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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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grauslig. Marnie horte weg.
    »Wo finde ich das Verbandszeug?«
    Jake machte die Augen auf. Sein Blick war rätselhaft dunkel. »Drüben in der Schublade ist ein Erste-Hilfe-Kasten - nein, eine weiter, ja. Bring ihn her. Mal sehen, was wir brauchen.«
    Marnie fand den Kasten und goss erst mal einen Becher Kaffee ein. Sie löffelte mit zittriger Hand Zucker hinein - gegen den Schock - und verstreute dabei jede Menge auf die Theke.
    Sie hatte den zuckrigen Kaffee selber brauchen können, gab ihn aber Jake. »Hier - du musst dich aufwärmen.«
    Die stellte den großen Kasten vor ihm auf die Seemannskiste und sah, dass er sich etwas gegen die Wunde presste. Dann rannte sie zum Bett, griff sich die Seidendecke und legte sie ihm über die Beine. Er zog eine Braue hoch, hielt aber den Mund.
    Marnie lief in die Küche und setzte Wasser auf. Ihr graute vor dem, was ihr bevorstand. Dass Jake verletzt war, machte sie rasend. Dass es an ihr lag, ihn zu versorgen, machte ihr Angst. Sie bezweifelte, dass sie das konnte.
    Er hatte sich eines seiner Flanellhemden an die Schulter gedrückt. Marnie nahm ihm den durchgeweichten Klumpen weg und warf ihn auf den Küchentisch. Er zog eine schmierige Blutspur über das Holz. Sie schluckte heftig, zog die Jacke aus und ließ sie einfach fallen.
    Jake versuchte die hautenge Kluft über den Kopf zu ziehen und verzog das Gesicht.
    Marnie fühlte sich blutleer und schwummerig, als werde ihr übel.
    »Um Gottes willen, Jake, lass mich das machen.« Sie stieg über eins seiner Beine und setzte sich zwischen seine Knie auf die Kaffeetischkiste.
    Duchess rutschte unruhig herum. Dann legte sie die Stirn in Falten und den Kopf auf ein Sofakissen und beobachtete die Prozedur mit besorgtem Hundeblick.
    Marnie zog vorsichtig das schwarze Gewebe über seine Brust hoch. Das feste Material fühlte sich glatt und glitschig an.
    Blutig.
    Vor Marnies Augen tanzten kleine schwarze Pünktchen herum. Sie ignorierte das Geflimmer.
    »Du blutest ziemlich stark«, sagte sie gelassen und schaute ihn ruhig an. Der rostige Geschmack der Angst lag ihr beißend auf der Zunge.
    »Ich habe schon schlimmer geblutet.«
    Er versuchte ihr zu helfen, doch sie schob seine Hand weg. »Lass mich das machen, bleib ruhig sitzen, mal sehen, ob da -« Sie durchwühlte den Metallkasten und fand eine Schere. »Perfekt. Ich hoffe, das ist nicht dein liebster Spionageanzug!« Das straffe Gewebe schnellte auseinander, als sie hineinschnitt. Die Haut unter Marnies eiskalten Händen fühlte sich warm an.
    »Was ist das überhaupt für ein Zeug?« Es war keine Seide, sondern eher gummiartig. Nass und kalt auf der Außenseite, aber innen trocken und warm.
    »Ich nenne es LockOut.«
    » Du nennst es -« Sie starrte ihn an. »Hast du das erfunden?«
    Seine Wangen färbten sich etwas dunkler. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit allerlei Sachen herumexperimentiere. Das ist eine von den besseren Ideen. Das Zeug ist wie eine zweite Haut. Es hält die Körperwärme und wirkt außerdem als Schutzschild.«
    Marnie schnaubte. »Was aber nicht recht funktioniert hat.«
    »Ich wäre tot, wenn ich es nicht getragen hätte. LockOut ist nicht undurchdringlich, aber es hat getan, wozu es entwickelt wurde - den Schuss abgefälscht.«
    Marnie schauderte. »Nicht genug abgefälscht, für meine Begriffe. Ich will mein Geld zurück. Und wie ist dieses Killerkommando überhaupt an deine Erfindung herangekommen? Die tragen doch dasselbe Zeug?«
    »Ja, tun sie. Aber das ist nicht verwunderlich. Alle Spezialeinheiten haben Zugang zu LockOut. Es wird mittlerweile weltweit verkauft.«
    »Ist ja toll. In Spionagefachgeschäften?«, sagte Marnie leise.
    Sie vermied es so lange wie möglich, das blutige Loch an seiner Schulter anzuschauen. Was hatte sie als Nächstes zu tun? Da war so viel Blut. Rot. Dickflüssig und pulsierend. Es pumpte aus dem gezackten Krater heraus und lief in einzelnen Rinnsalen Arm und Brust hinunter.
    Ein paar Sekunden war ihr, als müsse sie jeden Moment umfallen. Weil sie zwischen seinen Knien saß,wäre sie unweigerlich - Nase voraus! - auf seiner Brust gelandet. Seiner schmerzenden, blutverschmierten Brust.
    »Was soll ich jetzt machen?« Wie konnte ihr Mund nur so trocken sein, wo sie doch andauernd schlucken musste?
    Er lehnte sich ächzend nach vorn. »Schau dir mal die Ruckseite an.« Marnie begutachtete die blutverschmierte Wunde auf der Hinterseite seiner gebräunten, muskulösen Schulter. »Wie sieht es aus?«
    Wie Katzenfutter .

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