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Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Titel: Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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der Simulation zu holen, und sie herausfinden, was vor sich geht, werden sie höchstwahrscheinlich gegen die Ken rebellieren. Dann haben die Ken keine Armee mehr und die Altruan werden nicht länger sterben. Dann ist alles vorbei.«
    » So einfach ist das nicht«, sagt mein Vater. » Wenn die Ferox den Ken die Unterstützung verweigern, werden die Ken andere Möglichkeiten finden, um…«
    » Und wie stellst du dir das vor?«, unterbricht ihn Marcus.
    » Wir müssen an die Computer ran, die die Simulation lenken, und sie zerstören«, sage ich. » Programme, Daten, einfach alles.«
    » Leichter gesagt als getan«, sagt Caleb. » Sie können wer weiß wo sein. Wir können ja wohl schlecht bei den Ken auftauchen und überall herumschnüffeln.«
    » Sie sind …« Ich zögere, denn mir ist etwas eingefallen. Jeanine. Jeanine hat am Telefon über etwas Wichtiges gesprochen, als Tobias und ich in ihr Büro gekommen sind. Es war so wichtig und so geheim, dass sie sofort das Gespräch unterbrochen hat. Sie müssen rund um die Uhr bewacht werden. Und dann, als sie Tobias wegbringen ließ, sagte sie: Schickt ihn in den Kontrollraum. Der Kontrollraum, in dem Tobias arbeitet. Dort, wo die Überwachungsbildschirme der Ferox stehen. Und ihre Computer.
    » Natürlich…sie sind im Hauptquartier der Ferox«, sage ich. » Dort werden alle Daten über die Ferox gesammelt, weshalb sollte man sie nicht auch von dort aus fernsteuern?«
    Ganz nebenbei fällt mir auf, dass ich gesagt habe: » Sie«. Genau genommen bin ich seit gestern eine von ihnen, aber ich fühle mich nicht so. Zu den Altruan gehöre ich allerdings ebenso wenig.
    Ich nehme an, ich bin, was ich immer war. Nicht Ferox, nicht Altruan, nicht fraktionslos, sondern eine Unbestimmte.
    » Bist du sicher?«, fragt mein Vater.
    » Es ist zumindest ein begründeter Verdacht«, sage ich. » Und die schlüssigste Theorie, die ich anbieten kann.«
    » Dann müssen wir entscheiden, wer bei der Aktion mitmacht und wer die Amite aufsucht«, sagt er. » Welche Art von Hilfe brauchst du, Beatrice?«
    Seine Frage verblüfft mich, genauso wie sein Gesichtsausdruck. Er sieht mich an, als wäre ich seinesgleichen. Er spricht mit mir, als wäre ich seinesgleichen. Entweder hat er sich damit abgefunden, dass ich erwachsen bin, oder er hat akzeptiert, dass ich nicht mehr seine Tochter bin. Letzteres ist wahrscheinlicher– und schmerzlicher für mich.
    » Ich brauche jemanden, der schießen kann und bereit ist, es zu tun– und der keine Höhenangst hat.«

37 . Kapitel
    Die Abordnungen der Ken und der Ferox sind hier im Viertel der Altruan zusammengezogen. Wenn wir uns also von diesem Viertel wegbewegen, steigen unsere Chancen, nicht mit ihnen zusammenzutreffen.
    Ich bin gar nicht erst dazu gekommen, meine Mitstreiter auszuwählen. Dass Caleb mich begleiten würde, lag auf der Hand, denn er weiß am besten über die Pläne der Ken Bescheid. Trotz meiner Proteste bestand Marcus darauf mitzukommen, weil er sich gut mit Computern auskennt. Und mein Vater tat so, als wäre es von Anfang an klar gewesen, dass er mitkomme.
    Ich schaue den anderen hinterher, wie sie in die entgegengesetzte Richtung aufbrechen– dorthin, wo es sicher ist, zu den Amite. Dann drehe ich mich um, Richtung Stadt, Richtung Krieg. Wir stehen neben den Eisenbahngleisen, die uns dorthin bringen werden, wo die Gefahr lauert.
    » Wie spät ist es?«, frage ich Caleb.
    Er schaut auf seine Uhr. » Drei Uhr zwölf«, sagt er knapp.
    » Er müsste jeden Moment kommen«, sage ich.
    » Hält er an?«, fragt er.
    Ich schüttle den Kopf. » Er wird nur langsamer. Wir laufen ein paar Schritte neben dem Wagen her, dann springen wir auf.«
    Auf fahrende Züge aufzuspringen, kommt mir inzwischen ganz leicht und selbstverständlich vor. Für die anderen wird es schwieriger werden, aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Links von uns tauchen Scheinwerfer die grauen Straßen und Häuser in ein goldenes Licht. Ich wippe auf den Fersen und schaue zu, wie die Lichter größer und größer werden, und als der erste Wagen an mir vorbeigefahren ist, fange ich an zu laufen. Auf der Höhe einer offenen Waggontür beschleunige ich das Tempo, um Schritt zu halten, umklammere den Griff und ziehe mich hinein.
    Auch Caleb springt auf, er landet unsanft und rollt zur Seite. Dann hilft er Marcus beim Einsteigen. Mein Vater landet ungeschickt auf dem Bauch und zieht die Beine nach. Sie ziehen sich ins Wageninnere zurück, aber ich bleibe an der Kante stehen,

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