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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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ist einfach zu idiotisch für Worte. Ich beginne mich zu fragen, ob ich überhaupt bei gesundem Verstand bin.« Er runzelte ärgerlich die Stirn. »Ich möchte dich etwas fragen. Hast du die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit ein Raumschiff hierher zu beordern, das uns alle an Bord nimmt und hier herausholt, ohne daß jemand sein Leben verliert?«
    Anrellas Blick war ruhig, ihr Wesen gelassen. »Es ist noch viel einfacher. Wir könnten euch alle unter Tage in die Festung holen. Doch ein Raumschiff ist ebenfalls vorhanden. Zur Zeit schwebt eines etwa dreißig Kilometer über uns, eine größere Ausführung jener Maschine, die du für ein elektrisches Flugzeug gehalten hast. Ich könnte es augenblicklich herunterrufen. Aber ich tue es nicht. Dies ist der kritische Moment in einem Plan, den wir von dem Augenblick an geduldig haben reifen lassen, als wir zum ersten Mal von dir hörten.«
    Pendrake schnappte ärgerlich: »Ich glaube auch nicht, daß ihr eure Selbstmorddrohung wahrmachen werdet. Das war nichts als ein weiterer Trick, mich unter Druck zu setzen.«
    Anrella entgegnete weich: »Du bist müde, Jim, und stehst unter großer physischer Spannung. Ich schwöre dir bei meiner Ehre, daß ich dir die Wahrheit gesagt habe.«
    »Was bedeutet gewöhnliche Ehre für eine Superfrau?«
    Sie blieb ruhig. »Wenn du dir die Folgen deiner Weigerung überlegst, unsere Angreifer zu töten, wirst du erkennen, daß der Grund, warum alle unsere Unternehmungen derart richtig sind, darin besteht, daß unsere Absichten ehrenhafter Natur sind. Jim, ich bin über achtzig Jahre alt. Körperlich spüre ich natürlich nichts davon, doch geistig fühle ich es. Und das gleiche gilt auch für die anderen. Siebzehn von Ihnen sind älter als ich, zwölf haben ungefähr das gleiche Alter. Es ist merkwürdig, daß so wenige totipotente Menschen aus dem letzten Krieg hervorgegangen sind; vielleicht waren die Sanitäter, Ärzte und Lazarette besser, doch das tut jetzt nichts zur Sache. Wir alle haben eine Menge gesehen und eine Menge nachgedacht. Und wir sind der ehrlichen Überzeugung, daß wir der menschlichen Rasse nur im Wege stehen werden, solange wir ihr nicht irgendwie auf den Pfaden des Fortschritts voranhelfen können. Zu diesem Zweck benötigen wir eine stärkere, fähigere Führerschaft, als wir bisher unter uns auf die Beine zu stellen vermochten. Wir ...«
    Ein feines, dünnes Ping! erklang aus ihrem juwelenbesetzten Armbandradio. Sie hob es hoch, so daß auch er die Sendung hören konnte. Eine winzige, doch klare Stimme sagte: »Eine Kolonne gepanzerter Transportfahrzeuge und Panzerkampfwagen rollt auf der Straße vom Arroyo-Paß heran, etwa sechzehn Kilometer südlich von Mountainside. Seit Anbruch des Tages sind mehrere Flugzeugformationen über meinen Standort hinweggeflogen. Wenn du sie nicht gesehen hast, bedeutet das, daß sie außer Sichtbereich der Ranch bleiben. Das ist alles.«
    Das winzige Ping wiederholte sich. Dann herrschte Schweigen.
    Anrella brach es mit besorgter Stimme. Sie sagte: »Ich glaube, Jim, wir kehren besser wieder zu den Realitäten zurück. Ich fange an, zu glauben, daß es das Beste sein wird, wir begnügen uns vorläufig mit einer Waffe, mit der man Landarmeen zum Stillstand bringen kann; dadurch gewinnst du Zeit, um eine größere Entdeckung zu machen. Über Bombenangriffe aus der Luft brauchen wir uns kein Kopfzerbrechen zu machen, dessen bin ich sicher, denn deine Vernichtung wäre das letzte, was Jefferson Dayles wollte.« Sie zögerte. »Wie wäre es mit jenem Atomisierungsstrahl, der nur unbelebte Substanzen angreift, den du im Zuchthaus entwickelt hast?« Ihre blauen Augen warfen ihm einen raschen, fragenden Blick zu. »Wir sind bereit, dir ein Stromkabel zur nächsten elektrischen Steckdose zur Verfügung zu stellen, wie wir es dort auch getan haben. Oder vielleicht einen tragbaren Generator.« Wieder zögerte sie überlegend; dann: »Der Strahl würde ihre Tanks und Geschütze zerstören und sie bis aufs Adamskostüm entblößen.« Sie lachte nervös. »Das würde nahezu jede Armee demoralisieren, die es heute gibt.«
    Pendrake schüttelte den Kopf. »Ich habe vor dem Frühstück darüber nachgedacht. Es läßt sich nicht machen. In seiner jetzigen Form ist das Gerät ein komplettes, unveränderliches Ganzes. Ich könnte es auf die Größe einer Handwaffe verkleinern, und es würde doch die gleiche Leistung hergeben. Ebenfalls würde eine Vergrößerung des Modells keine Vergrößerung der

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