten Mal seit Beginn des Interviews belustigt. »Als wir Jim zum ersten Mal in unserer Gewalt hatten«, sagte sie, »haben wir ihm ein winziges Transistorgerät in die Schultermuskeln eingesetzt, ohne daß er es wußte. Es sendet ein Signal aus, das wir empfangen können.

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