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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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müssen, daß die Ragnarök-Organisation auch in ihren Ländern, besonders in den Balkanstaaten, äußerst aktiv ist – so zum Beispiel in Zagreb, Warschau, Istanbul und sogar Moskau. Folgendes haben wir gemeinsam mit ihnen herausgefunden: Berufsmäßige Attentäter von Ragnarök verüben zur Zeit im Durchschnitt pro Woche tausend Meuchelmorde in Osteuropa, achthundert in Westeuropa, und etwa dreihundert auf dem amerikanischen Kontinent.«
    »Wie steht dies mit den Ermittlungen über den Motor und über das Verschwinden der sieben Wissenschaftler im Zusammenhang, deren Leichen und Familien in den Vereinigten Staaten bis heute nicht aufgefunden worden sind?« fragte Lipton vom Bundeskriminalamt.
    »Wir haben uns Ihren Ratschlägen gemäß auf Europa konzentriert und von jedem Bezirk eine Mordkarte angefertigt«, lautete die Antwort. »Und während die Propagandawagen mit ihren Plakaten herumfuhren, und mehr und mehr Menschen mit dem Versprechen reicher Belohnung für sachdienliche Hinweise angesprochen wurden, notierten wir täglich die Zahl der neuen Morde, die von unseren und den europäischen Geheimdiensten laufend ermittelt wurden. Wir gingen bei diesen Analysen von der Überlegung aus, daß die Ragnarök-Gruppe in dem Gebiet die meisten Meuchelmorde ausführen würde, in dem die meisten Informationen über die Maschine zu finden waren.«
    Er sah die beiden Männer mit einem grimmigen Lächeln an.
    »Ich habe nunmehr zu berichten, meine Herren, wenn auch mit gemischten Gefühlen, daß die Zahl der Morde während unserer Volksbefragungskampagne in zwei weit voneinander entfernten Gebieten über alle normalen Grenzen hinaus angewachsen ist. Die beiden Gebiete sind Hohenstein in Sachsen und Latsky in Bulgarien.«
    »Bulgarien!« Liptons Stimme drückte Überraschung aus.
    Ned Hoskins meinte: »Die Ragnarök-Bande gewinnt dadurch Anhänger, daß sie der Bevölkerung stets das verspricht, was die Leute besonders ersehnen. Einem vom Kommunismus beherrschten Volk wird Befreiung vom Kommunismus versprochen, wenn es darüber unglücklich ist; einem kapitalistischen Land wird Reichtum für alle vorgegaukelt. Besonders leichtes Spiel haben sie mit dem Rassenproblem. Ich nehme an, daß es in dem bulgarischen Bezirk eine besonders große Menge von Unzufriedenen gibt, die den Ragnarök-Agenten besonders viel Sympathie entgegengebracht haben. Ich bin jedoch überzeugt, daß das Oberhaupt der Organisation weder in Hohenstein, noch in Latsky sitzt, sondern daß sie diese beiden abgelegenen Orte lediglich als ihre interplanetarischen Operationsbasen benutzt haben.«
    Der General sah ihn aus verengten Augen an. »Genau so ist es. Wir vermuten, daß die Oberleitung in einer der großen Weltstädte sitzt – in Paris, Genua, London, oder vielleicht sogar in New York. Wir haben die beiden Gebiete mit Unterstützung der Ostbehörden einer genauen Untersuchung unterzogen. Am dritten unserer Nachforschungen fanden wir bei Hohenstein einen luxuriös eingerichteten ehemaligen Bergwerksstollen, der offensichtlich kurz zuvor in überstürzter Eile geräumt worden war.
    Die Befragung der Bevölkerung des Ortes ergab«, fuhr der Offizier fort, »daß eine seltsame, zeppelinförmige Maschine nachts in der Nähe der verlassenen Mine gesehen worden war.«
    »Du lieber Himmel!«
    Hoskins war sich kaum bewußt, daß er den Ausruf ausgestoßen hatte. Er erkannte nach einem Moment der Leere, daß er dem General mit wachsender Ungeduld zugehört hatte. Er hatte den zunehmenden Drang verspürt, es der Worte genug sein zu lassen und mit der eigentlichen Suche fortzufahren. Doch jetzt ...
    Es war soweit. Die Suche war vorüber, oder fast vorüber. Die Vorrunde war gespielt und gewonnen worden.
    »Sir«, sagte er herzlich, »Sie haben eine außerordentliche Leistung vollbracht.«
    »Ich bin noch nicht fertig.« Der Offizier lächelte breit. »Es kommt noch besser.«
    Er fuhr fort: »Wir haben drei Briefe erhalten – aus einer Menge von vielen Tausenden –, die unzweifelhaft von Belang sind. Der dritte und wichtigste von ihnen stammt von einer Frau Kreigmeier in Latsky in Bulgarien. Er traf erst gestern nacht hier ein.«
    »Meine Herren« – seine Stimme klang leise, doch zuversichtlich – »bis Ende dieser Woche werden Sie über alle Informationen verfügen, die auf diesem Kontinent noch zu finden sind.
    Natürlich«, schloß er, »wird Ragnarök alle Anstrengungen gemacht haben, sämtliche Anhaltspunkte und Unterlagen zu vernichten und

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