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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Nationen, in Gestalt einer im Verborgenen tätigen Schattenregierung. Der Name an sich bringt dieses Ziel bereits klar zum Ausdruck: Götterdämmerung, der Sturz der herrschenden Götter, der existierenden Weltordnung, die Erschütterung des globalen Gleichgewichts. Ein Prozeß, der durch die Spannungen unserer Zeit äußerst begünstigt und früher oder später vermutlich zwangsläufig von selbst eingetreten wäre, wird von einigen genialen, kriminellen Elementen zu ihrem eigenen Vorteil benützt und in der Tat künstlich herbeigeführt und künstlich beschleunigt. Das ist nicht dasselbe. Würde die Renaissance natürlich ablaufen, so hätte die Menschheit die Chance einer besseren Zukunft. So jedoch fällt sie einer Macht zum Opfer, die schlimmer sein wird als die Nazis oder die Kommunisten, weil sie nämlich über keine Ideologie verfügt, die im Laufe der Zeit bald zu Widersprüchen Anlaß geben und damit zur Schwächung von innen führen würde. Und solange dieses Ziel nicht erreicht ist, werden die Anführer ihr möglichstes tun, ihren untergeordneten Rängen eine Diät aus schwerer Arbeit, harten Lebensbedingungen und viel Hoffnung zu füttern. Sie haben noch nicht genügend Zeit gehabt, um sich hier oder irgendwo im Weltraum solide Stützpunkte zu errichten. Ich halte es deshalb für das Beste, wenn wir beide unverzüglich in die Staaten zurückkehren. Wir haben eine ganze Menge zu tun.«
     
    *
     
    Es war drei Tage später.
    Präsident Dayles befand sich auf dem Weg nach Mountainside in Kalifornien. Er saß im Helicar neben Cree Lipton und hörte sich den Bericht über die Ragnarök-Bewegung an. Als Lipton damit schloß, daß er dringend um Personal und Geld nachsuchte, um unverzüglich zum Mond aufzubrechen, gab er seine Zustimmung.
    »Ja, ja«, sagte er. »Das läßt sich machen. Wir haben die Satelliten oben und sind bereits einige Male auf dem Mond gelandet. Jeder einzelne Flug hat phantastische Summen gekostet, doch da es sich hier darum handelt, der weltweiten Gefahr Einhalt zu bieten, die diese Verbrecherorganisation darstellt, werde ich es rechtfertigen können, Gelder des Verteidigungshaushalts dafür abzuzweigen. Lassen Sie so viele Weltraumraketen aus den Arsenalen holen, wie Sie brauchen. Wir haben sie damals eingemottet, als wir endlich mit den Sowjets übereinkamen, daß das Universum dort oben tatsächlich riesengroß ist, jedoch so lange keinen praktischen Wert für uns hat, wie wir nicht in der Lage sind, hinauszufliegen, ohne unsere Länder in den Bankrott zu stürzen. Die großen Trägerraketen kosten einfach zuviel.«
    Er fuhr bedauernd fort: »Diejenigen jedoch, denen es gelungen ist, eine bessere Methode zu finden, haben uns nicht für reif genug gehalten, ihre Erfindung richtig anzuwenden. Doch dann stießen sie auf gewisse Elemente, die – im Wahnsinn des Machthungers verstrickt – gerade auf so etwas gewartet hatten. Wir leben in einer verrückten Welt, Mr. Lipton.«
    Kay, die schweigend zugehört hatte, warf jetzt ein: »Mr. Lipton, sagten Sie, daß es eine der Absichten Ihres Mitarbeiters, Mr. Hoskins, ist Jim Pendrake und seine Frau aus der Gewalt der Ragnarök-Agenten auf dem Mond zu befreien?«
    »Ja.« Der großgewachsene Mann schien etwas überrascht.
    Eine Pause trat ein. Der Präsident und seine Sekretärin tauschten einen raschen Blick aus. »Erzählen Sie uns mehr darüber«, sagte Präsident Dayles schließlich.
    Lipton kam der Aufforderung nach und schloß dann: »Als wir Mrs. Pendrakes Verschwinden unter die Lupe nahmen, fanden wir, daß ein Flugzeug auf dem Landsitz gelandet und daß sie damit abgeflogen war. Die Nachricht, die sie hinterließ, die Art und Weise ihrer Abreise, und die Beschreibung der Flugeigenschaften der Maschine, die fast senkrecht in die Höhe stieg, deuten darauf hin, daß sie regelrecht entführt wurde – und zwar von jemandem, der diese betreffende Flugmaschine besitzt.«
    Der Präsident wandte sich an Kay. »Kannst du mir erklären, warum ich über Mrs. Pendrakes Verschwinden nicht informiert worden bin?«
    Die Frau zuckte die Achseln. »Millionen von Nachrichten treffen im Pentagon ein. Nur ein geringer Bruchteil davon gelangt jemals ins Weiße Haus.«
    Präsident Dayles preßte nachdenklich die Lippen zusammen. Dann sagte er: »Nun, demnach befindet sich Mrs. Pendrake also vermutlich auf dem Mond. Doch wieso ist anzunehmen, daß auch Mr. Pendrake den Flug unternommen hat?«
    Lipton berichtete über die Botschaft von Mrs. Pendrake, die

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